Die Antwort ist unterschiedlich, je nach Lesart.
Nach Stickel sollen die Deutschherren bei dem Verteidigungsabschnitt zwischen ihrem Hospital und dem Nikolaustor, bis auf wenige Mann, im Straßenkampf aufgerieben worden seien.
Er beruft sich auf diverse Quellen wie Anonymus: "De excidio urbis Acconensis libri II.“ und die "Gestes des Chiprois", sowie Ludolf von Suchem "Ludolphi rectoris ecclesiae parochialis de Suchem de itinere Terrae Sanctae liber.", etc.
(STICKEL, Erwin: „Der Fall von Akkon – Untersuchungen zum Abklingen des Kreuzzugsgedankens am Ende des 13. Jahrhunderts.“; Geist und Zeit – Arbeiten aus dem Hist. Seminar der Universität Zürich Nr. 45, Herbert Lang & Cie AG, Bern 1975, S. 71f)
Sonthofen läßt den Oberbefehlshaber des Deutschen Ordens „[…] den erwählten Statthalter des Hochmeisters, Heinrich von Boulanden […]“ im Kampf fallen, woraufhin die Führung an den Deutschmeister (Meister der deutschen Landen) Konrad von Feuchtwangen überging. „Feuchtwangen gelang es, sich aus einer bereits erfolgten Umzingelung freizukämpfen, mit einigen seiner Leute ein Schiff zu erreichen um zu entkommen.“
(SONTHOFEN, Wolfgang: „Der Deutsche Orden - 800 Jahre Geschichte.“; Rombach Verlag, Freiburg 1990, S. 52f)
Darin stimmt ihm Forstreuter inhaltlich zu.
(FORSTREUTER, Kurt: „Der Deutsche Orden am Mittelmeer.“; Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens Band 2, Verlag wissenschaftliches Archiv, Bonn – Bad Godesberg 1967, S50 ff)
Zum Tode des Heinrich von Bolanden führt er die diesbezügliche Erwähnung in einem Nekrolog des Ordens an.
(PERLBACH, Max: „Deutschordens-Nekrologe“; in: Forschungen zur deutschen Geschichte XVII, 1877, S. 364)
Hubatsch hält fest: „Im Mai 1291 ist der Deutsch- und spätere Hochmeister Konrad von Feucht-wangen mit den Deutschrittern aus dem Kampfgetümmel von Akkon, des schmerzlich aufgegebenen „Kaiserlichen Plans“, wie der Deutschordens-Chronist Nikolaus von Jeroschin die Stadt nannte, abgesegelt. Wahrscheinlich ist bis zur endgültigen Übersiedlung nach Venedig ein längerer Zwischen-aufenthalt in Barletta eingelegt worden.“
(HUBATSCH, Walther: „Der Deutsche Orden und die Reichslehnschaft über Cypern.“; Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, 1. Philologisch-Historische Klasse, Jahrgang 1955, Nr. 8, Vandenhoek & Ruprecht in Göttingen 1955, S. 281)
Folgt man Militzer, haben alle an der Verteidigung Akkons beteiligten Deutschordensbrüder, sowie „[…] der Hochmeisterstatthalter und Oberste Trappier Werner von Bolanden […]“ den Tod gefunden.
(MILITZER, Klaus: „Von Akkon zur Marienburg – Verfassung, Verwaltung und Sozialstruktur des Deutschen Ordens 1190 – 1309.“; Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens Bd. 56 / Veröffentlichungen der Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens Bd. 9, N.G. Elwert Verlag, Marburg 1999, S. 46 & 153)
Marjan Tumler, Hochmeister des Deutschen Ordens von 1949 – 1970, beschreibt die letzten Tage des Ordens in Akkon wie folgt:
„Burchard [von Schwanden, Anmerkung KvdL] ist der letzte Hochmeister, der in Akkon gewählt wurde. Als er abdankte, war die Stadt schon im letzten Kampfe gegen die Mo-hammedaner. Das Deutschordensaufgebot stand unter dem Befehl des Statthalters Heinrich von Bolant. Dieser fiel im Kampfe, als der Feind im Mai des Jahres 1291 in die Stadt einzudringen begann. Die Führung der Ordensbrüder ging darauf an den Deutschmeister Konrad von Feucht-wangen über. Die Brüder wollten ihr Haus bis zum letzten Mann ver-teidigen und in Ehren fallen. Feuchtwangen widersetzte sich der nutz-losen Hinopferung. Er schlug sich mit den Brüdern mitten durch den Feind zum Hafen durch und segelte nach Venedig ab. Hinter ihnen fiel Akkon und damit das letzte Bollwerk der Christenheit im Orient. Der Schmerz der Brüder, von der Stätte hundertjährigen, heldenhaften Ringens weichen zu müssen, klingt noch bei Jeroschin durch:
„O allir lande vrouwe/ O wunnenbernde ouwe/
O du kaiserlichir plan/ O du der helden siggeban/
Du were got minnenclich/ Den heiligen engeln wunnenclich/
Und all der werdle wundirlich.““
(TUMLER, Marjan: „Der Deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400.“; Verlagsgesellschaft Panorama, Wien 1954, S. 52f)
Johannes Voigt ist übrigens widerlegt. Konrad von Feuchtwangen ist definitiv nicht in den Wirren der letzten Tage im Heiligen Land zum Hochmeister gewählt worden.
Auch hat er nicht den Hochmeistersitz zur Marienburg verlegt. Die "mittelmeerische Partei" innerhalb des Ordens konnte sich soweit durchsetzen, daß Venedig eine Art lokales Intermezzo darstellte.
Erst unter Siegfried von Feuchtwangen zog der Hochmeister 1309 auf die Marienburg.