Röschenschanze

dekumatland

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Eine Sternschanze im Schwarzwald, deren Wall- und Grabenanlage noch sichtbar ist, 1794-96 gebaut, von napoleonischen Truppen erobert.
...evtl. nicht sonderlich sehenswert (nur Erdwälle, die Gräben teilweise voll Wasser), aber bei einer Wanderung (z.B. Pilze suchen: die Wälder um die Schanze sind ergiebig) in der Gegend kann man die Schanze quasi mitnehmen.
 

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Gibt es Angaben dazu warum die Schanze nicht fertiggestellt wurde?


OT:
Und beim Pilzesammeln bitte immer darauf achten die Pilze nicht ganz abzuschneiden und keine Schranken zuzuparken ;) sonst zieht ihr euch nur den Hass der Waldarbeiter zu ;)
 
Wie kamen denn 1796 Truppen Napoleons dahin, frage ich mich momentan ganz blöd? :grübel::autsch:

Die müssen vom italienischen Kriegsschauplatz in einem Nacht- und Nebelkommando an den Rhein geschickt worden sein.
 
die Frage sollte denen gestellt werden, welche die Erklärungstafel an der Schanze aufgestellt haben

Wenn ich die Tafel recht verstehe, wurde die unfertige Schanze 1796 eingenommen. Laut dem Wikipediaartikel wirkte Rösch zu der Zeit an einem militärischen Institut (seit 1795).

Ich nahm anfangs an, dass die Bauarbeiten evtl. durch Kriegshandlungen unterbrochen wurden.

Am 24. Juni 1796 überquerte General Moreau den Rhein bei Kehl. Im Zuge dieses französischen Vorstoßes, denn das Renchtal liegt gegenüber dem Rheinübergang bei Kehl, dürfte die Einnahme der Schanze erfolgt sein. Im September 1796 befand sich Moreau bereits in Bayern.

Ich hatte ein bisschen nach Bildern von der Schanze gegoogelt und war erstaunt, dass sie doch noch recht ordentlich erhalten ist. Leider fand ich auf Anhieb keine Pläne, um überhaupt nachzuvollziehen, womit das "Unfertige" an der Anlage erklärt würde. Es handelte sich ja nach dem heutigen Zustand um eine schlichte Graben-Wall-Anlage aus aufgeschüttetem vor Ort vorgefundenem Material. Auf einem Foto erkennt man auch gut einen mit Wasser gefüllten Graben.
Interessant wäre auch, ob die Schanze schon 1796 aufgegeben wurde oder tatsächlich zu dem Zeitpunkt personell besetzt war. Wenn sich dazu etwas fände, wäre das schon interessant, da ich nur eine vage Vorstellung davon habe, was es heißt, wenn immer wieder davon zu lesen ist, dass die Schwarzwaldtäler gesperrt wurden. Spannend wäre auch, was denn noch mehr dahinter stand. Wollte der Herzog von Württemberg Zeit gewinnen, falls die Festung Kehl den französischen Rheinübergang nicht genug behinderte, damit die Schwäbischen Kreistruppen zusammen gezogen werden konnten? Sollten die Franzosen damit vielleicht vom direkten Einfall nach Württemberg abgelenkt werden?
 
Interessant wäre auch, ob die Schanze schon 1796 aufgegeben wurde oder tatsächlich zu dem Zeitpunkt personell besetzt war. Wenn sich dazu etwas fände, wäre das schon interessant, da ich nur eine vage Vorstellung davon habe, was es heißt, wenn immer wieder davon zu lesen ist, dass die Schwarzwaldtäler gesperrt wurden. Spannend wäre auch, was denn noch mehr dahinter stand. Wollte der Herzog von Württemberg Zeit gewinnen, falls die Festung Kehl den französischen Rheinübergang nicht genug behinderte, damit die Schwäbischen Kreistruppen zusammen gezogen werden konnten? Sollten die Franzosen damit vielleicht vom direkten Einfall nach Württemberg abgelenkt werden?
da gab es ganze Ketten von Schanzen und verschanzten/gedeckten Wegen - ich muss nach den Ferien mal daheim suchen: über die Schwarzwaldverschanzungen gibt es einen Aufsatz. Ich weiß nur, dass die Röschenschanze da relativ spät hinzukam -- ich meine auch, mich zu erinnern, dass von Freiburg aus eine Kette von Erdschanzen bis weit über St.Peter und St.Märgen hinaus verlief ---- aber wie gesagt: da muss ich erst daheim nachsehen.
 
Wenn ich die Tafel recht verstehe, wurde die unfertige Schanze 1796 eingenommen. Laut dem Wikipediaartikel wirkte Rösch zu der Zeit an einem militärischen Institut (seit 1795).

Ich nahm anfangs an, dass die Bauarbeiten evtl. durch Kriegshandlungen unterbrochen wurden.

Am 24. Juni 1796 überquerte General Moreau den Rhein bei Kehl. Im Zuge dieses französischen Vorstoßes, denn das Renchtal liegt gegenüber dem Rheinübergang bei Kehl, dürfte die Einnahme der Schanze erfolgt sein. Im September 1796 befand sich Moreau bereits in Bayern.

Ich hatte ein bisschen nach Bildern von der Schanze gegoogelt und war erstaunt, dass sie doch noch recht ordentlich erhalten ist. Leider fand ich auf Anhieb keine Pläne, um überhaupt nachzuvollziehen, womit das "Unfertige" an der Anlage erklärt würde. Es handelte sich ja nach dem heutigen Zustand um eine schlichte Graben-Wall-Anlage aus aufgeschüttetem vor Ort vorgefundenem Material. Auf einem Foto erkennt man auch gut einen mit Wasser gefüllten Graben.
Interessant wäre auch, ob die Schanze schon 1796 aufgegeben wurde oder tatsächlich zu dem Zeitpunkt personell besetzt war. Wenn sich dazu etwas fände, wäre das schon interessant, da ich nur eine vage Vorstellung davon habe, was es heißt, wenn immer wieder davon zu lesen ist, dass die Schwarzwaldtäler gesperrt wurden. Spannend wäre auch, was denn noch mehr dahinter stand. Wollte der Herzog von Württemberg Zeit gewinnen, falls die Festung Kehl den französischen Rheinübergang nicht genug behinderte, damit die Schwäbischen Kreistruppen zusammen gezogen werden konnten? Sollten die Franzosen damit vielleicht vom direkten Einfall nach Württemberg abgelenkt werden?



Die Befestigungen der Schwarzwaldpässe stammen an sich aus der Zeit des Herzogs Alexander von Württemberg. Vergleiche "Alexanderschanze". 1733-37
Der als ehem. österreichischer Heerführer dem Militärwesen hohe Bedeutung zumaß.
In den napoleonischen Kriegen wurden diese Befestigungen instandgesetzt und erweitert. Womit man aber nicht fertig wurde. Deshalb von den Franzosen rasch überwunden.
Bei Interesse kann ich mal mehr dazu schreiben.

Ein Teil dieser Punkte wurde beim Bau des Westwalles wieder befestigt, was mit der späteren Schleifung zusammen diesen Geländedenkmalen oft den Rest gab.
 
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