Ich habe zwar noch nie von diesen Gefäßen gehört und weiß daher auch nicht wie sie aussehen,
Da lässt sich Abhilfe schaffen.
Wobei an diesem Exemplar auch "Seitenfenster" angebracht sind. Die meisten haben sie im Fuß.
aber könnte mir vorstellen, dass Sie, vorausgesetzt dass sie groß genug waren, der Beobachtung von Fischschwärmen dienen konnten.
Ich denke, die These wirst du mit dem Bild zurückziehen, oder?
Trinkgefäße kommen nicht in Betracht?
Das erklärt aber nicht das "Fenster" im Gefäßfuß.
Die einen schreiben den Gefässen eine kultische Bedeutung zu, um den weiterlebenden Toten Glanz und Licht zu bieten.
Zu dem Coswiger Gefäß gibt es einen Artikel von Torsten Schunke,
Vom Glasbecher zum Fenstergefäß: Recycling von Scherben. Ein germanisches Fenstergefäß aus Coswig. In: Meller, Harald (Hrsg.):
Schönheit, Macht und Tod: 120 Funde aus 120 Jahren. Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Halle 2001), 264-265 (online:
https://www.academia.edu/6981578/Vo...um_für_Vorgeschichte_Halle_Halle_2001_264-265).
Schunke endet den Artikel mit folgender Beoabachtung und darauf basierender Schlussfolgerung:
"Die eingesetzten Glasscherben sind nur an den Stellen abgerieben, an denen sie über die Keramikwandung hinausragen. Damit ist eine längere Nutzungszeit des Fenstergefäßes belegt, es hamdelt sich also im keine Spezielle Herstellung für diese Bestattung."
Zur Widerlegung dieser Theorien können jedoch viele Gegenargumente geführt werden. Gegen die dritte Theorie spricht, warum gerade das primitivste Material dieser Zeit, mit dem Glasstück als Verzierungselement versehen wurde.
Rein praktisch: Wahrscheinlich ist Keramik der einzige Stoff, wo man die Glasscherben so einsetzen konnte, dass man einigermaßen sicherstellen konnte, dass das Gefäß am Ende auch dicht schloss.
M. Jahn und Höllrigl geben eine annehmbare Theorie, warum gerade die Gefässgrundfläche verziert wurde. Laut ihnen wurde nach Gebrauch das Gefäss nicht aufgehängt, sonders Mund abwärts untergebracht. Somit war der Boden für Verzierungen besonders geeignet.
Das klingt zumindest plausibel.