Rohhautrand am Tropfenschild ?

Darius Meder

Mitglied
Ich hab zum Rohhautrand eine Frage.
Gestern habe mit dem Bau eines neuen Tropfenschildes begonnen. Und ich habe mir die Aufgabe gestellt, diese soleicht als möglich zu bauen. Allso ganz wenig Metal (Nägel).
Nun meine Frage, gibt es Funde/historische Quellen das der Rohhautrand mit Garn auf das Schild aufgenäht wurde ?

Gruß
 
Ein Rohhautrand ist insofern überflüssig, da normalerweise der Holzkern in Plankenbauweise komplett mit Rohhaut (in seltenen Fällen auch mit Textilie) überzogen wurde.

Die beste, mir bekannte Ausarbeitung zum Thema stammt von KOHLMORGEN, Jan:Der mittelalterliche Reiterschild – Historische Entwicklung von 975 bis 1350 und Anleitung zum Bau eines kampftauglichen Schildes.“;; Karfunkel Verlag, Wald-Michelbach 2002 ISBN 3-935616-10-4.
 
Also...
Kvdl hat recht, früher gabs sowas nicht.

Nähen ist so eine Sache. Ich bau gerade eben meinen
zweiten Rundschild, meinen ersten habe ich genagelt
(das heisst die Rohhaut). Beim Zweiten bohre ich Löcher
in den Schild vor, rund rum, ungerade Zahl.
Dann weiche ich die Rohhaut auf, lege sie an den Schildrand
an und nähe mit einer festen Nadel mit gewachstem starken
Garn zweimal rum. So hab ich es nächste Woche vor.

Ich hoffe ich hab dir damit geholfen.
Wär cool wenn du mal ein Bild von deinem Schild hochstellen
könntest.

Lg Ezio
 
Klar, Schildrandverstärkungen sind spätestens seit der Antike bekannt. Aber soweit ich informiert bin, waren die aus Metall, nicht Rohhaut.
Das würde auch insofern Sinn machen, um die Überlappungen des Rohhautbezuges zu fixieren, als zusätzlicher Nutzen zum Kantenschutz vor und mit Schlägen.
 
@ KvdL

Schon mal ein stark benutztes Schild (Nachbau) mit Metalrand in den Fingern
gehabt ?


Rohautrand macht Sinn. Weils leichter ist wie Metal und es nicht schartig
wird, wie eine Säge. Es sich auch leichter um alle Rundungen legen läßt.
 
Rohhaut ist zäh und hält Schlägen stand. wirkt wie mehrer schichten verleimter stoff...
 
@ KvdL

Schon mal ein stark benutztes Schild (Nachbau) mit Metalrand in den Fingern
gehabt ?


Rohautrand macht Sinn. Weils leichter ist wie Metal und es nicht schartig
wird, wie eine Säge. Es sich auch leichter um alle Rundungen legen läßt.

Du hast nach historischen Quellen gefragt, nicht nach praktischen Zwecken, oder?
Ich wage es anzuzweifeln, daß ein antiker oder mittelalterlicher Krieger sich ernsthaft Sorgen darum gemacht hat, ob er seinen Gegner mit einem schartigen Schildrand verletzen könnte. :ironie:

In der Praxis stellt sich mir die Frage, wofür Du ihn einsetzen willst? Schau- und Demonstrationszwecke oder Freikampfeinsatz?
Im letztgenannten Fall würde ich Dir den Tip geben, entweder den Schild komplett mit Rohhaut zu verkleiden, damit bist Du auf der sicheren Seite, ist aber ein nicht unerheblicher Kostenfaktor, oder den Rohhautrand unter Textilie, sprich mehreren Lagen Leinen, zu setzen. Puh, was für´n Satz.
 
@ KvdL

Ich hatte nach vernähtem Rohautrand gefragt und nicht nach Metalränder.

Mit dem Schartigen Metalrand verletzt man sich eher selber oder
man zerschneidet sich die Klamotten bevor man einen Gegener
verletzt. Und wenn man mit dem Schild als Reiter unterwegs ist,
verletzt man das Pferd. Und das ist heute wie damals nicht akzeptabel.



Hab heute mein Schild mit nicht autehntischem Jeanshosenstoff verleimt.
Genauso wie ich die letzten beiden Schilde gemacht habe, die ich in den
letzten Jahren für mich gebaut habe.
 
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