Wie sah das den mit den Fußtruppen aus hatten die auch 2 Taschen in einer der bogen in der anderen die Pfeile? Das ist schwer zu glauben da das unhandlich ist
Es ist sehr wahrscheinlich, daß auch Bogenschützen zur Fuß überwiegend zwei Köcher hatten, das ist durchaus nicht unhandlich. Man weiß zudem, daß der Bogen in einem Bogenköcher Links getragen wurde, man weiß aber bei Bogenschützen zur Fuß nicht, wie sie den Pfeilköcher getragen haben.
Es gab auch einzelfallweise insbesondere im Osten auch kombinierte Köcher wo Pfeile und Bogen zusammen waren, aber gerade im römischen Reich waren eher zwei getrennte Köcher üblich.
Der Schutz des Bogens in einem Köcher ist insbesondere im West- und Nordrömischen Raum absolut notwendig, da der Bogen vor Feuchtigkeit usw geschützt werden muß. Insbesondere Kompositbögen sind empfindlich.
Gibt es den Abbildungen von Bogenschützen die zu fuß sind?
Es gibt tatsächlich Abbildungen von Bogenschützen. Die weisen nur ein Problem auf, die Künstler haben damals seltenst die Truppen so dargestellt wie sie waren, insbesondere die Waffen nicht. Gerade der Bogen wurde durchgehend in der Abbildung nicht so dargestellt wie er in Wirklichkeit war. Aus künstlerischen Gründen stellte man meistens skytische Bögen dar weil dies auch die griechische Darstellungsweise war.
Diese reflexbogen wie gut waren den die wirklich?
Es gab sicher sehr unterschiedliche Bögen und sehr unterschiedliche Leistungen, aber im Schnitt kann man für die römische Kaiserzeit vom einem Zuggewicht im Bereich von um die 30 kg ausgehen. In der Spätantike kamen dann stärkere Bögen in Gebrauch.
Das besondere an einem Reflexbogen ist es, daß sich die Bogenarme schneller bewegen als bei einem normalen Bogen und die Zuglänge anders ist usw usw. Ein Reflexbogen erzielt daher mit weniger Zuggewicht die gleiche Leistung wie ein normaler Bogen.
Anmerkung: Kompositbogen ist nicht gleich Reflexbogen, es gab auch Kompositbögen die keine Reflexbögen waren.
Die typisch römischen Bögen hatten eine Einsatz Reichweite von bis zu 250 m und man schoß bei Übungen bis ungefähr 175 m Entfernung. Weiter hat man aber auch im Einsatz nicht geschossen, die weitesten Schüsse im Krieg dürften so bei 200 m gelegen haben. Üblicherweise schoß man eher im Bereich 50 m bis 150 m oder als Berittener Bogenschütze sogar nur im Bereich 25m bis 50 m. Die Pfeile waren je nach Typ in der Lage ein Kettenhemd auf kurze Distanzen bis zu 25 m maximal zu durchdringen. Das hing aber auch stark von der verwendeten Pfeilspitze ab und von der Stärke des Bogens. Die Bögen der Spätantike mit 40 bis 60 kg Zuggewicht hatten mehr Durchschlagskraft als die, in der Frühen und Mittleren Kaiserzeit vorherrschenden Typen.