Auch dieser macht bei Amazon keinen schlechten Eindruck bei der Leseprobe, aber die "ersten" Kommentare sind eher vernichtend und so denke ich, dass dieses Werk eher seicht ist und keine wirkliche Hilfe ist oder Erkenntnisse bietet.
Amazon-„Rezensionen“ sind selten ein Maßstab, weder im Guten, noch im Schlechten. Je detaillierter eine Rezension ist, desto eher kannst du beurteilen, ob sie überhaupt substantiell erscheint. Bei Internetrezensionen muss du aber immer auch eines bedenken: sie sind zwar gewissermaßen basisdemokratisch, weil nicht professionell, aber ganz generell ist es so, dass Menschen, die einen Anlass sehen, sich zu beschweren, eher etwas ins Netz tippen, als Menschen, die mit einem Produkt zufrieden sind. Während hier die eine Rezension nichtssagend ist (wie z.B. auch eine der Positivrezensionen), gibt die andere wohl mehr über den Rezensenten preis, als über den rezensierten Atlas:
bleibt mir vor allem hängen, dass die Briten borniert und selbstgefällig sind (und die Deutschen überhaupt das Allerletzte auf dieser Welt). Diese Grundposition wird natürlich unterschwellig rübergebracht. Die vielen gutgläubigen Leser werden sie wohl einschlürfen, ohne sich daran zu stoßen. Die Sprache ist sehr reduziert, etwa auf das Niveau von Grundschülern. Dazu politisch korrekt bis zum Weglaufen. Das ganze Werk scheint dafür konzipiert zu sein, die überhebliche angelsächsische Sicht der Weltgeschichte für harmlose Gemüter am Leben zu erhalten.
Ich kann den Atlas nicht beurteilen, ich kenne ihn nicht. Vielleicht hat der Rezensent ja sogar Recht. Aber die Arroganz, mit der er glaubt als einziger dessen Schwächen zu erkennen („gutgläubige Leser“, „Niveau von Grundschülern“, „harmlose Gemüter“), der verschwörungserzählerische Ansatz in der letzten Sentenz und dass er sich in seiner Nationalität beleidigt fühlt (und im Gegenzug nicht den Autor, sondern die Briten in cummulo als „borniert“/„selbstgefällig“ charakterisiert) und gleich auch ein paar politische Kampfbegriffe einstreut, deuten stark daraufhin, dass hier die politische Position und Ressentiments des Rezensenten stärker in die Rezension einflossen, als die tatsächlichen Stärken und Schwächen des Atlanten.
Der Atlas
kann trotzdem schlecht sein, keine Frage, aber die fragliche „Rezension“ würde ich dafür nicht als Bewertungsgrundlage heranziehen.