Tiere als Maskottchen beim Militär

Schönes Thema BeBe,

also ich gehe mal davon aus, das Tiere, vor allem bei der Marine als Maskottchen sehr beliebt waren. Wie weit das zurückreicht kann ich Dir allerdings nicht sagen, aber es wird sicherlich bis in die Segelschiffahrt zurück reichen.
Ob nun auf jeden Schiff ein Tier an Bord kam, hing wahrscheinlich auch von der Abergläubigkeit der Mannschafft ab, die bei der Marine ebenfalls sehr stark ausgeprägt war.

Ein paar Beispiele kann ich in meiner Literatur bestimmt dazu finden, selbst der Kaiser Wilhelm II. hatte immer nen kleinen Hund dabei, gehörte praktisch zur Hohenzollern dazu.
 
Ein interessantes Thema, @balticbirdie! Ich weiß schon, weshalb ich das Bewertungssystem vermisse.

Beantworten kann ich Deine Frage leider nicht. Was ich interessant finde, ist dass Tiere zuweilen sogar Auszeichnungen bekamen. Rudyard Kipling erzählt in seinen Dschungelbüchern die Geschichte des Elefanten Kala Nag, der würdig war, die abessinische Tapferkeitsmedaille zu tragen und der mit seinem Mahout, dem älteren Toomai am Feldzug der Briten gegen den Negus Theodor teilnahm, der sich 1867 bei Magdala selbst das Leben nahm.

Eine Brieftaube, die eine lebenswichtige Nachricht nach, ich glaube, Fort Vaux transportierte, wurde mit einer Ehrenmedaille ausgezeichnet und ausgestopft.

Möglicherweise gab es Maskottchen schon in der Antike, und Surus ("der Syrer?") Hannibals letzter überlebender (indischer?) Elefant spielte offenbar eine Rolle als Maskottchen.

Vielleicht macht es Sinn, nicht nur Tiere als Maskottchen, sondern auch in ihrer Rolle als "Soldaten" und "Kombattanden" zu erwähnen, jedenfalls eine sehr interessante Diskussion!
 
Fliegerkalender 1942, den habe ich leider nicht zur Hand, deshalb aus dem Gedächtnis. Dort ist eine Seite mit Fotos dem Thema gewidmet. Eines zeigt den Geschwaderkommodore mit einem Junglöwen, eine Bomberstaffel hatte einen Uhu.
Und von einem Hund wird berichtet, der London schon etliche Male von oben sah.
 
So meiner Erinnerung nach hielt sich Franz von Werra einen Löwen. Könnte der gesuchte Kommodore sein.
 
Die Escadrille Lafayette hielt sich im Ersten Weltkrieg sogar zwei Löwen als Geschwadermaskottchen.

Heutzutage sind Tiere als Maskottchen (zumindest bei der Luftwaffe) eher durch Fantasie- bzw. Comicfiguren "ersetzt" worden.
 
Anfang der 90er wurden in Deutschland und Westeuropa mehrere Steppenadler beobachtet. Es wird vermutet, dass russische Einheiten beim Abzug einfach den Käfig öffneten.
 
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Gruppenkommandeur der I./JG 54, Hptm. Hans Philipp, mit Maskottchen. Das Bild entstand am 12. März 1942 als PK-Foto zu seinem 82. Luftsieg.
 
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