Sugar Act und Reorganisation des Zolls

Comtesse

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Ich beschäftige mich gerade mit dem Sugar Act und der damit verbundenen Reorganisation des Zollwesens, dass die Engländer 1764 in den englischen Kolonien einführten um den Schmuggel zu unterbinden.

Beim Lesen bin ich über einen Absatz gestolpert, den ich nicht ganz nachvollziehen kann:
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Zitat (aus Wikipedia):

Um den florierenden Schmuggel zu zerschlagen, wurden alle Handelsschiffe einem ausgefeilten Kontrollsystem unterworfen, wie es in den Häfen Großbritanniens schon seit langem im Gebrauch war: Reeder mussten ab nun für jedes ihrer Schiffe vor dem Auslaufen eine hohe Kaution bei den Zollbehörden hinterlegen. Kapitäne wurden verpflichtet, ihre gesamte Ladung vom Hafenzoll zu begutachten zu lassen und eine vom Zoll versiegelte Frachturkunde (cocket) mit sich zu führen; im Zielhafen musste die Ladung wiederum von Zöllnern mit dieser Urkunde verglichen werden, bevor sie gelöscht werden durfte. Jede Abweichung von der in der Frachturkunde aufgelisteten Fracht konnte einen Verlust der Kaution und eine Anklage wegen Schmuggels nach sich ziehen.

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Meine Frage hierzu: Wie hat man das denn bei französischen oder spanischen Handelsschiffen durchgesetzt? Musste man als Reeder französischer Schiffe eine solche Frachturkunde beim Hafenzoll von Le Havre anfertigen lassen? Falls ja, welches Interesse sollte der französische Zoll haben korrekte Angaben zu machen? Und bei welchen Zollbehörden genau mussten die denn die Kaution hinterlegen? Macht ja auch nur Sinn bei britischen, oder?

Mir ist zwar die Idee klar, die dahinter steht, aber die praktische Durchführung bei internationalem Seehandel würde mich mal interessieren.
 
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