Bislang wußte ich nichts von der Mauer, was m.E. nach immerhin auf eine größere Siedlung als ein einziges Gebäude schließen läßt. Nach wie vor warte ich aber den Abschluß der Grabungen ab.
Und die Aussage bleibt bestehen: es handelt sich bis dato um ein einziges, größeres Gebäude mit dauerhaftem Charakter. Das verneint keineswegs die Existenz von Holzbauten.
Cato schrieb:
Mit Sicherheit handelt es sich um ein Standbild des Kaisers Augustus, mit dem Rom im Bewusstsein stabilen Friedens seine Herrschaft in Germanien zum Ausdruck gebracht hat. Das von Augustus in seinem Tatenbericht formulierte ?Germanien habe ich befriedet? wird hier eindringlich dokumentiert.
Nicht ganz schlüssig die Argumentation, abgesehn von der Ungenauigkeit. Diese Statuen, vor allem die Standbilder mit ausgestrecktem Arm werden zu der relativ späten Lebenszeit des Augustus abgelöst durch die sog. priesterliche Variante, also weitab von der Res Gestae, die noch im Rahmen seiner Kampagne zur Popularisierung verbreitet wurde.
Dazu kommt die Frage der Nomenklatur, denn Germania wurde ähnliche wie Gallia in mehreren Bereichen gesehn.
Dazu kommt die Propagandawirkung...
Wie gesagt, ich kann dieser Argumentation nicht folgen, auch wenn sie sicherlich ein Mosaik in der These des "absoluten Friedens" ist.
Cherusker schrieb:
Die Römer haben sich nicht umsonst in einer Gegend ausgebreitet. Es gab immer irgendwelche Rohstoffe oder Waren, die in ihrem Interesse lagen. So war es auch in Germanien.
Das ist so nicht richtig. Die größte Ausbreitung hatten die Römer nie im Zuge wirschaftlichen Imperialismus. Griechenland und Makedonien nahmen sie, nachdem die makedonischen Herrscher auf Seiten der Karthager gegen sie stritten und selbst dann zogen sie sich zweimal zurück und blieben erst als Perseus es übertrieb.
Asia Minor wurde ihnen geschenkt.
Sizilien nahmen sie nach dem ersten punischen Krieg in Besitz, obwohl dort außer Getreide nicht viel zu holen war, im Gegenteil, der Aufwand Syrakus zu erobern überstieg jeden möglichen Gewinn bei weitem. Ebenso die beiden anderen Mittelmeerinseln. Flottenbau, wie er nötig war um diesen Krieg zu führen und die Wege zu sichern überstieg beinah jede mögliche Reserve Roms. Man mußte sogar das Privatvermögen der Bürger aufbieten.
Nordafrika schließlich ist ebenfalls nicht so reich, wie es nötig gewesen wäre.
Natürlich stimmt diese These, berücksichtigt man, das überall, wo Rom Fuß fasste bald Rohstoffe abgebaut wurden, aber nicht immer kann man den Kriegsgrund einfach darauf schieben.
In meinen Augen war Rom vielmehr darauf aus, sich seine Grenzen zu sichern und unliebsame Nachbarn unschädlich zu machen.
So sah man lange Zeit zu, wie die Daker immer wieder die Grenze überschritten, bevor man gegen sie vorging (Domitian) oder sie gar zur Provinz machte (2. Dakerkrieg unter Trajan).
Die Tendenzen nach Germanien hinein werden sicherlich auch ihre Gründe gehabt haben. WO exakt diese zu suchen sind wird aber wohl umstritten bleiben, da die Römer Germanien nicht gerade als Reich ansahen, wie sie dies etwa im vorderasiatischen Raum taten.
Aber wer weiß, vielleicht hatten sie Ahnungen über unentdeckte Bodenschätze oder sie hatten vor, dass, was die Germanen nicht richtig nutzten auszuschöpfen...
Definitives Wissen in diesem Bereich bleibt aber, trotz neuer Erkentnisse, nur Theorie.