In den Rosenkriegen wurden von den Bürgerkriegsparteien Söldner eingesetzt. Ich verweise da u. a. auf die Zweite Schlacht von St. Albans (
Zweite Schlacht von St Albans ? Wikipedia) 1461. Warwick setzte in dieser Schlacht einige Kanoniere und Schützen aus Burgund ein, allerdings ohne Erfolg, denn durch Schneeregen war das Pulver nass und unbrauchbar geworden. Generell waren in diesem Bürgerkrieg beide Seiten vor allem an Söldnern interessiert, die mit Feuerwaffen umgehen konnten, da in dieser Hinsicht England eher rückständig war, weswegen Spezialisten vom Kontinent angeheuert wurden.
Margarete von Anjou (
Margarete von Anjou ? Wikipedia), eine der Anführerinnen des Hauses Lancaster, heuerte mit Billigung des mit ihr verwandten franzöischen Königs in Frankreich mehrere hundert Söldner an, weitere in Schottland.
Nachdem König Eduard IV. aus dem Hause York gestürzt und vertrieben worden war, floh er zum Herzog von Burgund und warb mit dessen Unterstützung 1.500 Söldner aus Burgund und Deutschland an, darunter 300 Schützen mit Feuerwaffen. Mit diesen Truppen kehrte Eduard nach England zurück. In den Schlachten von Barnet (
Schlacht von Barnet ? Wikipedia) und Tewkesbury (
Schlacht von Tewkesbury ? Wikipedia) spielten die Kanonen der Söldner eine wichtige Rolle.
Söldner spielten auch in den Kämpfen Heinrichs VII. Tudors (
Heinrich VII. (England) ? Wikipedia) um die Macht in England eine Rolle. In seinen Kämpfen gegen das Haus York verwendete er 1.000 Schotten und ca. 1.800 Söldner aus Frankreich, vor allem der Bretagne, hauptsächlich Pikeniere und Kanoniere. Eine wichtige Rolle spielten diese Söldner in der Schlacht von Bosworth Field (
Schlacht von Bosworth ? Wikipedia), in der sie etwa die Hälfte der Truppen Heinrichs stellten. Die französischen Pikeniere hatten in dieser Schlacht entscheidende Bedeutung, indem sie die Kavallerie Richards ausschalteten.
Abschließend verweise ich noch auf die Aktivitäten von John de la Pole (
John de la Pole, Earl of Lincoln ? Wikipedia) und die Schlacht von Stoke (
Schlacht von Stoke ? Wikipedia). In dieser Schlacht wurden die Iren in Poles Armee von den Bogenschützen Heinrichs komplett zusammengeschossen, hingegen kämpften die Schweizer und deutschen Pikeniere in Poles Armee anfangs erfolgreich gegen Heinrichs Kavallerie, wurden aber schließlich eingekesselt und fast vollständig vernichtet. Nur etwa 200 Söldner überlebten, die begnadigt und in ihre Heimat zurückgeschickt wurden.
Herzog Karl der Kühne von Burgund setzte in seinen Kriegen englische Bogenschützen ein.
Falls es auch Schottland sein darf, verweise ich darauf, dass ab dem Spätmittelalter zahlreiche Schotten von den Franzosen angeheuert wurden. (Siehe dazu auch:
Armagnacs ? Wikipedia ). Die Schotten waren vergleichsweise billig, außerdem bestanden traditionell gute Beziehungen ("Auld Alliance" (altes Bündnis)) zwischen Schottland und Frankreich, weil sie mit England einen gemeinsamen Feind hatten. Zeitweise kämpften in der Endphase des Hundertjährigen Krieges über 6.000 Schotten in Frankreich in französischen Diensten gegen die Engländer. Siehe dazu auch folgende Schlachten:
Schlacht von Baugé ? Wikipedia
Schlacht von Cravant ? Wikipedia
Schlacht von Verneuil ? Wikipedia
Auch in der Leibwache des französischen Königs Karl VII. dienten schottische Bogenschützen.