Guten Morgen, :friends:!
@aphodB: Vielen Dank für Deine Antwort.
Bei der von mir genannten "Stadt" Borgentreich handelt es sich zur Zeit um 1280 um ein Dorf im heutigen Ostwestfalen(in der "Warburger Börde" gelegen), daß von einigen kleineren Ansiedlungen/Weilern umgeben war. Darauf deuten heute noch Namen in der Gemarkung in Ortsnähe hin, aber bis auf eine Ruine eines ehemaligen Kirchleins sind alle Hinweise verschwunden.
Aus den wenigen zur Verfügung stehenden Quellen geht hervor, dass es offensichtlich im früheren Ort selbst oder auch in den umliegenden Ansiedlungen adlige Familien gegeben hat, von denen auch heute noch Nachfahren(?) gleichen Namens in der Umgebung ansässig sind. Diese Adligen waren vermutlich einem höheren Adligen (geistlich/weltlich) zum
Lehen verpflichtet und ließen wohl teils freie (Acker-) Bürger, teil Unfreie für sich arbeiten, wie so etwas üblich war.
Mit der Befestigung des Dorfes/ der Erlangung der Stadtrechte zogen sich die Bewohner der Ansiedlungen/Weiler in die offenbar größere Sicherheit versprechende Nähe der Befestigung zurück und wurden so tw. zu Bürgern der Stadt. Dadurch verfielen die Ansiedlungen/Weiler zusehends und verschwanden schließlich ganz.
Mit dem Wachstum des Ortes stiegen deren Besitztümer/Werte und weckten folglich die Begehrlichkeiten "Böser Buben" und anderer. Gegen Diebe,Räuber, morodierende Banden und ähnliche Unruhestifter galt es die Stadt zu verteidigen. In Friedenszeiten wurden vermtl. relativ wenig Beschützer("Schützen", im weiteren hierzu mehr) benötigt, die sich zum Teil aus den Reihen der Bewohner selbst, zum Teil aus bezahlten Kräften(Söldner, kampf-/kriegserprobte "Soldaten"/Landsknechte) requirieren ließen. In Kriegszeiten sah das wohl anders aus, je nach dem welche Adligen welchem Lehnsherrn zu welchen Hand- und Spanndiensten bzw. Gestellung von Männern zur Aufstellung eines Heeres/ einer größeren Verteidigergruppe verpflichtet waren.
In diese Zeit fällt vermutlich auch die Gründung einer stadteigenen Bürgerwehr, den "Schützen". Bei uns am Ort ist die erstmalige urkundliche Erwähnung einer solchen Gruppierung auf das Jahr 1502 datiert (Staatsarchiv Münster), auch in den folgenden Dekaden gibt es immer wieder Nennungen bzw. urkundliche Verbriefungen hierüber.
Da mich persönlich gerade dieser Bereich sehr interessiert (und auch für unsere ortsansässige, mittlerweile über 500 Jahre alte Schützenbruderschaft von Belang ist), würde ich gern mehr darüber erfahren, wie die Sicherung/Verteidigung damals wohl organisiert wurde, welche Waffen eingesetzt wurden(Nahkampf/Fernkampf) und so weiter.
Wer hierzu also etwas weiß oder sich beteiligen möchte: Nur zu!
LG Clavus ferrugo :winke: