Galeotto
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Das wollte ich damit auch nicht so gesagt haben. Sicher war ein gottspielender Kaiser auch furchteinflößend, da es lebensgefährlich war, den Kult nicht mitzuspielen. Aber die Bevölkerung glaubte sicher nicht daran, dass sie wirklich von einem leibhaftigen Gott regiert wurde sondern erkannte darin eher den Wahnsinn. Keiner der Imperatoren, die sich selbst zu Göttern erklärt hatten, starb eines natürlichen Todes. Einen Gott, an den man wirklich glaubt und dessen übermenschliche Fähigkeiten man fürchtet, ermordet man nicht. Die ganze Lächerlichkeit des Kaiserkultes machte Vespasian, der Humor besaß und ein bäuerlicher Typ war, deutlich, wenn er kurz vor seinem Tod den Ausspruch tat :" Weh mir, ich glaube jetzt werde ich ein Gott".Auch wenn ich mit vielem, was Galeotto hier schrieb, übereinstimme: die "Verkleidung" als Gott war den Römern nicht fremd, unheimlich oder lächerlich. Ein Triumphator wurde auch schon zur Zeit der Republik als Iuppiter "verkleidet" und stellte diesen auch durchaus dar. Wenn Caligula damit angefangen hat, dies auch außerhalb der Arbeitszeit eines Triumphators zu betreiben, ist das unheimlich, angsteinflößend und die römische Sünde "Superbia", aber es liegt – wie überhaupt schon seit Augustus nur noch der Kaiser triumphieren darf – in seiner Befugnis.
Auch der Göttlichkeit eines Triumphators wurden Grenzen gesetzt. Auf seinem Wagen mußte ein Sklave mitfahren, der ihm ständig ins Ohr flüsterte: "bedenke dass du nur ein Mensch bist". Das zeigt doch ziemlich deutlich die Abneigung der römischen Gesellschaft für übertriebenen Personenkult.
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