Verteidigung Italiens um 280nc

recognite

Mitglied
Hey Leute,

Ich soll einen Vortrag halten und kenn mich in dem Gebiet überhaupt nicht aus. Die Vorgaben sind jene Stichpunkt:

- Strategie & Taktik bei der Verteidigung Roms im ländlichen Raum
- es ist keine der beiden Stadtmauern gemeint
- sondern eine in Norditalien erbaute Mauer ???
- Es geht um die Zeit der Soldatenkaiser, speziell mitte bis ende 3. Jh!
- Wer griff Italien von Norden her an? Alemannen, Germanen?
- Wie wurde verteidigt, welche Mittel wurden angewandt?

Ich seh überhaupt nicht durch und finde nix darüber. Hat jemand nen kurzen Abriss der Zeit oder ein paar Stichworte für mich???

Danke im Vorraus.
 
leute, im grunde genommen ist jedes Forum sinnlos, weil einfach ALLES in irgendwelchen Büchern steht. Es ist nicht so, dass ich nicht schon gescuht hätte.

Hauptsächlich geht es mir um den Namen der Mauer bzw dessen Lage, weil ich darüber nunmal nichts finde. Deshalb frag ich ja euch!
 
nee, das is ja die stadtmauer, dachte zu erst er meinte den limes, aber der is um diese Zeit schon wieder aufgegeben.

Mein lehrer ist immer sehr spärrlich mit infos, weil man halt alles selbst rausbekommen soll. Es geht halt um die art und weise, wie man die germanische und alemanische bedrohung zurückwies bis sie dann doch einmal bis kurz vor Rom kamen. Und daruaf hin wurde doch erst die aurelianische mauer gebaut, right?
 
Um 280 war die schlimmste Krise bereits beseitigt. Vor allem Aurelian war überaus erfolgreich und verdiente sich den Titel "Restitor orbis". Das gallische Sonderreich und das Reich von Palmyra wurden liquidiert. Doch die Erfolge, die Claudius Gothicus, Aurelian und Probus erzielten, basierten nicht zuletzt auf der Heeresreform des Gallienus, der eine starke Kavallerietruppe aufbaute.

Von den Parthern und Sassaniden übernahmen die Römer schwergepanzerte Schockkavallerie, die cataphracti und clibanarii, die mit einer beidhändig geführten Stoßlanze, dem contus ausgerüstet waren.
 
ja, genau. das wird es sein ... es geht ihm wohl um die Strategie und Taktik in Norditalien.

Er meinte nur, dass die Schlachten zu der Zeit und in diesen Gebieten von ganz anderer Natur waren - was auch immer er damit meint.

Wie wurden die Alemannen bzw Germanen von Italien ferngehalten? Das wird die Kernfrage sein. Hat jemand eine website im kopf, auf der diese Themen besprochen werden? ausgenommen Wikipedia - das bin ich schon komplett durch :grübel:

vielen dank schonmal!
 
Eigentlich hätten sich die Römer schon zu Marc Aurels Zeiten Gedanken über eine verbesserte Defensivstrategie machen müssen. 166 überschritten die Chatten den Rhein, die Marcomannen stießen 169 über die julischen Alpen nach Oberitalien vor, zerstörten Opitergum und belagerten Aquilea. Die Mauren verwüsteten Andalusien, die Heimat Marc Aurels.

Waren erst einmal die Grenzlegionen geschlagen, konnten die Germanen über das gut ausgebaute Straßensystem tief ins Hinterland eindringen. Oft genug wurde erst in Italien die Flut zum Stehen gebracht. 259/260 vernichtete Gallienus die Juthungen nahe Mailand. Zehn Jahre später, 270 hatte sich Aurelian mit ihnen zu schlagen. Bei Placentia wurde Aurelian in einer nächtlichen Schlacht von ihnen geschlagen. Dann machten die Germanen allerdings den Fehler, sich aufzuteilen, worauf sie Aurelian bei Farnum Fortunae und bei Pavia völlig aufreiben konnte.

Mit den an der Grenze stationierten Legionen war das Imperium nicht dauerhaft zu sichern. Die Antwort waren im Hinterland stationierte starke Kavallerieverbände, die eindringende Barbaren aufhalten und sie verfolgen sollten.

Besonders lukrativ war es, die Alamannen oder Franken zu schnappen, wenn sie beutebeladen wieder über den Rhein übersetzen wollten. Indirekt verdankte das Gallische Sonderreich seine Existenz dem Streit um die Beute. Unter dem Sohn des Gallienus hatten die Römer einen bedeutenden Erfolg erzielt und einen Verband von Germanen völlig aufgerieben. Der Sohn des Gallienus wollte die Beute an die Eigentümer zurückgeben worauf ihn die Soldateska erschlug, die ihren Kommandeur Postumus zum Caesar ausrief, der die Beute unter den Soldaten aufteilte.

In der Grenzverteidigung war das gallische Sonderreich, dem sich Britannien und zwischenzeitlich auch Spanien anschlossen, recht erfolgreich.
 
Auch bei Augsburg gab es glaube ich eine erfolgreiche Schlacht gegen Juthungische Verbände die schwer mit Beute beladen von den Römern bei ihrer Rückkehr niedergemacht wurden.

So weit ich das noch weiß wurde es übliche Strategie die Verbände des Feindes insbesondere bei der Rückkehr anzugreifen und man hat angeblich auch die Alpenpässe und Täler genutzt um den Feind dort anzugreifen.

Aus der schon obig von anderen genannten Änderung der Verteidungsstrategie entstand dann das System der Comitatenses und Liminatei.

Erstere waren Einheiten tief im Hinterland die mit großen Kavallerieverbänden ausgerüstet waren und den ins Hinterland eingedrungenen Feind angriffen, zugleich dienten sie als strategische Reserve mit der man Truppenschwerpunkte an verschiedenen Stellen bilden konnte.

Zweitere waren die ursprünglichen Grenztruppen die aber an Status verloren und sich zu zweitklassigen Garnisonstruppen entwickelten.

Dieses System Comitatenses und Liminatei war eine Entwicklung aus dieser Lage heraus und prägte dann das spätrömische Militär völlig.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
vielen dank quintus, sehr interessant, das werde ich mit einbinden!!!

also ich habe nocheinmal mit ihm geredet und er hat eingestanden, dass zu dem thema nich viel zu finden ist.

Es soll sich tatsächlich nur um Einfälle in Italien drehen in der Zeit von ca 250 bis 300 nc, also genauer gesagt den Kaiser Valerian bis Probus - das genügt.

Augsburg haut zwar zeitlich hin, aber nicht örtlich.

- also ist in dieser Zeitspanne wäre der erste angriff ja der der Juthungen (allamannen) 259 bei Mailand
- 270 dann das gleiche nochmal bei Placentia

ich bräuchte so vielleicht 5 "wichtige" Einfälle in der Zeit - gabs überhaupt so viele?

Das Gallische Sonderreich und den Limes darf ich nicht mit einbeziehen! Totel enggeschnürt das ganze, denn das hat dann schon wieder ein anderer Schüler!

PS: Um gottes willen - hab ihr viele Beiträge geschrieben!!! tausende! Respekt!
 
Zurück
Oben