Es war kein Aufruhr oder eine Revolution die stattfand. Die sozialen Zustände und damit auch die Stimmung wurden kontinuierlich immer schlechter.
In deinem Link wird Aristoteles zitiert:"...das sich die Vornehmen und die Menge über lange Zeit bekämpften." Ein Bürgerkrieg wars wohl nicht, aber doch mehr als nur Stimmung.
Auch hätte die Aristokratie sich nicht mit einem Machtverlust abgefunden, wenn nicht eine bestimmtes Maß an Bedrohung für sie vorhanden war, würd ich sagen.
Es gibt, denke ich, ein paar Indizien dafür, das das Selbstverständnis der Theten ausschlaggebend für deren Aufbegehren war.
-Faktisch wurden die Theten durch die Familien-übergreifende Verschuldung versklavt. Damit entstand eine Situation in welcher diejenigen, die vorher an Kriegen teilgenommen hatten, und erlebten wie Verlierer zu Sklaven wurden, vielleicht selbst welche "erbeuteten", jetzt mit diesen auf eine Stufe gestellt wurde, ohne den Trost gehabt zu haben in einem würdevollen Zusammenhang (Kampf, Verteidigung) geschlagen worden zu sein.
-Aus ihrer jüngeren Geschichte, noch nicht 100 Jahre her, war ihnen bekannt das der Adel den König verdrängt hatte. Ein Bewußtsein das politische Veränderung möglich sein konnte, auch wenn es schwer wäre, war gegeben.
-Nach Diogenes Laertius ließ Solon auf dem Markt Gedichte rezitieren, um das Volk zum Krieg gegen Salamis anzustacheln. Möglich das dies eine nie vorher dagewesene Aktion war, aber wahrscheinlicher scheint mir das Solon eine bereits bestehende Möglichkeit zur öffentlichen Aritkulation nutzte, die noch nicht instituionalisiert war(ein Vorläufer zur Voksversammlung, enstanden aus öffentlichen religiösen Umzügen?).
Wenn das zutrifft hatten die Theten eine Basis gehabt ihre Interessen zu artikulieren und zu bündeln, bzw. es hätte etwas derartiges nicht gegeben, wenn die Theten nicht politisch teilnehmen wollten.
Sie verstanden sich als wertvoll genug, um ihrer Meinung Ausdruck verleihen zu wollen.
-Es ist auch naheliegend, das nicht jeder Zeugitai wirtschaflichen Erfolg hatte, sondern mancher verarmte und sich vor die Sklaverei gestellt sah.
Einer der möglicherweise im Krieg eine Gruppe Leichtbewaffneter befehliegte.
Um bei deinem Bild zu bleiben, der stete Tropfen höhlte den Stein, aber dieser war nicht passiv, sondern fordernd.
Alleine gegen Mißstände sich aufzulehnen, bedeutet, für mich, schon politische Initiative, oder ist es von Stein-Hölkeskamp so gemeint, das der Demos keine Gesetzesvorschläge einbringen konnte?
Aber stimmt schon, "gestiegene Macht" paßt so nicht, höchstens in einer Beziehung mit gesteigertem Selbstbewußstein.