Verfassungsform und ihre Perversion

xlSPQRlx

Mitglied
Hallo Geschichtsfreunde!

Unser Lateinlehrer hat uns Informationen zu den Verfassungsformen in der Röm. Geschichte gegeben:

Regnum -> Tyrannis -> Aristrokatie -> Oligarchie -> Demokratie -> Ochlokratie

Mit welchen Epochen sind diese einzelnen Verfassungsformen vergleichbar?

Regnum ist klar, Tyrannis die Folge. Aristokratie= die Republik. Dann die Oligarchie, aber warum Oligarchie? War die Kaiserzeit nicht eine Monarchie?

Ich hoffe, ihr könnt beide Fragen beantworten.

Danke im vorraus,
xlSPQRlx
 
Hallo erstmal ;-)
Also Oligarchie kommt aus dem Altgriechischen ("ολιγος"=wenig) und meint soviel wie "Herrschaft von Wenigen".
Triumvirat
Das sollte dir wohl weiterhelfen.
 
Bist Du sicher, daß Du Deinen Lateinlehrer richtig verstanden hast?
Die von Dir aufgeführten sechs Begriffe sind drei Gegensatzpaare, keine Folge innerhalb der römischen Geschichte.
Die Tyrannis ist keine automatische Folge des Regnum.
Da es eine Demokratie in der römischen Geschichte nicht gab, kannst Du sie auch keiner Epoche zuordnen.
Du sollst wohl diese Verfassungsformen der römischen Geschichte gegenüberstellen. Für jemanden, der sich so römisch darstellt wie Du es tust, sicher eine Kleinigkeit. ;)

@stormy: Die Triumvirate würde ich nicht als Oligarchie bezeichnen, auch wenn es dem reinen Wortsinn entspricht.
 
@stormy: Die Triumvirate würde ich nicht als Oligarchie bezeichnen, auch wenn es dem reinen Wortsinn entspricht.
Hey, mir kamen dabei auch Zweifel. Ich kann mich in Bezug auf das antike Rom auch nur auf meinen Lateinunterricht berufen und das war mir die einzige logische Erklärung für ein oligarches System.
 
Erst mal, wie schon gesagt, sind das Gegensatzpaare. Sie beinhalte eine Wertung in "gut" und "schlecht" im Sinne des Verfassers. Dieser ist Aristoteles, der sie auf griechische Verfassungen anwendet.

Ein paar Tipps: Der Begriff "Rex" war den Römern unzumutbar, eine Königsherrschaft war der Inbegriff dessen, was ein Grieche als Tyrannei angesehen hätte. Daher nannten sich die Alleinherrscher ab Oktavian/Augustus eben nicht wieder so, sondern umschrieben ihre Herschaft mit anderen Begriffen.

Eine Demokratie im antiken Sinne gab es in Rom nie; die funktionierende römische Republik war eine aristokratische/oligarchische (ich enthalte mich mal der Wertung...) Regierungsform, die den unteren Schichten der Bürgerschaft zwar Schutz-, aber nur sehr eingeschränkte Mitwirkungsrechte sicherte.

Die Triumvirate (da gabs mehrere) waren ein Kennzeichen der sich auflösenden republikanischen Staatsform, bevor sich ein alleiniger Machthaber durchsetzen konnte.
 
Hey, mir kamen dabei auch Zweifel. Ich kann mich in Bezug auf das antike Rom auch nur auf meinen Lateinunterricht berufen und das war mir die einzige logische Erklärung für ein oligarches System.

Für gewöhnlich meinte Oligarchie aber dann schon die Herrschaft einer größeren Gruppe oder einer Gesellschaftsschicht, die im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung eine Minderheit darstellt. Insofern ist auch die Senatsherrschaft eine Oligarchie. Es hat schon in der Antike dazu wertende Kategorisierungen gegeben. Da ja heute alles leicht nachzuschlagen ist, sollte vielleicht auch der Fragesteller mal als Beginn eines Denkprozesses den Begriff Oligarchie im allgegenwärtigen Onlinelexikon nachsehen. :winke:

PS. Da war der Reinecke um eine Minute schneller.
 
Die obige Aufstellung ist wie diese hier:
Kuh - Pferd - Banane - Schaf- Ziege - Huhn - Ente - Katze - Schwein - Hund.
Welches passt nicht?




Und jetzt: Finde die Banane in der Aufstellung:
Regnum -> Tyrannis -> Aristrokatie -> Oligarchie -> Demokratie -> Ochlokratie
:banana::banana:
 
Du sollst wohl diese Verfassungsformen der römischen Geschichte gegenüberstellen. Für jemanden, der sich so römisch darstellt wie Du es tust, sicher eine Kleinigkeit. ;)

Nein, ich soll sie nicht gegenüberstellen.
Also jetzt wohl doch Verfassungsformen der röm. Geschichte?

Ich zitiere mal meinen Lateinlehrer:
"Rex pervertiert in Tyrannis (Tarquinius Superbus, der letzte Etruskerkönig, wurde 510/509 durch Inunius Brutus verjagt). Der Tyrannus wurde durch eine Aristokratie abgelöst. Aus der Aristokratie (Herrschaft der aristoi= optimi) wurde eine Cliquenwirtschaft weniger Mächtiger= pauci potentes= Oligarchie= Herrschaft der Oligoi= pauci. Aus Oligarchie wurde eine Demokratie (Volksherrschaft). Die Volksherrschaft entartete zur Pöbelherrschaft, Ochlokratie= Herrschaft der Masse, des Mobs."

Vielleicht könnt ihr jetzt noch mal Antworten zu meiner eigentlichen Frage geben.
Gruß,
xlSPQRlx
 
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Die obige Aufstellung ist wie diese hier:
Kuh - Pferd - Banane - Schaf- Ziege - Huhn - Ente - Katze - Schwein - Hund.
Welches passt nicht?




Und jetzt: Finde die Banane in der Aufstellung:
Regnum -> Tyrannis -> Aristrokatie -> Oligarchie -> Demokratie -> Ochlokratie
:banana::banana:


Ich möchte jetzt bitte einmal eine gute, erklärende Antwort, weil ich das wahrscheinlich in der Lateinarbeit benötige und mich nicht verunsichern will. Mir erscheit diese Aufstellung auch komisch und geschichtlich nicht ganz zutreffend.

Also bitte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast Du Dir die Antworten oben denn gar nicht durchgelesen? Hast Du denn einfach mal "Verfassungsformen" bei Google eingegeben? Und hast Du eine Vorstellung von römischer Geschichte? Ich glaube nicht, daß Euer Lateinlehrer genau diese Kette, wie Du sie da zitierst, aufgestellt hat. Und wenn Du Antworten möchtest, dann schau mal Deine Fragen an: Wie willst Du eine Verfassungsform mit einer Epoche vergleichen?

Kleiner Tip: Es bringt Dir nichts, die Begriffe wortwörtlich zu übersetzen. Aristokratie ist nicht die Herrschaft der Optimaten!
 
Dann kanst Du Deinem Lateinlehrer einen schönen Gruß bestellen und ihn fragen, wann es in der Römischen Geschichte zu einer Demokratie kam?
Tarquinius Superbus war auch nicht der letzte Etruskerkönig.
 
Deswegen frag ich ja, weil es mir genauso komisch vor kommt wie den meisten von euch. Ich hab nämlich irgendwie bezweifelt, dass unser Lateinlehrer irgendetwas falsches angibt.
Naja, hat er wohl.
 
Genau: Und jetzt schaust Du nochmal bei Wikipedia unter Aristoteles 3.9 nach und guckst dann, des Lateinischen wegen, bei "De re publica" vorbei.
 
Mein Leiteinlehrer hat eigentlich doch recht. Ich habe mich nur vertan. hjwien hat mir den Anstoß zum Verständnis gegeben.

Mein Lateinlehrer hat lediglich den Kreislauf der Verfassungen angegeben und nicht, wie es in der Realität war. Diese drei Verfassungen, also die Regnum in Form der Konsuln herrschten mit ihrem Imperium (Befehlsgewalt) wie Könige, die Aristokratie in Form des Senates und die Volksversammlung in Form der Demokratie, ergaben eine Mischverfassung (genus mixtum). Alles in allem also die röm. Republik.

Mich hat nur das Beispiel meines Lehrers ("Rex pervertiert in Tyrannis (Tarquinius Superbus, der letzte Etruskerkönig...") verwirrt, und war vielleich auch falsch, dass in den Kreislauf einzubauen.

Entschuldigung,

xlSPQRlx
 
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