Schindlers Liste

T

Targor

Gast
Ich habe den Film inzwischen viermal gesehen (dreimal deutsch, einmal Englisch) und ich persönlich fand den Film ein grandios. Er stellt die Gewalt gegenüber die Juden dar, auch wenn man sicherlich sagen kann, dass nicht das volle Ausmaß der Gewalt gezeigt wird und erzählt nebenbei, faszinierend intensiv die Geschichte eines Mannes, der zuerst nur Geld mit Sklavenarbeit machen wollte und langsam aber sicher zum Retter wird. Auch die Tatsache, dass der Film fast komplett in Schwarz/Weiß gehalten wurde (wodurch das Mädchen im roten Mantel toll hervorgehoben wurde) den Film etwas besonders verleiht.

Was denkt ihr darüber.
 
Typisch amerikanische Schwarz-Weiß-Malerei. Ich finde es immer wieder schade, dass selbst in solchen Fällen die Filme Hollywoods Helden malen müssen. Am Ende die Szene am Grab von Schindler gefiel mir am wenigsten.

Ganz gelungen finde ich hingegen "Mein Schulfreund" mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle von 1960. Ein bisschen gibt der Film auch Einblick wie das Leben im 3.Reich auch sein konnte, obgleich die Handlung wohl etwas konstruiert ist. http://german.imdb.com/title/tt0054074/
 
Schindler's Liste gehört für mich zu den eindrucksvollsten Filmen, die ich je gesehen habe. Ich kann mich eigentlich an kaum einen anderen Film entsinnen, der mich derart berührt hat.

Schindler selbst ist ja keine unumstrittene Gestalt, dennoch habe ich großen Respekt vor ihm, möge seine Seele in Frieden ruhen.
 
Hallo,

ich schließe mich an, der Film ist grandios. Obwohl die Geschichte natürlich nicht 100 % mit der Realität übereinstimmt.
 
Mich hat der Film stark berührt. Auch dass die Botschaft vermittelt wurde, man konnte etwas gegen die Unmenschlichkeit der damaligen Zeit tun. Ich bin dankbar für die Leute, die in ihrem Kontext und nach ihren Möglichkeiten Widerstand geleistet haben. Die Vorstellung, dass es keine gäbe, würde die Verarbeitung der NS-Zeit unendlich viel schwerer machen
 
Auch ich gehöre zu denen, die den Film genial finden. Er war einfach nur gut gemacht. Natürlich waren einige Dinge etwas anders als im Buch - z.B. diese Szene, wo Oskar Schindler bei Kriegsende an seinem Mercedes zusammenbricht, und sich vorwirft, nicht mehr Menschen gerettet zu haben. Aber so eine einfache Beschreibung, dass er irgendwie in diesem Moment vom Retter zum Gejagten wurde, hätte man im Film wohl nur schwer verstanden.

Und übrigens - was die Kritik an der Person Schindlers angeht, da sage ich nur: Selber besser machen. Kein Mensch hat gesagt, dass er perfekt war. Er hat auch nicht das System gestürzt. Er hat nur einer Handvoll Menschen das Leben gerettet ... aber reicht das denn nicht?

Also ich finde es klasse, wie er die Nazis an der Nase herumführt. *gg*

Schöne Grüße

Petra
 
Typisch amerikanische Schwarz-Weiß-Malerei. Ich finde es immer wieder schade, dass selbst in solchen Fällen die Filme Hollywoods Helden malen müssen. Am Ende die Szene am Grab von Schindler gefiel mir am wenigsten.

Och, die fand ich eigentlich ziemlich schön - gut, etwas pathetisch, aber trotzdem rührend.
Allerdings ist mein Urteil an dieser Stelle etwas betrübt, weil im Hintergrund bei der Grabesszene die wunderschöne Filmmusik John Williams lief, die ich einfach nur genial finde!
 
Och, die fand ich eigentlich ziemlich schön - gut, etwas pathetisch, aber trotzdem rührend.
Allerdings ist mein Urteil an dieser Stelle etwas betrübt, weil im Hintergrund bei der Grabesszene die wunderschöne Filmmusik John Williams lief, die ich einfach nur genial finde!

Die Musik ist mir gar nicht so aufgefallen, da war ich schon zu sehr gerührt von der Szene und ziemlich verheult.. :red::scheinheilig:
 
Ich fand den Film auch sehr gut. Hab den damals mit meiner Schulklasse gesehen. Ich glaube die Hälfte hat sich gelangweilt, was ich denen bis heute nachhalte :(
 
Kann ich mir garnicht vorstellen, dass man sich dabei langweilen kann. Aber es gibt scheinbar Leute, die sich bei allem langweilen. Bei uns fand der Film in der Schulklasse nur positives Echo, obwohl er einigen doch tatsächlich nicht so gut gefallen hat wie "Nackt unter Wölfen". Zuvor hatten wir allerdings, das muss man unseren Lehrern zu Gute halten, schon in Deutsch einige Vorträge zum Thema KZs gehört, die auch angemessen gehalten worden waren.
 
Ich kann mich noch an eine Kollegin erinnern, die nachdem Film sagte: "Das es so schlimm war, hab ich mir gar nicht vorgestellt."

Ich stand nur noch da und hab sie angestarrt. Und das war keine Schülerin mehr.
 
Kann ich mir garnicht vorstellen, dass man sich dabei langweilen kann. Aber es gibt scheinbar Leute, die sich bei allem langweilen. Bei uns fand der Film in der Schulklasse nur positives Echo, obwohl er einigen doch tatsächlich nicht so gut gefallen hat wie "Nackt unter Wölfen". Zuvor hatten wir allerdings, das muss man unseren Lehrern zu Gute halten, schon in Deutsch einige Vorträge zum Thema KZs gehört, die auch angemessen gehalten worden waren.
In meiner Schulzeit fand mal eine Kinovorstellung für mehrere Klassen statt. Gespielt wurde "Ein Menschenschicksal" nach Scholochow. Da haben etliche, wenn auch nicht aus meiner Schule, bei Szenen gelacht, die wirklich nicht zum Lachen waren.:motz:

"Schindlers Liste" ist, wie ich finde, ein Film nach Hollywood-Art. Aber er berührt und ist dazu geeignet, viele Leute an das Thema heranzuführen.
 
Zu den Schulklassenbeispielen fällt mir ein: als ich den Film zum ersten Mal sah, habe ich ihn auch mit meiner Klasse gesehen. Am Anfang des Films wird ja auf hebräisch gebetet, was nicht wenige (waren nicht die einzige Klasse) mit schallendem Gelächter quittierten - übrigens zu meiner größten Verärgerung.

Gegen Ende des Films wird ja erneut gebetet - was dieses Mal mit großer Stille und Betroffenheit aufgenommen wurde.
Auch die sonst eher zu Ungerührtheit neigenden Gemüter waren sichtlich getroffen.

Das habe ich im Kino bei keinem anderen Film erlebt.
 
Ich kann mich noch an eine Kollegin erinnern, die nachdem Film sagte: "Das es so schlimm war, hab ich mir gar nicht vorgestellt."

Ich stand nur noch da und hab sie angestarrt. Und das war keine Schülerin mehr.

Kann ich nachvollziehen, bei nicht wenigen hatte ich in der Schulzeit und darüber hinaus den Eindruck, daß trotz "formal" vorhandenen Wissens wirklich nicht erfasst wurde, was sich da an menschlichem Leid und Tragödien abgespielt hat.
 
Schindlers liste Film

Was ist euerer Meinung nach das besondere an Schindler in charakterlicher Hinsicht.
 
Der echte. Aber stimmt doch oft überein mit der Film Darstellung, oder ?

Davon gehe ich nicht aus. Bei der Filmfigur Oskar Schindlers kommt zwar hervor, dass er zunächst ein Kriegsgewinnler war und dann nach und nach zum Retter wurde.

Spielberg hat mit seinem Film einen Mythos geschaffen. Der amerikanische Historiker David M. Crowe hat in seiner Biographie über Oskar Schindler versucht den wirklichen Schindler aufzuzeigen. Lohnt sich zu lesen.


David M. Crowe
Oskar Schindler
Die Biographie
Eichborn Verlag
2005
855 Seiten

Kurzbeschreibung
Spion für die Nazis, Glücksritter, Weiberheld und selbstloser Retter der Juden: Das Leben von Oskar Schindler war spannender, als Steven Spielberg ahnte.
Spätestens seit Steven Spielbergs Film Schindlers Liste glaubt man, über Oskar Schindler Bescheid zu wissen: Er war der Mann, der unter Lebensgefahr und unter Aufopferung seines Vermögens selbstlos über tausend unschuldiger Mitmenschen vor dem Tod in den Konzentrationslagern der Nazis rettete. David M. Crowes monumentale Biografie zeigt, wie spannend, widersprüchlich und wechselhaft dieses außergewöhnliche Leben wirklich war. Denn Schindlers beispiellose Tat war das Ergebnis eines langes Weges: Schindler arbeitete zunächst als Spion für die Nazis, half bei den Kriegsvorbereitungen mit und lieferte die polnischen Uniformen, die beim Überfall auf den Sender Gleiwitz zum Einsatz kamen. Als Fabrikbesitzer hoffte er, in den von den Nazis besetzten Gebieten schnell zu Geld zu kommen. Doch als Schindler bemerkte, dass die Pogrome der Nazis System hatten, begann er zunächst heimlich, dann immer offensiver seine jüdischen Arbeiter zu retten. Die Entstehung der berühmten Listen (David M. Crowe fand nicht nur eine, sondern mehrere Versionen davon) war jedoch viel komplizierter, als man bisher wusste. Sie wurden zwar in Schindlers Auftrag erstellt - aber er selbst hatte nicht bestimmt, welche Namen auf ihnen standen. Er saß damals bei der Gestapo in Haft. Schindlers Leben nach dem Zweiten Weltkrieg klingt ebenfalls, als sei es der Feder eines Romanautors entsprungen: Vollkommen verarmt überlebte der gebrochene und vereinsamte Retter nun selbst nur durch die Hilfe seiner "Schindler-Juden" - verehrt und gewürdigt als ein Mann, der ohne Rücksicht auf sein Schicksal den Nazis die Stirn bot.
 
Fand den Film richtig gut.

Allerdings hatte meine Klasse geschätzt ein Jahr Holocaust und 2. Weltkrieg gemacht, somit hatten wir alle einen Nazi Overkill, so das viele davon nichts mehr höhren wollten.
 
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