lynxxx
Aktives Mitglied
Hi,
ich habe mal einen Wikipedia-Artikel stark erweitert. Erst wollte ich nur hier diesen genialen Architekten vorstellen, aber ich dachte mir, dass ich dann gleich den rudimentären Wiki-Artikel erweitern kann.
Hier können wir nun über ihn und seine Bauwerke diskutieren, Tipps austauschen, Fragen stellen, was man wieso anschauen sollte, usw.
Übrigens habe ich zu fast jedem Gebäude einen Link zu einer Satellitenkarte gesetzt, vorzugsweise googlemaps, da kommt man am dichtesten dran, und kann dann das Kuppelsystem wunderbar betrachten.
Viel Spass. LG lynxxx.
ich habe mal einen Wikipedia-Artikel stark erweitert. Erst wollte ich nur hier diesen genialen Architekten vorstellen, aber ich dachte mir, dass ich dann gleich den rudimentären Wiki-Artikel erweitern kann.
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Viel Spass. LG lynxxx.
Koca Mimar Sinan Ağa (Osmanisch: خوجه معمار سنان آغا) oder Ḳoca Miʿmār Sinān bin Abdülmennān (ʿAbd al-Mennān) Āġā
(* ca. 15. April 1489 in Ağırnas bei Kayseri; † 17. Juli 1588 in Istanbul [1]), kurz Mimar Sinan (= Architekt Sinan), war der bedeutendste osmanische Architekt zu Zeiten der Sultane Selim I., Süleyman I., Selim II. und Murad III.. Darüber hinaus wirkte er als Bauingenieur und Städtebauer [2]. Sein Werk gilt als Höhepunkt der klassischen osmanischen Architektur. Seine Bedeutung wird durch Bezeichnungen wie „Michelangelo der Osmanen“ [3] und „Euklid seiner Epoche“ [4] durch Zeitgenossen und der Fachliteratur deutlich: Er gilt als einer der größten Architekten aller Zeiten.[5] Einige seiner Moscheen werden in ihrer Kongruenz und Harmonie von Innen- und Außenwirkung unter Kunsthistorikern als die vollkommensten der vorindustriellen Zeit angesehen.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]
Leben
Sinan wurde vielleicht als Sohn von griechisch- [6] oder armenischstämmigen [7] türkisch-sprachigen [8] Eltern christlichen Glaubens eventuell mit dem Namen Joseph/Yusuf im kappadokischen Dorf Ağırnas bei Kayseri geboren. Dort wurde er möglicherweise Steinmetz. Er kam als junger Mann 1512/13/14 durch die Knabenlese nach Istanbul und wurde zum Zimmermannsmeister sowie in der Rekrutentruppe (acemi ocağı) militärisch ausgebildet. Der Grund für seine ungewöhnlich späte Einberufung mag in seiner Sprachkenntnis und seinem schon erlerntem Beruf gegründet liegen. In den folgenden Jahrzehnten nahm er an den meisten Feldzügen unter Sultan Selim I. und Sultan Süleyman I. teil (Çaldıran, Damaskus, Kairo, Belgrad, Rhodos, Mohács, Wien, Täbris, Bagdad, Korfu, Apulien, Moldawien, usw.) und lernte somit die verschiedensten Architekturtraditionen kennen. Dies mag einer der Gründe für seinen schöpferischen Genius sein.
Bei der Einnahme Belgrads erlangte er 1521 den Rang des Janitscharen. Von 1523 bis 1526 war er Atlı Sekban (oder Atlı Seğmen = berittener "Hündewächter"; berittener Jäger; Janitscharenoffizier) und nach 1526 wurde er zum Yayabaşı (Infanteriehauptmann) befördert. Danach befehligte er als Zemberekçibaşı (= Kommandant der Bogenschützen/Artillerie - so genannt, obwohl sie Feuerwaffen trugen) das 82. Korps (ocak) und wurde nach dem Irakfeldzug 1535 zum Haseki (Oberst der kaiserlichen Leibgarde) ernannt. Er diente dabei gleichzeitig ab den 20er Jahren zunächst als Militäringenieur, später trug ihm sein Talent beim Bauen von Festungen, Brücken, usw. in den 1530er Jahren den Posten als Chef der Mechaniker ein. Zwischen den Feldzügen errichtete er auch einige zivile Gebäude, so dass er 1537/38/39 [9] [10] nach dem Tode seines Vorgängers Acem Ali den Titel „Ser-Mimâr-ı Mimârân-ı Hassâ“ (= Oberhaupt der Hofbaumeister) erhielt. Mit dem Bau oder der Fertigstellung der Haseki-Hürrem-Sultan-Moschee (1538/39) begann eine der bemerkenswertesten Karrieren in der Architekturgechichte. Sein erstes großes Werk war die Şehzade-Moschee in Istanbul (erbaut 1543-1548), die er selbst als sein „Lehrlingsstück“ bezeichnete. Weitere Hauptwerke sind die Süleymaniye-Moschee in Istanbul (1550-57), die er als sein „Gesellenstück“ sah und die Selimiye-Moschee in Edirne (1567/68–1574/75), welche er als sein „Meisterwerk“ beschrieb. Doch auch zwischen diesen großen Hauptwerken entstanden zahlreiche profane und religiöse Bauten von exquisiter Qualität und Originalität. So schuf er nach seinem absoluten Meisterwerk der Selimiye-Moschee noch zahlreiche Moscheen die wieder neue Lösungen der Überkuppelung auf hexagonalem oder oktogonalem Stützsystem zeigten.
Sinan war als Chefarchitekt des Hofbauamtes nicht nur für die Baustruktur zuständig, sondern gestaltete oft auch den Innenraum, z.B. durch akzentuierte Platzierung von Fliesenpanelen. Während seiner 50jährigen Amtszeit erhöhte sich aufgrund der enormen Bautätigkeiten die Anzahl der Architekten unter ihm von 17 auf über 30[11] - mehr als ein Drittel waren nicht konvertierte Christen. Zudem bildete er im Laufe seiner 50jährigen Chefarchitektenzeit 250 Schüler aus, wovon ein Schüler, Yusuf, unter dem Mogulherrscher Akbar dem Großen in Indien diente.
Unter anderen inspirierten Sinan folgende Bauten:
In Istanbul die Hagia Sophia, Hagioi Sergios und Bakchos (Küçük Ayasofya Camii), Sultan-Beyazıt-Moschee, Moschee Mehmed des Eroberers und die Zincirlikuyu-Moschee.
In Bursa die Ulu-Moschee.
In Edirne die Üç-Şerefeli-Moschee.
Charakteristisch an den Bauten Sinans ist unter anderem die Einbeziehung der Umgebung, sowohl in die Baugestaltung des Komplexes, als auch in die Gestaltung der Außenwirkung der Fassaden.
Wenig ist über seine Familie bekannt, immerhin soviel, dass er verheiratet war, einen (zu Lebzeiten verstorbenen) Sohn und zwei Töchter hatte, einen Enkelsohn, einen Neffen, zwei Großnichten und einen zum Islam konvertierten Bruder hatte.
Er starb im Jahr 1588 und ist direkt nördlich außerhalb der Mauern der Süleymaniye-Moschee in Istanbul in einer schlichten, von ihm selbst entworfenen Türbe begraben.
Zur Erinnerung an den großen Baumeister gibt es heute in der Türkei die Mimar-Sinan-Universität.
Bauwerke Sinans
Es gibt fünf Autobiographien bzw. Werksverzeichnisse [12] in denen die Bauwerke Sinans aufgeführt werden: Tezkiretü'l-Ebnîye, Tuhfetü'l-Mi'mârîyye, Adsız Risâle, Risâletü'l-Mi'mâriyye und Tezkiretü'l-Bünyân (Osmanisch: تذكرة البنيان). In diesen werden nicht nur die Bauwerke aufgelistet, die Sinan entworfen und erbaut hat, sondern auch Werke, bei denen er die Verantwortung der Renovierung übernommen hatte, z.B. dem Felsendom in Jerusalem.
Insgesamt beinhalten diese Verzeichnisse ein Œuvre von 471-477 Bauwerken.[13] [14] Von diesen 477 Bauten sind 29 nicht feststellbar oder ihm zuzuordnen, 172, meistens Bauwerke aus Holz, sind aufgrund von Feuer, Erdbeben, Überbauung, Entosmanisierungen, usw. vernichtet, 49 wurden grundlegend renoviert, so dass Sinans Bausubstanz kaum mehr vorhanden ist, 23 existieren nur noch als Ruine (Stand: 1985) und 204 von Sinans Bauten sind originär erhalten.[15]
Von den 477 Bauten befinden sich 319 in Istanbul und mindestens 50 weitere im Umkreis von 250 km. Einige seiner Bauwerke dürften nur auf Plänen von Sinan beruhen, die Ausführung vor Ort überließ er seinen Assistenten. Diesen Rückschluss kann man ziehen, wenn man bauliche Details untersucht, die manchmal eine etwas unbefriedigende Lösung zeigen (z.B. die Molla-Çelebi-Moschee). Deren Ausführung kann Sinan kaum zugeschrieben werden, da er für diese Details in anderen wichtigen Bauten für ihn typische architektonische Antworten gibt. Andere Bauten hingegen wurden nicht durch ihn persönlich vor Ort beaufsichtigt, weil er kaum Zeit für sämtliche Reisen zu den Grenzen des Weltreiches gehabt haben dürfte (z. B. die Tatar-Khan-Moschee/Ukraine) oder es bekannt ist, dass Assistenten aus Istanbul geschickt wurden bzw. lokale Baumeister die Ausführung übernahmen. Man weiß hingegen, dass Sinan z.B. nach Mekka reiste, wo er Arbeiten beaufsichtigte.
Einige kleinere Bauten finden sich nicht in den Listen, z.B. Brunnen, bestimmte Schulen, Läden, usw., andere größere, die nicht in den Listen verzeichnet sind, scheinen aber sicher von Sinan errichtet worden zu sein (z.B. zwei der Minarette der Hagia Sophia, Armenküche der Haseki Hürrem Külliye, etc.), so dass man insgesamt festhalten muss, dass er "im Umfang seines Œuvres von keinem anderen Architekten irgendeines Landes oder irgendeiner Kultur übertroffen [wurde], und kaum einer hat so konsequent seine Ideen zu verwirklichen vermocht wie er, keiner fand so großzügige Bauherren wie die Sultane und Staatsmänner des osmanischen Weltreichs." [16]
Die enorme Anzahl der Bauten rührt neben den schier endlosen finanziellen Mitteln auch daher, dass die osmanischen Stifter neben einer Freitagsmoschee meistens gemeinnützige Bauten errichten ließen. So entstand ein ganzer sozio-ökonomischer Baukomplex, Külliye genannt.
(* ca. 15. April 1489 in Ağırnas bei Kayseri; † 17. Juli 1588 in Istanbul [1]), kurz Mimar Sinan (= Architekt Sinan), war der bedeutendste osmanische Architekt zu Zeiten der Sultane Selim I., Süleyman I., Selim II. und Murad III.. Darüber hinaus wirkte er als Bauingenieur und Städtebauer [2]. Sein Werk gilt als Höhepunkt der klassischen osmanischen Architektur. Seine Bedeutung wird durch Bezeichnungen wie „Michelangelo der Osmanen“ [3] und „Euklid seiner Epoche“ [4] durch Zeitgenossen und der Fachliteratur deutlich: Er gilt als einer der größten Architekten aller Zeiten.[5] Einige seiner Moscheen werden in ihrer Kongruenz und Harmonie von Innen- und Außenwirkung unter Kunsthistorikern als die vollkommensten der vorindustriellen Zeit angesehen.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]
Leben
Sinan wurde vielleicht als Sohn von griechisch- [6] oder armenischstämmigen [7] türkisch-sprachigen [8] Eltern christlichen Glaubens eventuell mit dem Namen Joseph/Yusuf im kappadokischen Dorf Ağırnas bei Kayseri geboren. Dort wurde er möglicherweise Steinmetz. Er kam als junger Mann 1512/13/14 durch die Knabenlese nach Istanbul und wurde zum Zimmermannsmeister sowie in der Rekrutentruppe (acemi ocağı) militärisch ausgebildet. Der Grund für seine ungewöhnlich späte Einberufung mag in seiner Sprachkenntnis und seinem schon erlerntem Beruf gegründet liegen. In den folgenden Jahrzehnten nahm er an den meisten Feldzügen unter Sultan Selim I. und Sultan Süleyman I. teil (Çaldıran, Damaskus, Kairo, Belgrad, Rhodos, Mohács, Wien, Täbris, Bagdad, Korfu, Apulien, Moldawien, usw.) und lernte somit die verschiedensten Architekturtraditionen kennen. Dies mag einer der Gründe für seinen schöpferischen Genius sein.
Bei der Einnahme Belgrads erlangte er 1521 den Rang des Janitscharen. Von 1523 bis 1526 war er Atlı Sekban (oder Atlı Seğmen = berittener "Hündewächter"; berittener Jäger; Janitscharenoffizier) und nach 1526 wurde er zum Yayabaşı (Infanteriehauptmann) befördert. Danach befehligte er als Zemberekçibaşı (= Kommandant der Bogenschützen/Artillerie - so genannt, obwohl sie Feuerwaffen trugen) das 82. Korps (ocak) und wurde nach dem Irakfeldzug 1535 zum Haseki (Oberst der kaiserlichen Leibgarde) ernannt. Er diente dabei gleichzeitig ab den 20er Jahren zunächst als Militäringenieur, später trug ihm sein Talent beim Bauen von Festungen, Brücken, usw. in den 1530er Jahren den Posten als Chef der Mechaniker ein. Zwischen den Feldzügen errichtete er auch einige zivile Gebäude, so dass er 1537/38/39 [9] [10] nach dem Tode seines Vorgängers Acem Ali den Titel „Ser-Mimâr-ı Mimârân-ı Hassâ“ (= Oberhaupt der Hofbaumeister) erhielt. Mit dem Bau oder der Fertigstellung der Haseki-Hürrem-Sultan-Moschee (1538/39) begann eine der bemerkenswertesten Karrieren in der Architekturgechichte. Sein erstes großes Werk war die Şehzade-Moschee in Istanbul (erbaut 1543-1548), die er selbst als sein „Lehrlingsstück“ bezeichnete. Weitere Hauptwerke sind die Süleymaniye-Moschee in Istanbul (1550-57), die er als sein „Gesellenstück“ sah und die Selimiye-Moschee in Edirne (1567/68–1574/75), welche er als sein „Meisterwerk“ beschrieb. Doch auch zwischen diesen großen Hauptwerken entstanden zahlreiche profane und religiöse Bauten von exquisiter Qualität und Originalität. So schuf er nach seinem absoluten Meisterwerk der Selimiye-Moschee noch zahlreiche Moscheen die wieder neue Lösungen der Überkuppelung auf hexagonalem oder oktogonalem Stützsystem zeigten.
Sinan war als Chefarchitekt des Hofbauamtes nicht nur für die Baustruktur zuständig, sondern gestaltete oft auch den Innenraum, z.B. durch akzentuierte Platzierung von Fliesenpanelen. Während seiner 50jährigen Amtszeit erhöhte sich aufgrund der enormen Bautätigkeiten die Anzahl der Architekten unter ihm von 17 auf über 30[11] - mehr als ein Drittel waren nicht konvertierte Christen. Zudem bildete er im Laufe seiner 50jährigen Chefarchitektenzeit 250 Schüler aus, wovon ein Schüler, Yusuf, unter dem Mogulherrscher Akbar dem Großen in Indien diente.
Unter anderen inspirierten Sinan folgende Bauten:
In Istanbul die Hagia Sophia, Hagioi Sergios und Bakchos (Küçük Ayasofya Camii), Sultan-Beyazıt-Moschee, Moschee Mehmed des Eroberers und die Zincirlikuyu-Moschee.
In Bursa die Ulu-Moschee.
In Edirne die Üç-Şerefeli-Moschee.
Charakteristisch an den Bauten Sinans ist unter anderem die Einbeziehung der Umgebung, sowohl in die Baugestaltung des Komplexes, als auch in die Gestaltung der Außenwirkung der Fassaden.
Wenig ist über seine Familie bekannt, immerhin soviel, dass er verheiratet war, einen (zu Lebzeiten verstorbenen) Sohn und zwei Töchter hatte, einen Enkelsohn, einen Neffen, zwei Großnichten und einen zum Islam konvertierten Bruder hatte.
Er starb im Jahr 1588 und ist direkt nördlich außerhalb der Mauern der Süleymaniye-Moschee in Istanbul in einer schlichten, von ihm selbst entworfenen Türbe begraben.
Zur Erinnerung an den großen Baumeister gibt es heute in der Türkei die Mimar-Sinan-Universität.
Bauwerke Sinans
Es gibt fünf Autobiographien bzw. Werksverzeichnisse [12] in denen die Bauwerke Sinans aufgeführt werden: Tezkiretü'l-Ebnîye, Tuhfetü'l-Mi'mârîyye, Adsız Risâle, Risâletü'l-Mi'mâriyye und Tezkiretü'l-Bünyân (Osmanisch: تذكرة البنيان). In diesen werden nicht nur die Bauwerke aufgelistet, die Sinan entworfen und erbaut hat, sondern auch Werke, bei denen er die Verantwortung der Renovierung übernommen hatte, z.B. dem Felsendom in Jerusalem.
Insgesamt beinhalten diese Verzeichnisse ein Œuvre von 471-477 Bauwerken.[13] [14] Von diesen 477 Bauten sind 29 nicht feststellbar oder ihm zuzuordnen, 172, meistens Bauwerke aus Holz, sind aufgrund von Feuer, Erdbeben, Überbauung, Entosmanisierungen, usw. vernichtet, 49 wurden grundlegend renoviert, so dass Sinans Bausubstanz kaum mehr vorhanden ist, 23 existieren nur noch als Ruine (Stand: 1985) und 204 von Sinans Bauten sind originär erhalten.[15]
Von den 477 Bauten befinden sich 319 in Istanbul und mindestens 50 weitere im Umkreis von 250 km. Einige seiner Bauwerke dürften nur auf Plänen von Sinan beruhen, die Ausführung vor Ort überließ er seinen Assistenten. Diesen Rückschluss kann man ziehen, wenn man bauliche Details untersucht, die manchmal eine etwas unbefriedigende Lösung zeigen (z.B. die Molla-Çelebi-Moschee). Deren Ausführung kann Sinan kaum zugeschrieben werden, da er für diese Details in anderen wichtigen Bauten für ihn typische architektonische Antworten gibt. Andere Bauten hingegen wurden nicht durch ihn persönlich vor Ort beaufsichtigt, weil er kaum Zeit für sämtliche Reisen zu den Grenzen des Weltreiches gehabt haben dürfte (z. B. die Tatar-Khan-Moschee/Ukraine) oder es bekannt ist, dass Assistenten aus Istanbul geschickt wurden bzw. lokale Baumeister die Ausführung übernahmen. Man weiß hingegen, dass Sinan z.B. nach Mekka reiste, wo er Arbeiten beaufsichtigte.
Einige kleinere Bauten finden sich nicht in den Listen, z.B. Brunnen, bestimmte Schulen, Läden, usw., andere größere, die nicht in den Listen verzeichnet sind, scheinen aber sicher von Sinan errichtet worden zu sein (z.B. zwei der Minarette der Hagia Sophia, Armenküche der Haseki Hürrem Külliye, etc.), so dass man insgesamt festhalten muss, dass er "im Umfang seines Œuvres von keinem anderen Architekten irgendeines Landes oder irgendeiner Kultur übertroffen [wurde], und kaum einer hat so konsequent seine Ideen zu verwirklichen vermocht wie er, keiner fand so großzügige Bauherren wie die Sultane und Staatsmänner des osmanischen Weltreichs." [16]
Die enorme Anzahl der Bauten rührt neben den schier endlosen finanziellen Mitteln auch daher, dass die osmanischen Stifter neben einer Freitagsmoschee meistens gemeinnützige Bauten errichten ließen. So entstand ein ganzer sozio-ökonomischer Baukomplex, Külliye genannt.
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