Prähistorische Kalender?

Silesia wirft dem genannten Bericht etwas vor, ich weiß noch nicht, was? Es könne keine Entwicklung in Sachen Kalender gegeben haben, so klingt es, aber das wäre doch keine Aussage? Man hat die Sonnenwenden erkannt und man beginnt, die Höhe der Sonne abzuschätzen. Die Herme zeigt das Unten und das Oben der Sonne. Der Kentaure zeigt wohl nur das Oben. Der ägyptische Anubis zieht eine Mittellinie zwischen hoher und tiefer Sonne. Man wird da noch kaum von einem Kalender reden, aber wir ordnen solche Beobachtungen heute in dieses Fach. Die Orakel haben aus dem Flug der Vögel Weissagungen getan, heißt es. Man hat die Zugvögel beobachtet. Die Blätter der heiligen Eiche haben den Befugten Mitteilungen gemacht, heißt es. Man hat durch die bewegten Blätter des alten Baumes die Höhe der Sonne angepeilt. Und natürlich gab es Bemühungen, einen jährlichen Fixpunkt im Sonnenkreis zum Abgleich der "Kalenderformel" (da, nun habe ich es auch gesagt) zu finden. Wir stellen ja auch die Uhr nach und alle Zeit-Zählformeln generierten stets nur einen Annäherungswert.
Die interessante Frage ist doch: die Götterreihen, die da an der Wand stehen, (oder stehen die da nicht?), sind das Monate, Tage, Jahre, Zählformeln, mathematische Potenzen oder sinds "Götter" und "Jenseitsvorstellungen". Prof. Hug (Freyburg 1812!, Herdersche Buchhandlung) kennt Götter, die für Jahre stehen, für Monate und Tage. Ich sehe auch keine "Götter", nur Ratio. Zeitangaben. (Die kreationistischen Fraktionen sind in dieser Sache betroffen. Aber die Religion lief auf Nutzen hinaus.)
 
Die kreationistischen Fraktionen sind in dieser Sache betroffen. Aber die Religion lief auf Nutzen hinaus.)
Den vorangegangenen Rest der hilflosen, bei irgendeinem Spinner abgeschriebenen pseudoastronomischen Faseleien außer Acht gelassen — könntest Du bitte freundlicherweise diese zwei kryptischen Sätze etwas näher erläutern? (Falls es dir lieber ist, da offenbar Deutsch nicht deine Muttersprache zu sein scheint, gern auch auf Englisch oder Russisch.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wird man hier tatsächlich gesteinigt? Es muß ja keiner meine Meinung teilen, ich ändere sie, wenn ein gutes Argument vorgebracht wird. Ratio konnte damals nur in poetischer Form vorgetragen werden.
Die Götter, dahin geht die Interpretation, waren, wenn ihnen, wie der Artemis, Tiere zugeordnet wurden, (eine Quelle spricht beispielsweise von Fisch, Maus, Hase und Vogel - da ist noch der Zeus gemeint), bildgebend für die Höhe der Sonne. Diese Höhe wurde in vier Abschnitte unterteilt. Wir würden das monatsähnliche Zeitabschnitte nennen. Aber damals zeigte man auf das Unterbein und meinte den Abschnitt des Fisches (der schwimmt ganz unten = tiefste Sonne), man zeigte auf den Oberschenkel und meinte den Abschnitt der Maus (die krabbelt unter der Erdoberfläche), dann kommt der Unterarm (Hase) und Oberarm (Vogel), bevor es auf der anderen Körperseite wieder mit der Sonne bergab ging. (Man kennt die Hieroglyphen des Knickarms und Knickbeins aus Ägypten.) Es waren rationalistische Ideen, mit der man die göttliche Welt beschrieb. Diese Zeitabschnitte (Tiere) übertrug man an das Firmament, als man die Rotation der Himmelstapete beobachtete (Tierkreis). So mein Eindruck. Den müssen Sie überhaupt nicht teilen.
 
@arrex13:

Was ist an der Feststellung unklar?

Ich habe zum Hintergrund von Zanggers trash-Publikation einen Artikel einer wissenschaftlichen Enzyklopädie verlinkt, der das zusammenfasst, was

1. über die astronomischen Ausrichtungen von etwas über 60 hethitischen Bauwerken vermutet werden kann und
2. statistisch als Übereinstimmung mit astronomischen Bezügen auffällig ist.

Dieser wissenschaftlich akzeptierten und Publikation (die einen peer review passiert hat) ist ein Beitrag von Zangger gegenüber gestellt, der

- eine zentrale fotografische Abbildung abkupfert und "nachstellt",
- den Aussage-Inhalt des Beitrags - Hypothesen - kopiert, übersteigert und als gesichert darstellt.

Zitat des Aufsatzes? Fehlanzeige!

Ob die "Feststellungen" im Zangger-Beitrag hypothetisch überzogen wurden, interessiert damit nicht weiter.

Das Vorgehen ist wissenschaftlich unseriös, das nachkonstruierte Foto ist schlicht nur dreist.

Der Marketing-Trick geht dagegen auf, wie das Aufsatteln der Presse belegt.
Ich schätze, darum geht es hier: Sensationen präsentieren, Vortäuschen von Expertise.
Das ganze sponsert die Vereins- und Stiftungsszene, die Zangger zwecks Brötchenerwerbs um sich herum konstruiert hat.

Um die am Leben zu halten, sozusagen der Nabel hethitischer Forschung, werden ab und zu wissenschaftlich minderwertige Beiträge mit Sensationsmeldung in die Öffentlichkeit gespült.

Was also ist daran unklar?
Wenn man die Hinweise oben liest, und der seriösen Literatur folgt, springt einem das förmlich ins Gesicht.

Mit Deinen Glauben über vermutete antike astronomische Kalenderfunktionen von Gegenständen etc. hat das nichts zu tun. Es geht hier vielmehr um Hütchentricks im Wissenschaftsbetrieb und in der medialen Öffentlichkeit zwecks Geldschneiderei.
 
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