Rolle Jesu (Isa) im Islam

Das Schätze ich anders sein.

Und nach der Tradition wurde ihm die Schrift erst offenbart, konnte er vorher nicht lesen und schreiben.

Ja, da habe ich mich zu ungenau ausgedrückt. Ich bezog mich auf Deine berechtigte Feststellung, dass wir für die historische Forschung normalerweise keine Offenbarungen annehmen und wollte sagen: Wir brauchen bei einem Mann, der bei einem reichen Kaufmann - seinem Onkel - aufwuchs, nicht unbedingt ein Wunder, um anzunehmen, dass er schreiben konnte.

Ob Mohammed auch wirklich irgendetwas von seinen Visionen/Offenbarungen (oder was auch immer ihn dazu brachte, öffentlich aufzutreten) aufgezeichnet hat, ist damit natürlich noch nicht gesagt.

Anders als bei Romulus und Remus ergibt sich aber eben auch ohne übernatürliche Elemente eine nicht ganz unplausible Geschichte - ob sie nun zutreffen mag oder nicht.
 
Ich denke man sollte sich soweit als möglich auch an die wissenschaftlich belegen Fakten halten. Es ist davon auszugehen dass ein lokaler AraberWarlord Kenntnis von den Geschichten der Bibel hatte und diese genutzt hat um seine eigene Geschichte darum zu erfinden und diese maximal für die Machtgewinnung und Erhaltung zu nutzen zu machen. Realistisch betrachtet ist der Koran ursprünglich nur ein neu Aufguss der Bibel mit leichten Änderungen zur Bibel mit klarer Zielrichtung zur Machtgewinnung für einen lokalen Herrscher.
Es war immer die gleiche Bootschaft ...Islam hat die gefälschte und verdrehte Schriften wiedehergestellt und zusammengeführt so simple ist das Koran ist Wahre Gottes Wort nix erfinden...ist Zinsvebot im Koran eine leichte Änderung für Sie
 
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Es war immer die gleiche Bootschaft ...Islam hat die gefälschte und verdrehte Schriften wiedehergestellt und zusammengeführt so simple ist das Koran ist Wahre Gottes Wort nix erfinden...ist Zinsvebot im Koran eine leichte Änderung für Sie
Das ist ein Glaubensbekenntnis. (und als solches auch aus islamischer Sicht theologisch nicht ganz korrekt). Wir sind hier aber kein Theologie- sondern ein Geschichtsforum. Ein Historiker muss folgendes sagen: Muḥammad, der in seinem städtischen Umfeld sowohl mit Juden als auch mit Christen und altarabischen Heiden zu tun hatte, hat unterschiedliche Geschichten, teils biblische, teils außerbiblische jüdische und christliche, teils altarabische aufgegriffen und daraus seine eigene Religion zusammengebaut.
In der muslimischen Fiktion hat er von Juden und Christen verdrehte Geschichten wiederhergestellt. Tatsache ist aber, dass viele Geschichten, so wie sie im Qur'ān vorkommen, kaum verständlich sind, wenn man das biblische Original nicht kennt. Der Qur'ān kommentiert die Bibel teilweise, er erzählt die Geschichten manchmal anders, oft nur verkürzt und oft setzt er ihre Kenntnis voraus. D.h. man muss die Bibel kennen, um manche Geschichten aus dem Qur'ān überhaupt zu verstehen.
Aus muslimischer Perspektive ist der Qur'ān natürlich das unverfälschte Wort Allāhs, aber nun ja, das teilen nicht einmal alle Muslime, warum sollten Nicht-Muslime diese Perspektive teilen. Wenn heute ein Handelsgehilfe aus Mekka daher käme, und sagte, der Qur'ān sei falsch, käme er nicht einmal bis nach Yaṯrib. Muḥammad hat nichts anderes gemacht.
Im Qur'ān gibt es textimmanent einige inhaltliche Widersprüche, Historiker sprechen von der mekkanischen und der medinensischen Phase, also je nachdem was für Muḥammad gerade wichtig war, je nach politischer Sitauation, floss in die Offenbarungen ein. Da der Qur'ān dann später nach Länge der Suren geordnet wurde, ist die chronologische Reihenfolge der einzelnen Suren dadurch verdeckt.
 
Jeder Muslim wird die Geschichte von den Schläfern in der Höhle kennen.

Die Geschichte geht zurück auf eine bei den Kirchenvätern aufgezeichnete christliche Wunderlegende, die der sieben Schläfer von Ephesos.
Während einer Phase der Christenverfolgung - ich meine unter dem Kaiser Decius; wenn ich das richtig auf dem Schirm habe, ist diese Christenverfolgung unhistorisch - fliehen sieben christliche Männer aus Ephesos in eine Höhle in der Nähe. Gott verschließt diese Höhle (ohne dass die Männer in der Höhle das bemerken) und so entkommen sie ihren Verfolgern. Die Männer schlafen derweil.

Als sie aufwachen, verspüren sie Hunger und schicken einen der ihren vorsichtig los, der soll mal die Lage sondieren/auskundschaften und Brot besorgen. Der Mann sieht allerorten christliche Kreuze und ist irritiert. Als er dann beim Bäcker Brot kaufen will, wundert der sich über das alte Geld was er hat. Es kommt heraus: die sieben Männer haben 200 Jahre lang geschlafen. Ein Wunder.

Muḥammad und der Qur'ān greifen diese Geschichte auf, aber man weiß gar nicht, warum die Männer in der Höhle sind. Die Geschichte wird also ihres Kerns entkleidet. Da der Qur'ān auch keinen Ort nennt, wo diese Geschichte stattgefunden haben soll, gibt es im islamischen Raum mehrere Höhlen, die mit dieser Geschichte in Verbindung gebracht werden. Der andalusische Historiograph Lisān ad-Dīn ibn al-Ḫaṭīb etwa, der mehrfach Minister im andalusischen Granada war und mehrfach auch im Exil in Marokko, verortete diese Geschichte in einer Höhle in seinem andalusischen Geburtsort Loja.
 
Während einer Phase der Christenverfolgung - ich meine unter dem Kaiser Decius; wenn ich das richtig auf dem Schirm habe, ist diese Christenverfolgung unhistorisch
Nein, die Christenverfolgung unter Decius war die erste historisch gesicherte reichsweite Verfolgung. Für sie gibt es (wie für die auf Rom begrenzte Neronische) auch außerchristliche Belege, wie kommissionelle Opferbestätigungen auf Papyrus aus Ägypten.
 
Jeder Muslim wird die Geschichte von den Schläfern in der Höhle kennen.

Die Geschichte geht zurück auf eine bei den Kirchenvätern aufgezeichnete christliche Wunderlegende, die der sieben Schläfer von Ephesos.
Während einer Phase der Christenverfolgung - ich meine unter dem Kaiser Decius; wenn ich das richtig auf dem Schirm habe, ist diese Christenverfolgung unhistorisch

Unhistorisch ist vermutlich die ganze Erzählung, dass Decius höchstpersönlich in Ephesus die Opfer überwachte und die persönliche Beziehung der Sieben Schläfer zum Kaiser Decius ist vermutlich anekdotisch verzerrt.

Höchst real war aber die Christenverfolgung des Decius, und im Gegensatz zu früheren Verfolgungen in Kleinasien, in Gallien oder Italien handelte es sich bei der Christenverfolgung des Decius tatsächlich um die erste reichsweite Christenverfolgung, und ähnlich wie bei der letzten großen Verfolgung unter Diokletian wurde da schon ganz enorm die Schraube angezogen und von verschiedenen Seiten der Bohrer angesetzt.
Es war die bis dahin heftigste Christenverfolgung, und dafür gibt es zahllose Belege aus verschiedenen Provinzen: Kleinasien, Nordafrika, Gallien.

Andererseits gab es unter der Christenverfolgung des Decius für Christen die Möglichkeit, sich irgendwie vor dem Kaiserkult und dem Martyrium zu schützen, indem sie sich irgendwie eine Opferbescheinigung ein libellum zu verschaffen. Für die Kirche stellte sich das Problem, wie sie mit all den libellatici umgehen sollten, die gezwungenermaßen geopfert hatten oder sich eine Bescheinigung besorgt hatten. Ob man sie wieder aufnimmt und unter welchen Bedingungen.

Ein Niederschlag davon findet sich ja noch in der Legende der Sieben Schläfer, dort ist es der Kaiser höchstpersönlich, der die Opfer überwacht, der nachprüft, ob auch alle Angehörige seines Hofstaats ordnungsgemäß geopfert haben.
 
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