So behauptet S. , daß viele Offiziere in den ersten Wochen des Naziüberfalles polnische und sogar deutsche Gebiete auf ihren Landkarten hatten .
Welch Wunder. Das sowjetische Militär hat Landkarten. Landkarten von Grenzgebieten gar, in denen es selbst 20 Jahre vorher noch gegen die Polen gekämpft hatte. Und dann auch noch Landkarten von Deutschland, das bis zum Hitler-Stalin-Pakt den logischen außenpolitischen Erzfeind darstellte.
Der absolut klare Beweis, das ein Angriff geplant gewesen sein muss. Das im Falle der erfolgreichen Verteidigung gegen einen Angriff auf feindliches Territorium vorgegangen wird, um ein Ende des Krieges zu erzwingen, in dem man dem Feind die Mittel der Kriegsführung aus der Hand nimmt, in dem man seine Industriegebiete besetzt und seine logistisch verwundbaren Punkte angreift, ist natürlich vollkommen unüblich und wiederspricht jeglichem Kriegsbrauch. Natürlich wird jede im Gegenangriff befindliche Armee an der Landesgrenze halt machen, stehen bleiben und darauf warten, dass irgendwann der Angreifende geruht mit einer weißen Flagge herüber zu kommen.
Weiter behauptet er , daß die BT 9 der Roten Armee , welche wie Zielscheiben abgeschossen wurden , eigentlich für das schnelle Vordringen geplant waren , nicht für die Verteidigung . Dazu waren sie schnell , leicht gepanzert und konnten schnell von Kette auf Rad wechseln , was aber nur westlich der sowjetischen Grenze einen Sinn gehabt hätte .
1. Warum soll der Einsatz leichter Panzer für einen Gegenstoß nach erfolgreich abgewehrtem Angriff, etwa um sich zurückziehenden, geschlagenen Feindverbänden den Weg abzuschneiden und sie einzukesseln keinen Sinn machen? Erscheint mit jedenfalls sinnvoller, als sie auf eine aufmarschierte Armee mit wirksamen Gegenmaßnahmen drauffahren zu lassen.
2. Wer hätte nach der Lücke, die die großen Säuberungen hinterlassen hatten in unmittelbarer Zukunft einen solchen Angriff anführen sollen? Eilig zum Divisionsgeneral beförderte ehemalige Kompanieführer, ohne hinreichende Ausbildung und völlig neu im Kommando?
3. Großer Panzerangriff ohne Möglichkeit diesen zu koordinieren, wegen fehlender Funkgeräte und ihn zügig vorran zu bringen wegen Mangel an technischem Personal und Ersatzteilen um das verschlissene Material zeitig wieder in Schuss zu bringen?
4. Wenn die Sowejts einen Angriff planten, warum mühten sie sich dann ab die Stalin-Linie zu demontieren und 200 Kilometer westlich weider aufzubauen? Ich würde ja meinen den Beton und den Stahl, den man da reingesteckt hat, hätte man, wäre ein Angriffskrieg angedacht sinnvoller Weise in Eisenbahnlinien und befestigte Straßen gesteckt um Hinreichend Nachschub dahin zu bekommen.
5. Warum lieferten sie bis zu letzten Tag Rohstoffe an Deutschland inklusive des ÖLs, dass die deutschen Panzer dann später im Tank hatte um die Sowjetunion zu überfallen, statt z.B. im Moment der Westverlegung der deutschen Truppen Rumänien anzugreifen und den Deutschen damit von vorn herein den Treibstoff zu nehmen um sie mehr oder minder auf die Möglichkeit infanteristischer Aktionen einzuschränken?
Würde mich jetzt alles mal interessieren und wirst du mir als jemand, der sich nach eigenen Angaben seit 50 Jahren mit der Materie befasst sicherlich beantworten können.