Quellen mit deutscher Übersetzung zur Entstehung des Rittertums gesucht

Hallo,

ich bin ganz neu hier und habe direkt eine Frage.
Ich bin auf der Suche nach Quellen zur Entstehung von Rittertum und Ritterethos.
Ich meine Keine Sekundärliteratur, sondern Quellen.
Da ich noch nicht so lange studiere, weiß ich nicht, wie und wo ich Quellen finden soll.
Ich möchte in einer Hausarbeit die Frage beantworten, wie das Riittertum eigentlich entstanden ist. Im Hinblick auf Kreuzzugsgedanken...

Ich brauche also Hilfe und würde mich über Tipps und Nennung passender Quellentexte freuen. Da ich dem Lateinischen nicht sooo mächtig bin, wären Quellen mit deutscher übersetzung toll.


Mit der Literaturrecherche hapert es doch sehr bei mir. *schäm*


Vielen Dank schonmal

Hanni

 

Da kannst du die gesamte höfische Epik heranziehen, vor allem den Artuskreis, in dem das ideal des Rittertums ja ausführlich ausgebreitet wird. Es gibt auch verschiedene Tugendlehren wie Hugo von Trimbergs "Renner" oder Thomasin von Zerclaeres "Welscher Gast". Hat man euch im Proseminar schon das "Lexikon des Mittelalters" nahegebracht?

 

oh ja,

das ist gut. Danke!!

Gibt es bestimmte Papst-Urkunden oder Reden?
(in denen aufgerufen wird, oder in denen es um den Lohn (ewiges Seelenheil) geht?)


Sorry, für die laienhaften Fragen. Mit der Thematik kennen ich mich noch gar nicht aus..


Freue mich über Tipps

Gruß
Hanni

 

Urban II. hat 1095 seine berühmte Rede in Clermont gehalten, mit der er zum Kreuzzug aufrief und die Bewegung mehr oder minder begründete. Das grundlegende Werk zum Thema ist dieses:
Erdmann, Carl :

Die Entstehung des Kreuzzugsgedankens / Carl Erdmann. - Sonderausg., unveränd. reprografischer Nachdr. der Ausg. Stuttgart 1935 . - Darmstadt : Wiss. Buchges., 1980. - XII, 420 S. . - ISBN: 3-534-00199-0. - (Forschungen zur Kirchen- und Geistesgeschichte ; 6)

 

Auch wenn ich vorhatte, dazu thematisch etwas zu schreiben, muß ich jetzt doch kurz eine moderative Anmerkung hier anbringen.

@Hanni:
Wir bitten Dich, hier nicht Gast zu spielen, wenn Du Dich bereits im Forum registriert hast; einmal als registriertes Mitglied und dann als Gast zu schreiben, verwirrt in einer Diskussion nur...
Anm.: Deine inhaltsgleiche Threaderöffnung unter "Rittertum und Kreuzzüge" wurde gelöscht, da Doppelthreads keinen Sinn machen.

 

Hallo,

ich hatte nicht gesehen, dass ich nicht eingeloggt war. Entschuldigt bitte meine technische Unsicherheit. Ich bin noch nicht so bewandert, was das Forumsdasein angeht.
Ich hatte zunächst hier gefragt und dann erst bemerkt, dass es das Unterforum zu meinem Thema gibt. Ich war mir unsicher und hatte die Frage dort erneut gestellt.
Danke für die Hinweise .-)
Ich gebe mir Mühe, keine Fehler zu machen.

Ich möchte mich auch für den Verweis auf die Rede Urbans bedanken!
Das hilft mir ungemein!

Danke auch für die Angabe zur Literatur!

Gruß
Hanni

 

Vielleicht hilft dir dies auch weiter:
Der Sire Geoffroy de Preuilly schrieb in der Mitte des 11. Jahrhunerts erstmals Regeln für den Turnierkampf nieder, womit er oftmals als Vater dieser Disziplin genannt wird. In Tournois et carrousels von Savette P.A. (1937) wird darauf eingegangen. Ob es davon aber eine deutsche Übersetzung gibt weis ich nicht.

 

Herzlichen Dank.
In meiner Arbeit möchte ich nur über das Entstehen von Rittertum und Ritterethos schreiben. Was ich genau brauchen kann, werde ich dann sehen, wenn ich alles gesichtet habe.

Ich freue mich sehr über die Tipps!

Danke

 

Ich möchte nun doch kurz auch noch etwas Thematisches anmerken...

Zunächst zur Einordnung...
Eine wichtige Grundlage für die Herausbildung des Rittertums - welches übrigens u.a. auch das entsprechende Ethos beinhaltet - wurde hier noch nicht genannt: es ist die Gottesfriedensbewegung, welche seit dem 10. Jh. von Frankreich ausgehend die bereits existierenden Ritter erfaßte bzw. beeinflußte. In der sich während des 12. und 13. Jh. im Kontext der Orientkreuzzüge entwickelnden höfischen Kultur erlebte das Rittertum faktisch seine endgültige Herausbildung und Blütezeit.
Es ist also nicht ganz unwichtig, dabei zwischen dem Stand der Kämpfenden (miles) und dem Rittertum (Lebensweise und Weltsicht mit dem damit verbunden Ethos) zeitlich zu differenzieren bzw. zeitliche Entwicklungen aufzuzeigen.

Wichtig bzgl. Quellen ist jedoch auch bspw. das Ad milites Templi – De laude novae militiae ("Lob der neuen Ritterschaft") des Bernard de Clairvaux, worin deutlich wird, daß sich in den Ritterorden, welche sich ab dem 12. Jh. formierten, das Rittertum in einer sehr entschiedenen und konsequenten Form entwickelte.
Hier die lateinische Fassung:
ALIM - LIBER AD MILITES TEMPLI DE LAUDE NOVAE MILITIAE
Und hier die deutsche Übersetzung dazu:
Liber ad milites templi de laude novae militiae - Kathpedia

 

Ein wichtiger Autor im Zusammenhang, den timotheus genannt hat, ist Joachim Bumke ; seine "Studien zum Ritterbegriff" und "Höfische Kultur" kann man nur empfehlen. Und was den Gottesfrieden angeht, dieser Link zum anfang:
Gottesfrieden - Wikipedia