Römerzeitliche Verkehrsgeographie in der Germania und östlichen Gallia

Ok,

nächster Vicus, bzw. umfangreiche Fund- und Befundlandschaft, publiziert und teilweise freigelegt + gepflegt ;)

Remstecken (Koblenzer Stadtwald auf der Hunsrückhöhe über der Stadt)

Hier kreuzten sich (oder waren es Abzweigungen der gleichen Straße - muss ich nachlesen) nicht nur zwei vorrömische Straßen, von denen eine zur Mosel, die andere zum Rhein die Hänge herab führten (es gibt unzählige Trassen der Straßen bis in die Gegenwart - ok, die aktuelle Straßenführung der B327 liegt irgendwo zwischen den alten Trassen). Es gibt durchgängig Befunde von Besiedlung und Aktivitäten seit spätestens der Urnenfelderkultur:
- UK: befestigte Höhensiedlung Dommelsberg
- Hallstatt: befestigte Höhensiedlung Dommelsberg (neue und erweiterte Befestigung) + diverse Gräber im gesamten Stadtwald und darüber hinaus verstreut)
- Latène: Höhensiedlung Dommelsberg evt. in Frühlatène noch besiedelt + im gesamten Stadtwald verstreute Funde bis Spätlatène
- provinzialrömisch: sehr weitläufiger Vicus mit zentralem Tempelbezirk; Haupttempel für Rosmerta und Merkur (und evt. die keltischen Entsprechungen Merkurs Esus und Tarvos) teils engere "Vicusbebauung" teils locker gestreute Villae rusticae, die aber wohl zur Gesamtsiedlung gehört haben.

Übrigens wird vermutet (und es deuten starke Hinweise darauf, leider keine Beweise), dass dieser Vicus der "vicus Ambitavrius apud confluentes" sein könnte, den Sueton erwähnt und sich dagegen verwehrt, dass Caligula dort geboren sei. Eines der Kinder des Germanicus soll aber wohl dort geboren sein, da ein römischer Geschichtsschreiber (muss gucken, wer das war) schreibt, er hätte dort einen Gedenkstein als Dank für die Niederkunft der Agrippina gesehen. (Meist wird die Geburt der Tochter Drusilla oder eines früh verstorbenen unbekannten Kindes vermutet.)

Bitte nicht verwechseln: Es geht hier NICHT um das Koblenzer Militärlager. Das lag unten im Tal in der Nähe der Moselmündung im Bereich der heutigen Altstadt. Ob es da auch ein Lagerdorf (also evt. ein weiterer Vicus) gab, ist noch unklar. Die Fundlandschaft liegt oben auf dem Berg über der Stadt und einige Kilometer von dem Militärlager entfernt. Es wird vermutet, dass die Bewohner größtenteils alteingesessene Kelten/Treverer waren. Aufgrund dessen würde ich beide Stellen (also Militärlager und vicus auf dem Berg) in der Karte aufnehmen

So, ich guck mal, was ich noch ungefährdet beitragen kann.

VG
Nemetona
 
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Luxemburg

Hallo Augusto,

sorry für den Doppelpost - aber ich will die Themen nicht vermischen.

Luxemburg ist wichtig für wirtschaftliche Verhältnisse am Rhein, genauso wie Teile der Niederlande, Belgiens und in Frankreich die Ardennen, Champagne, Lothringen, Elsass, Franche-Compté. Da gab es bis mindestens zum Hochmittelalter enge wirtschaftliche und persönliche Beziehungen.

Die spätlatènezeitliche Moselbrücke (dendrodatiert ca. 120 v. Chr.) zwischen Stadtbredimus (heute Luxemburg) und Palzem (heute Deutschland) kennst Du?

Ein spätlatènezeitliches Oppidum lag auf dem Titelberg bei Differdange (das westlichste der Treverer), zugehörige Gräberfelder und zeitgleiche Prunkgräber inklusive: La Madelaine (Gräberfeld), Clemency und Göblingen-Nospelt (Prunkgräber Lt D2 im Umfeld.) In provinzialrömischer Zeit hatte der Titelberg zwar seine zivile zentralörtliche Funktion verloren, aber es bestand ein Tempelbezirk und ein Vicus lange weiter.

Wahrscheinlich unter Agrippa wurden die zukünftige Provinz Belgica Superior neu organisiert. In dieser Zeit entstand der Vicus Dalheim in Luxemburg, an den der Titelberg wahrscheinlich die zentralörtlichen Verwaltungs- (und politischen ?) Funktionen verlor. Es gab auch eine Verlegung der Hauptverkehrsrouten zu Lasten des Titelbergs und zu Gunsten Dalheims. (Ähnlich wie auf der heute deutschen Seite mit der Gründung Triers die politische Macht neu verteilt und die Straßenführungen neu organisiert wurden. - Dürfte beides auf die Reorganisation Agrippas zurückzuführen sein.)

Übrigens: Luxemburgische archäologische Funde/Befunde bzw. Beiträge zur Landesgeschichte werden häufig in der Zeitschrift "Hemecht" veröffentlicht - oft in Deutsch, manchmal auf Französisch oder Letzeburgisch.

VG

Nemetona
 
Übrigens wird vermutet (und es deuten starke Hinweise darauf, leider keine Beweise), dass dieser Vicus der "vicus Ambitavrius apud confluentes" sein könnte, den Sueton erwähnt und sich dagegen verwehrt, dass Caligula dort geboren sei. Eines der Kinder des Germanicus soll aber wohl dort geboren sein, da ein römischer Geschichtsschreiber (muss gucken, wer das war) schreibt, er hätte dort einen Gedenkstein als Dank für die Niederkunft der Agrippina gesehen. (Meist wird die Geburt der Tochter Drusilla oder eines früh verstorbenen unbekannten Kindes vermutet.)
Der Autor war Plinius, wohl Plinius der Ältere. Er führte Altäre mit der Inschrift "Wegen der Niederkunft der Agrippina" als Beweis an, dass Caligula dort geboren sei. Das verwarf Sueton, demzufolge Caligula in Antium geboren wurde. In der genannten Region im Gebiet der Treverer gebar Agrippina laut Sueton allerdings zwei Töchter.
 
Der Autor war Plinius, wohl Plinius der Ältere. Er führte Altäre mit der Inschrift "Wegen der Niederkunft der Agrippina" als Beweis an, dass Caligula dort geboren sei. Das verwarf Sueton, demzufolge Caligula in Antium geboren wurde. In der genannten Region im Gebiet der Treverer gebar Agrippina laut Sueton allerdings zwei Töchter.

Danke, genau das meinte ich.

VG
Nemetona
 
Hallo Nemetona,

darf ich fragen, ob Dir etwas zu Idar(-Oberstein) und (Hochstetten-)Dhaun bekannt ist?

Beide Ortsnamen sind wohl nicht germanischen Ursprungs; der Ortsname Dhaun scheint mir auf ein '-dunum' hinzuweisen.
 
Zu Idar:

Zu Daun, Dhaun, Thun:[/URL]

Danke. Meine Vermutung zur Etymologie von Dhaun ist also bestätigt. Eindeutig ist auch der Eintrag zu Idar:

"*Iedar dürfte ein vorgermanischer Lehnname sein, der durch den Ansatz von vulgärlat. *Edrus, älter, *Aidros enstand. Der gleiche Name begegnet in Venetien als Portum ... Aedronem."
 
Sicher, aber nicht unbedingt solche die aus dem Vulgärlateinischen stammen. Da darf man dann schon den Römer suchen.

... die aber damit offensichtlich auch Gewässer bezeichnet haben...

inde ostia plena Carbonaria, Fossiones Philistinae, quod alii Tartarum vocant, omnia ex Philistinae fossae abundatione nascentia, accedentibus Atesi ex Tridentinis Alpibus et Togisono ex Patavinorum agris. pars eorum et proximum portum facit Brundulum, sicut Aedronem Meduaci duo ac fossa Clodia. his se Padus miscet ac per haec effundit...


Nun (folgen) die wasserreichen Mündungen Carbonaria, die "Gräben des Philistos", was andere Tartarus nennen, alle aus den Überschwemmungen des Kanals der Philistos entstehend, wobei die Atesis aus den Tridentinischen Alpen und der Togisonus aus dem Gebiet der Bewohner von Patavium hinzukommen. Ein Teil von diesen bildet auch den nächsten Hafen Brundulum, so wie die beiden Meduaci und der Clodische Kanal Aedro. Mit diesen vermischt sich der Padus und mündet durch sie (ins Meer)...
Plinius

Dass die Gegend mal römisch war und die Römer auch romanisierte Gewässernamen (Mosella, Rhenus...) benutzten, ist ja erst recht keine sensationelle Entdeckung.
 
Dass die Gegend mal römisch war und die Römer auch romanisierte Gewässernamen (Mosella, Rhenus...) benutzten, ist ja erst recht keine sensationelle Entdeckung.

Richtig. Aber ich fragte ja Nemetona nach allfälligen neuen Erkenntnissen zur gallisch-römischen Siedlungsgeschichte dieser Orte.

Idar scheint in ein hier an anderer Stelle schon diskutiertes Muster zu passen, gemeinsam mit Kirchberg-Denzen, Belginum, Dhaun und Neumagen/Piesport. [Edit: Mittelstrimmig nicht zu vergessen!]
 
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Hallo Divico,

Hallo Nemetona,

darf ich fragen, ob Dir etwas zu Idar(-Oberstein) und (Hochstetten-)Dhaun bekannt ist?

Beide Ortsnamen sind wohl nicht germanischen Ursprungs; der Ortsname Dhaun scheint mir auf ein '-dunum' hinzuweisen.

Keltische Höhenbefestigungen und sonstige Funde (z. B. Gräberfelder und Einzelgräber) (wie auch römische und noch viel frühere) gibt es an der Nahe entlang wie Perlen an einer Kette. Da lief auf jeden Fall eine vorgeschichtliche Route vom Rhein bis zur oberen Nahe und von dort wohl an die Flussläufe von Blies, Saar und Mosel weiter. Gerade im Bereich des oberen Nahelands und Südwestlichem Hunsrück gibt es eine große keltische (vor allem latènezeitliche - von Lt A bis D) Fund- und Befundregion. - Ich muss die Unterlagen zu den keltischen Befestigungen und Gräberfeldern dort nochmal raussuchen, um zu gucken, was da alles rauskam. (Gräber bzw. Gräberfelder in Theley, Tholey, Marpingen, Weiskirchen, Hoppstätten-Weiersbach kann ich "aus der Lameng" schon mal nennen - erste vier Frühlatène letztes Früh- und Spätlatène.)

Was aus der engeren Umgebung von Idar bekannt ist, muss ich nachsehen. Ich tippe auf eine keltische Höhenbefestigung in der Ecke.

Hintergrundinfo:
Westlich vom Hahnenbach, der bei Kirn in die Nahe fließt, beginnt der Kreis Birkenfeld, der zur Bodendenkmalpflege Trier gehört. Die Trierer haben seit Jahrzehnten sehr viel Forschung in der Ecke betrieben und größere Ausgrabungen in ihrem gesamten Zuständigkeitsbereich gemacht - und das Ganze auch regelmäßig veröffentlicht (Trierer Zeitschrift oder Monographien.) Daher ist der Forschungs- und Publikationsstand in dieser Region um Klassen besser als in anderen Teilen des Hunsrücks und Nahelands.

Hochstetten-Dhaun liegt im Kreis Bad Kreuznach und mit dem Kreis Mainz-Bingen (der ebenfalls noch Teile der Nahe und des südöstlichen Hunsrücks umfasst) im Zuständigkeitsbereich der Denkmalpflege in Mainz. Da ist in den letzten Jahrzehnten eher weniger über Funde und Befunde aus diesen Regionen publiziert worden. (Ok, für die Hunsrück-Eifel-Kultur (Späthallstatt/Frühlatène) im Mainzer Zuständigkeitsbereich ist vor einigen Jahren die Dissertation von S. Hornung erschienen, die wohl eine Lücke schließt - aber eben nur für diese Zeit. Ich hab sie noch nicht gelesen - bin halt seit 10 Jahren nur noch hobbymäßig in der Archäologie unterwegs.)

Der Zuständigkeitsbereich von Koblenz (jetzt nur für den Hunsrück - die Zuständigkeit von Koblenz geht weit darüber hinaus) - südlicher Teil vom Kreis Mayen-Koblenz, Rhein-Hunsrück-Kreis und südlicher Teil vom Kreis Cochem-Zell - war seit dem 2. WK und bis vor ca. 15 Jahren totale Forschungswüste. Das kann man den Koblenzern aber nicht vorwerfen, da sie die knappen Gelder und damals noch knappere personelle Ausstattung vor allem für Rettungsgrabungen in den Bimsabbaugebieten im Neuwieder Becken, der Pellenz und dem Maifeld benötigten. Von da gibt es durchgängig Befunde und Funde, die von den Koblenzern auch publiziert wurden und werden.

Dazu kommt, dass "der Hunsrücker ansich" über Jahrzehnte eher mal lieber Funde bei Bau- oder Ackerarbeiten nicht gemeldet hat, um "die Studierten vom Amt" erst gar nicht auf die Idee zu bringen, Bau- oder andere Maßnahmen durch Ausgrabungen zu verzögern oder zu verkomplizieren. Ich weiß von einer ganzen Menge Funde und Befunde, die spätestens seit den 1950er Jahren einfach so weg gebaggert oder platt gemacht wurden - wahrscheinlich sind einige wichtige Puzzlesteine, die uns heute fehlen, darunter.
Seit etwa 15 Jahren hat sich das Bewusstsein sowohl von Seiten der Behörde als auch in der Bevölkerung geändert, so dass die Einwohner auffällige Stellen/Funde/Befunde jetzt meldet und der Denkmalschutz dann auch - wenn nötig - zur Rettungsgrabung rausrückt und zum Teil zeitnahe Kurzberichte über die Ergebnisse (z. B. in der AiD) publiziert.

Ich weiß, dass die verschiedenen Dienststellen der "Generaldirektion Kulturelles Erbe" - wie die Denkmalpflege in Rheinland-Pfalz seit ein paar Jahren heißt - evt. flächendeckend Lidarscans (3D-Luftaufnahmen) zur Verfügung haben, die sie nun Schritt-für-Schritt auswerten, um damit einen umfassenden Überblick über mögliche Bodendenkmäler zu bekommen. Das dauert noch, aber ich schätze, dass es in Zukunft mehr exakt geplante Grabungen (u. a. Rettungsgrabungen vor Bauvorhaben) geben wird und sich die Fundlandschaft nach und nach weiter verbessert.

Aktuell bin ich noch auf die "alten" Publikationen angewiesen und hier Zuhause habe ich vor allem Literatur zur Eisenzeit (und etwas Provinzialrömisches, wenn es sich nicht vermeiden ließ). Zum Provinzialrömischen bin ich nicht umfassend spruchreif (ich mag die Römer eigentlich nicht, aber da muss man ja durch, wenn man zur Eisenzeit will ;) )

Ich guck mal, was ich finde.

VG
Nemetona
 
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Rhein-Main Nr. 1

Hallo Augusto,

Dein Ansatz geht doch über das Linksrheinische ins Rechtsrheiniche über.

Da kann ich aktuell eine Wegtrassen (sicher römisch) anbieten. (Da sind aber noch andere. Die kommen später.)

Ok - im Mittelalter hieß die Straße "Elisabethweg" und führte von Mainz nach Marburg.
Die Straße ist aber auf einer augusteischen Heerstraße von Mainz-Kastel Richtung Wetterau und evt. weiter nach Ober- und Mittelhessen angelegt.
Man kann den Verlauf heute noch prima bis mindestens Frankfurt-Heddernheim (wo der Vicus Nida lag) nachverfolgen.
Von West nach Ost:
Start in Mainz-Kastel; schnurgerade nördlich des Mains heute über kleine Straßen und Wirtschaftswege bis Hofheim (da war ein Lager); immer schnurgerade Richtung Osten - bei Frankfurt-Zeilsheim nimmt die A66 diese Trasse auf und folgt bis etwa "Frankfurt-Nordwestkreuz" genau der alten Route. Dann gibt es die "Heerstraße" im nördlichen Frankfurt, die als Feldweg irgendwo in der Ecke um "Westhausen" startet und später ausgebaut immer noch schnurgerade als Stadtstrasse "Heerstraße" Richtung altem römischen Vicus in Praunheim/Heddernheim "Nida" (Noredwestzentrum) läuft. Von Mainz bis Nida ist die Straße auch heute noch bestens zu erkennen, danach ist es wegen der Überbauung etwas schwieriger. Ich vermute eine Trasse von Nida nach Ffm-Bonames = "Bona Mensa" = ein Mansio = eine provinzialrömische Straßenstation, die man so einigermaßen mit einem Autobahnrastplatz in heutigen Zeiten vergleichen kann. Da gab es was zu (evt. gutes) Essen, ein Bett für die Nacht und zur Not neue Pferde - und manchmal konnte man dort auch zum eigenen Gott beten. (Das war nicht so unnötig, aber nicht immer gegeben.)

Die Möglichkeit, dass Wegstrecken nicht etwa durch Vici, sondern durch Mansiones überbrückt wurden, müssen wir im Auge behalten.
Ich tippe, dass das öfer zutrifft als bisher berücksichtigt. - Wie viele Vici gibt es und wie viele Mansiones sind unter den bekannten Villae rusticae?
 
Hallo Nemetona,

darf ich fragen, ob Dir etwas zu Idar(-Oberstein) und (Hochstetten-)Dhaun bekannt ist?

Beide Ortsnamen sind wohl nicht germanischen Ursprungs; der Ortsname Dhaun scheint mir auf ein '-dunum' hinzuweisen.

Huhu,

noch mal zur Frage von Divicio,

Hab noch mal in meinen Unterlagen gestöbert. Das meiste, was ich beitragen kann ist zwar nicht römisch, aber keltisch (u. a. Spätlatène).

Zu Dhaun: Es gibt spätlatènezeitliche Streufunde vom Schlossberg in Dhaun. (Nauheimer Fibel und Bruchstücke zweier Hohlarmringe sowie ein paar Scherben sind ganz eindeutig zu datieren.) Der Schlossberg ist so extrem in späterer Zeit überbaut, dass eine vorgeschichtliche Höhensiedlung dort zwar vermutet aber nicht mehr im Gelände nachweisbar ist.

Idar-Oberstein:
Keramikfunde wahrscheinlich aus einem Brandgrab (sehen spätlatènezeitlich aus) (nördlich der Nahe wohl in Idar.)

Im Umkreis von Idar-Oberstein gab es zwei spätlatènezeitliche befestigte Höhensiedlungen, die beide in der Spätantike noch mal befestigt wurden:
- Wildenburg bei Kempfeld (Hunsrück) (dort auch in der Umgebung weitere keltische und römische Funde)
- Nahekopf bei Frauenberg (Nahe)

Gemeinsam mit der Altburg bei Bundenbach und dem Hunnenring bei Otzenhausen könnten sie ein spätlatènezeitliches Netz von befestigten Höhensiedlungen in der Region Hochwald/obere Nahe gebildet haben.

Otzenhausen beherbergte bekanntlich in provinzialrömischer Zeit einen Tempelbezirk.
Die Altburg wurde sicher nicht mehr genutzt. Aber ihr gegenüber auf der anderen Seite des Hahnenbachs liegt die Schmidtburg und da gibt es ein paar verdächtige Bearbeitungsspuren im Gelände und Mauerreste, die ganz stark nach spätrömischer Befestigung und nicht nach Mittelalter/frühe Neuzeit "riechen".

Bei der Rekonstruktion von Routen in der Ecke darf man Hoppstädten-Weiersbach nicht vergessen. Die Höhenbefestigung dort lässt sich nicht eindeutig datieren - eher Späthallstatt/Frühlatène als später. Aber das Gräberfeld (mit Bestattungen einer Oberschicht) ist spätlatènezeitlich und gallo-römisch (bis ins 2. Jh.)
Ich hoffe, damit wenigstens ein bisschen zur Klärung beigetragen zu haben.

VG
Nemetona
 
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