Rolle der Bevölkerung in totalitären Systemen

Spottie

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Hallo zusammen,
ich bräuchte dringend Informationen über die Rolle der Bevölkerung in totalitären Systemen. Wir machen in GMK 13KL eine Projektarbeit zum Thema Totalitarismus und ich hab mit ein paar anderen den Part der Entstehung solcher Systeme ab bekommen. Und als Unterpunkt zur Entstehung hab ich dann die Rolle der Bevölkerung bekommen. Könnt ihr mir ein paar Informationen dazu geben?
Bin schon am Verzweifeln...:weinen:
 
Hallo zusammen,
ich bräuchte dringend Informationen über die Rolle der Bevölkerung in totalitären Systemen. Wir machen in GMK 13KL eine Projektarbeit zum Thema Totalitarismus und ich hab mit ein paar anderen den Part der Entstehung solcher Systeme ab bekommen. Und als Unterpunkt zur Entstehung hab ich dann die Rolle der Bevölkerung bekommen. Könnt ihr mir ein paar Informationen dazu geben?
Bin schon am Verzweifeln...:weinen:



Hast du dir schon mal überlegt was ein totalitärer Staat ist? Was für besondere Merkmale zeichnen einen solchen Staat aus usw.

Was verstehst du unter der Rolle der Bevölkerung?

In einem totalitären Staat wird jedes Denken, dass nicht der Ideologie des Regimes entspricht unterbunden. Die Bürger werden ständig kontrolliert durch Spitzel und Geheimdienst. Sie sind auch willkürlichen Repressionen ausgesetzt.

Musst du denn ein Staat genauer untersuchen oder ist es eher allgemein theoretisch?
 
Es geht nicht um einen bestimmten Staat, es geht so zusagen um die Umstände in der Bevölkerung, die es überhaupt ermöglichen einen totalitären Staat entstehen zu lassen. Dies soll auch möglichst allgemein gehalten werden
 
ursi schrieb:
n einem totalitären Staat wird jedes Denken, dass nicht der Ideologie des Regimes entspricht unterbunden. Die Bürger werden ständig kontrolliert durch Spitzel und Geheimdienst. Sie sind auch willkürlichen Repressionen ausgesetzt.

Allgemein betrachtet hat er alles geschrieben.
Ich bin auch der Meinung, dass du es an bestimmten Beispiel fest machen solltest. In meinen Augen bildet sich das Thema DDR da sehr gut an. Dort hat man von Kontrolle bis zur Spitzelarbeit alles.

Grüße
 
DDR währe da wirklich das einfachste Beispiel. Du hast da auch noch den Vorteil, dass wenn du es an der DDR fest machst das du dazu sehr viel Material, ohne Probleme, finden wirst.
 
Allgemein betrachtet hat er alles geschrieben.
Ich bin auch der Meinung, dass du es an bestimmten Beispiel fest machen solltest. In meinen Augen bildet sich das Thema DDR da sehr gut an. Dort hat man von Kontrolle bis zur Spitzelarbeit alles.

Grüße

Drittes Reich würde sich auch anbieten.

Sehe es aber auch so, dass man ein Beispiel Staat nehmen sollte. Ausser man möchte ein sehr oberflächlicher Beitrag daraus machen.
 
Na klar würde sich das dritte Reich anbieten, aber das ist dann ganz schön umfangreiches Thema. DDR ist da eher überschaubar
 
DDR ist da eher überschaubar

Das halte ich eher für ein Gerücht. Was in der DDR an Spionage etc. alles betrieben wurde, weiß man teilweise bis heute noch nicht.
Zum Beispiel hat man Gerüche von vermeindlichen Regierungsfeinden gesammelt und konserviert, um sie bei der Flucht mit den Hunden erwischen zu können (oder so ähnlich).
Also wie gesagt, ich finde die Geschenisse gar nicht überschaubar.

Grüße
 
Was man sicher auch als Kennzeichen eines solchen Regimes nehmen kann sind die Massenorganisationen. Wie zum Beispiel im Dritten Reich die HJ oder diese grossen Parteikundgebungen (Reichsparteitage im Dritten Reich).

Mit diesen Massenorganisationen sollte das Volk für die Ideologie begeistert werden und einfach gesagt nicht mehr selber denken.
 
danke erstmal für die Tips. Ich werd wohl hauptsächlich mich mit dem dritten Reich beschäftigen und dabei das Werk von Hannah Arendt : Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft zur Hilfe nehmen
 
Mit diesen Massenorganisationen sollte das Volk für die Ideologie begeistert werden und einfach gesagt nicht mehr selber denken.

Was vielleicht auch noch interessant dabei ist, ist die "Selbstwahrnehmung der Bevölkerung", ob also die Betroffenen einen totalitären Staat als solchen empfunden haben. Nur mal so als Gedanke... :)
 
Was vielleicht auch noch interessant dabei ist, ist die "Selbstwahrnehmung der Bevölkerung", ob also die Betroffenen einen totalitären Staat als solchen empfunden haben. Nur mal so als Gedanke... :)

Ja sehr interessant. Das müsste man auch in die Arbeit einbringen.
 
Und als Unterpunkt zur Entstehung hab ich dann die Rolle der Bevölkerung bekommen. Könnt ihr mir ein paar Informationen dazu geben?
Bin schon am Verzweifeln...:weinen:

Die Mitglieder wichtiger gesellschaftlicher Organisationen in totalitären Systemen muß obrigkeitshörig sein. Sie unterstützt und fördert das Denken der Obrigkeitshörigkeit (in totalitär geführten Parteien von links außen und rechts außen heute noch erkennbar).
Die Macht im totalitären Staat wird als die "gottesgleiche" Macht identifiziert. Sie denkt, handelt, führt und lenkt das System. Da diese "gottesgleiche" Macht unfehlbar, nicht-irrend und universal ist, wird jegliche Kritik unterdrückt, schliesslich verfolgt und mundtot gemacht. Die Bevölkerung entwickelt sich zum Werkzeug der Macht und nicht zum Gestalter und Inhaber der Macht.
Das "Wir-Gefühl" greift in alle Lebensbereiche (auch persönliche) ein und fördert die Ent-Individualisierung des Einzelnen.
Deshalb sind Redner auf illegalen Versammlungen als Aufrührer, Rädelsführer und Staatsgegner gebrandmarkt. In totalitären Systemen wird Stimmung, Richtung und Denken immer vorgegeben, wann, wie und wo das stattzufinden hat.
Ein Beispiel aus der DDR: Erfindungen oder Neuerungen in Wissenschaft und Technik wurden grundsätzlich als Erfindung einer Gruppe gefeiert. Ich bekam 1988 eine Auszeichnung als Neuerer, weil ich auf dem Blatt mit angegeben war, weil der eigentliche Erfinder zwei weitere Personen benennen mußte, auch wenn die zu der Erfindung nichts beigetragen haben.
 
Ich würde auch eher ein Beispiel nehmen, das von Innen her zum totalen Staat wurde.

Sehe ich nicht so. Wenn der Staat von Innen zum totalen Staat wurde, dann lässt sich, in meinen Augen, nicht so gut erklären wie mit den Menschen umgegangen wurde und wie die Menschen darauf reagiert haben. Zum Beispiel zur Zeit von Hitler waren ein großteil der Bevölkerung so gepblendet, weil ihnen es nicht auf gezwungen wurde, dass sie teilweise nur die Hälfte mitbekommen haben was wirklich passiert ist. Dagegen in der DDR lässt sich die Rolle einfacher bzw. deutlicher nachweisen, weil es von außen auf gezwungen wurde und somit sich Rolle der Regimfeinden besser aufzeigen lässt.

Grüße
 
Sehe ich nicht so. Wenn der Staat von Innen zum totalen Staat wurde, dann lässt sich, in meinen Augen, nicht so gut erklären wie mit den Menschen umgegangen wurde und wie die Menschen darauf reagiert haben. Zum Beispiel zur Zeit von Hitler waren ein großteil der Bevölkerung so gepblendet, weil ihnen es nicht auf gezwungen wurde, dass sie teilweise nur die Hälfte mitbekommen haben was wirklich passiert ist. Dagegen in der DDR lässt sich die Rolle einfacher bzw. deutlicher nachweisen, weil es von außen auf gezwungen wurde und somit sich Rolle der Regimfeinden besser aufzeigen lässt.

Grüße


Das ist wohl Ansichtsache.

Auch im Dritten Reich kann man die Rolle der Regimefeinde sehr gut aufzeigen. Es ist ja alles dokumentiert, man muss nur die richtigen Quellen haben. Und Quellen gibt es genug.

Wie die Quellenlage für die DDR ist kann ich nicht sagen. Da ich mich damit noch nicht beschäftigt habe. Denke aber das noch viel aufgearbeitet werden muss.
 
Dagegen in der DDR lässt sich die Rolle einfacher bzw. deutlicher nachweisen, weil es von außen auf gezwungen wurde und somit sich Rolle der Regimfeinden besser aufzeigen lässt.

Wenn dem so wäre, müssten noch 20 Jahre später allerhand Russen in den gesellschaftlichen Alltag der DDR eingegriffen haben.
Die DDR inszenierte sich von selbst und von innen.
Die Geschichte des Anfanges der DDR ist nicht auf Stalins Mist gewachsen. Er hat dazu weder Order gegeben noch großartig gejubelt. Mit der Gründung des ersten deutschen Staates, der BRD, war Stalins Nachkriegsordnungsziele (ein neutrales souveränes Deutschland, um im Kalten Krieg einen idealen Kalten Kriegs-Spielplatz zu haben) in Bezug auf Deutschland ad acta gelegt und er liess die ostdeutschen Kommunisten das Feld.
Wenn du meinst, "von außen aufgezwungen" die Gründung der BRD, dann hast du Recht. Eine Volksabstimmung zur Gründung der BRD gab es nicht. Wie zur DDR auch nicht.
 
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