Schminken_16.Jahrhundert

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Gast

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Liebe Leute im Geschichtsforum,
kann mir jemand sagen, wie man Augenschminke in der Frühen Neuzeit herstellte? Das, was wir heute als schwarzen Kajalstift kennen -- wie bekam man im 16. Jahrhundert seine Augen schwarz geschminkt?
Mich interessiert zudem, was sich hier für Leute tummeln. Geschichtsinteressierte? GeschichtsstudentInnen? Laien? Profis?
Dankeschön und herzliche Grüße
Marlene
 
Im Altertum verwendete man Antimonsulfid (Nofretete). Das gewöhnliche Volk wird, so man sich überhaupt mal hübsch machte, Holzkohle verwendet haben.

Was die Forenteilnehmer betrifft, schau doch mal in die öffentlichen Mitgliederprofile.
 
Gast schrieb:
Mich interessiert zudem, was sich hier für Leute tummeln. Geschichtsinteressierte?
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Das ist quasi die Voraussetzung (zumindest für die Großen und Kleinen Tümmler):fisch:

Gast schrieb:
GeschichtsstudentInnen?
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Einige.
Gast schrieb:
Laien?
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Viele. Manche davon sind in ihren Fachgebieten aber fast oder auch genauso gut, wie die Profis (währenddessen einzelne gar meinen, sie wären besser, aber die, die das Aussprechen sind meist beim genaueren Nachlesen doch nicht so gut - dafür gibt es andere...:respekt::anbetung:)
Gast schrieb:
Profis?
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Ja, ein paar Lehrer, Archäologen und Journalisten treiben hier ab und an ihr Unwesen.
Sehr häufig kommt es aber auch vor, dass Schüler und Studenten nur kurz in diese Tiefen abtauchen :abtauch: um uns Tümmlern beim Tummeln zuzuschauen, manch Megalithiker baut auch einen Tumulus und viele Leute wollen einfach nur fischen :angeln: (soll heißen ihre Hausarbeiten gemacht bekommen!)

Es gibt einige die in die Tiefe gehen, manche bleiben aber auch stark an der Oberfläche. :boot:

Am schlimmsten sind im Übrigen die User, die viele Smilies in ihren Texten benutzen. :winke:
 
El Quijote schrieb:
Das ist quasi die Voraussetzung (zumindest für die Großen und Kleinen Tümmler):fisch:


Einige.

Viele. Manche davon sind in ihren Fachgebieten aber fast oder auch genauso gut, wie die Profis (währenddessen einzelne gar meinen, sie wären besser, aber die, die das Aussprechen sind meist beim genaueren Nachlesen doch nicht so gut - dafür gibt es andere...:respekt::anbetung:)

Ja, ein paar Lehrer, Archäologen und Journalisten treiben hier ab und an ihr Unwesen.
Sehr häufig kommt es aber auch vor, dass Schüler und Studenten nur kurz in diese Tiefen abtauchen :abtauch: um uns Tümmlern beim Tummeln zuzuschauen, manch Megalithiker baut auch einen Tumulus und viele Leute wollen einfach nur fischen :angeln: (soll heißen ihre Hausarbeiten gemacht bekommen!)

Es gibt einige die in die Tiefe gehen, manche bleiben aber auch stark an der Oberfläche. :boot:

Am schlimmsten sind im Übrigen die User, die viele Smilies in ihren Texten benutzen. :winke:
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Das gehört als Anhang an die Forenregeln :yes:
(und weils so schön war, habe ich alles als Zitat stehenlassen)


Zur Frage: Kajal - Wikipedia

"Die Kosmetikindustrie stellt Kajal heutzutage aus verschiedenen Pflanzenölen, wie in etwa Mandelöl oder Jojobaöl her. Außerdem aus den unterschiedlichsten Wachsen, wie beispielsweise Bienenwachs, sowie aus Fetten, Vitaminen und Kohle."

Und diese Zutaten gab es auch schon vor der Kosmetikindustrie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gast schrieb:
Das, was wir heute als schwarzen Kajalstift kennen -- wie bekam man im 16. Jahrhundert seine Augen schwarz geschminkt?
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Wozu sollte man sich im 16.Jh. denn die Augen schwarz schminken? Ich frage interessenhalber, denn im Barock gab es das Schwarzschminken eigentlich nicht und aus dem 16.Jh. ist mir eigentlich auch eher das Zupfen von Augenbrauen etc. bekannt. Die Bilder von Elizabeth I. und anderen zeigen eigentlich eher, dass ein besonders heller Teint beliebt war, warum sollte man sich dann die Augen schwarz betonen?:grübel:
Hast Du dafür schriftliche bzw./und bildliche Quellen?
 
Ich beziehe mich mal kurz auf einen Geschichtsfilm, wohlwissend, dass Filme nicht gleich "Wahrheit" bedeuten :D

Im Film "La Reine Margot" (deutscher Titel: "Die Bartholomäusnacht") erhält die Geliebte von Henri de Navarre als Geschenk eine Art Lippenstift und schminkt sich damit die Lippen rot.

Inwiefern das real dargestellt wurde, weiß ich leider nicht, aber Lippenstifte oder Farbe zum Tönen der Lippen scheint es damals (16. Jahrhundert) schon gegeben zu haben.

Gruß !
Caitlin
 
Caitlin schrieb:
Ich beziehe mich mal kurz auf einen Geschichtsfilm, wohlwissend, dass Filme nicht gleich "Wahrheit" bedeuten :D

Im Film "La Reine Margot" (deutscher Titel: "Die Bartholomäusnacht") erhält die Geliebte von Henri de Navarre als Geschenk eine Art Lippenstift und schminkt sich damit die Lippen rot.

Inwiefern das real dargestellt wurde, weiß ich leider nicht, aber Lippenstifte oder Farbe zum Tönen der Lippen scheint es damals (16. Jahrhundert) schon gegeben zu haben.
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Lippenrot kann zumindest ich mir schonmal besser vorstellen, auch wenn ich eine Quelle schuldig bliebe, wenn ich jetzt so einfach behaupten würde, dass es das damals gab.

Klaro ist die Quellenlage für die Renaissance schon deutlich schlechter als für das 17. und erstrecht das 18.Jh..

Vielleicht wissen die Kulturhistoriker etwas dazu.:grübel:
 
Lippenstift so ziemlich in der heutigen Form, das las ich neulich in irgendeinem Modemagazin, ist wohl eine Erfindung des späten 19.Jh., Lippenrot, also sich die Lippen mit rötendem Zeug einzuschmieren, ist hingegen schon weit älter.
 
Wenn ich mich richtig erinnere, meine ich in irgendeinem Artikel aus einer P.M. History gelesen zu haben, dass man sich zwar nicht die Augen schminkte, wohl aber die Augenbrauen und Wimpren dunkler zu tönen versuchte, um die Helligkeit des Teints noch hervorzuheben...

Es wurde dabei auf schlichte Holzkohle verwiesen, die auf Augenbrauen und Wimpern aufgetragen wurde. Ob das Rouge, wie wir es heute kennen - also ein leichter Rotton auf den Wangen - damals auch schon in Mode war, weiß ich nicht, angesichts der vielen Gemälde auf denen jede Dame von Stand ein zartes Rosarot auf den Wangen trägt, aber durchaus denkbar.
 
Schminken

Danke an alle, die mir so detailliert Auskunft gaben. Konnte leider nicht früher, da ich nicht immer online Zugang habe!
Liebe Grüße
Marlene
 
Schminken im 16. Jh.

Brissotin schrieb:
Wozu sollte man sich im 16.Jh. denn die Augen schwarz schminken? Ich frage interessenhalber, denn im Barock gab es das Schwarzschminken eigentlich nicht und aus dem 16.Jh. ist mir eigentlich auch eher das Zupfen von Augenbrauen etc. bekannt. Die Bilder von Elizabeth I. und anderen zeigen eigentlich eher, dass ein besonders heller Teint beliebt war, warum sollte man sich dann die Augen schwarz betonen?:grübel:
Hast Du dafür schriftliche bzw./und bildliche Quellen?
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Interessante Infos, dankeschön!
Um deine Frage zu beantworten: Ich arbeite an einem historischen Roman -- und die schwarz geschmimkten Augen sind eine "Marotte" einer Figur darin.
Liebe Grüße
Marlene
 
Gast schrieb:
Interessante Infos, dankeschön!
Um deine Frage zu beantworten: Ich arbeite an einem historischen Roman -- und die schwarz geschmimkten Augen sind eine "Marotte" einer Figur darin.
Liebe Grüße
Marlene
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Grundsätzlich kannst Du natürlich Marotten einbauen wie Du magst. Aber bedenke dabei auch, dass damals eine Frau, die ihre Augen im 60er Jahre Look wie Claudia Cardinale schwarz geschminkt hätten, auch von den Zeitgenossen und Zeitgenossinnen groß angeschaut worden wären.
 
Schminken im 16. Jh.

enigma-e schrieb:
Der Protagonist ist wohl nicht zufällig Captain Jack Sparrow? ;)
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Jack wer???? ;-) ;-) ;-)
Nein, im Ernst, ich liebe Jack Sparrow, natürlich!
Aber leider ist die Idee, aus den Filmen Romane zu machen, bereits von Hohlbein verwirklicht worden.
Aber coole Antwort, echt!
Frohe Grüße
Marlene
 
Hallo Zusammen,

ich habe da etwas gefunden:

kosmetikwissen.ch INTRODUCTION

Aber was ich gerade so gelesen habe, war man noch bis zum 14.Jh von der Kirche so stark beeinflußt, das die Kosmetik überhaupt nicht bestand und sich wohl nur auf Hygiene bezog. Das Gleich gilt für die Zeiten der Pest, wonnach die Körperhygiene wichtiger wurde. Doch das Waschen der Wäsche wie auch das Körperliche Waschen war vor allen in den Städten wohl nicht so einfach, Grund war der Mangel an Frischwasser.
Im 15Jh und auch im 16 Jh. wurde das Modebewußtsein größer, somit auch wieder die Kosmetik. Die Körperhygiene hingegen wurde immer schwieriger, da derGebrauch von zu viel Wasser auf der Haut, teilweise Verboten war. Daher wurde alles Überpudert. Das Modebewußtsein ging soweit, das nur Weise und glatte Haut wichtig waren, vor allem unter dem Adel. Dafür wurde alles getan, vom Hokuspokus bis zu ersten Schönheitsoperationen.

Wenn Du allerdings eine Romanfigur gestalten möchtest, ist es bestimmt kein Problem auch ein wenig Fantasie wirken zu lassen. Das Bedeutet, das es zwar zu dieser Zeit alles weiß geschminkt wurde, aber es gab bestimmt auch Leute, die ihre Augen schwarz malten, mit Kohle z.B. geht das gut....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schminken im 16.Jh.

Köbis17 schrieb:
Hallo Zusammen,

ich habe da etwas gefunden:

kosmetikwissen.ch INTRODUCTION

Aber was ich gerade so gelesen habe, war man noch bis zum 14.Jh von der Kirche so stark beeinflußt, das die Kosmetik überhaupt nicht bestand und sich wohl nur auf Hygiene bezog. Das Gleich gilt für die Zeiten der Pest, wonnach die Körperhygiene wichtiger wurde. Doch das Waschen der Wäsche wie auch das Körperliche Waschen war vor allen in den Städten wohl nicht so einfach, Grund war der Mangel an Frischwasser.
Im 15Jh und auch im 16 Jh. wurde das Modebewußtsein größer, somit auch wieder die Kosmetik. Die Körperhygiene hingegen wurde immer schwieriger, da derGebrauch von zu viel Wasser auf der Haut, teilweise Verboten war. Daher wurde alles Überpudert. Das Modebewußtsein ging soweit, das nur Weise und glatte Haut wichtig waren, vor allem unter dem Adel. Dafür wurde alles getan, vom Hokuspokus bis zu ersten Schönheitsoperationen.

Wenn Du allerdings eine Romanfigur gestalten möchtest, ist es bestimmt kein Problem auch ein wenig Fantasie wirken zu lassen. Das Bedeutet, das es zwar zu dieser Zeit alles weiß geschminkt wurde, aber es gab bestimmt auch Leute, die ihre Augen schwarz malten, mit Kohle z.B. geht das gut....
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Hallo Köbis17!
Hab Dank für den sehr interessanten Link!!
Tatsächlich hast du mir -- wie auch jene anderen, die davon sprachen -- mit dem Wort "Kohle" bereits geholfen. Das war nämlich meine erste Eingebung, als ich mich um meinen Protagonisten und seine Vorliebe kümmerte, was schon eine Weile her ist. Nun wollte ich mich einfach mal vergewissern, dass ich damit nicht falsch liege. Und da mir Bücher nicht weiterhalfen, habe ich mich anderweitig umgesehen und bin Dank dem Hinweis meiner Kollegin auf dieses Forum gestoßen.
Also, vielen Dank an dich und die anderen, die so aufgeschlossen Informationen weitergeben.
Herzliche Grüße
Marlene
 
Um auf die Schminkart der Lippen zurückzukommen, ist mir mal zu Ohren gekommen, dass man damals Blut benutzte, um die Lippen roter werden zu lassen. Allerdings weiß ich nicht, auf welche Epoche sich diese Info bezieht und ob sie stimmt.
 
Im 18.Jh. wurde das "Lippenroth" aus der Cochenille-Laus hergestellt (diese Viecher werden heute noch auf den Kanaren gezüchtet um daraus Farbstoff für Schminke und Lebensmittel herzustellen)
Seit wann dieser Farbstoff bekannt ist, weiß ich aber leider nicht.
 
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