Wann und wo wurde das erste Pferd gezähmt?

Randnotiz Athene
Beim Einlesen zum Thema Hesperiden gibt es bei der Athenenmythologie ,ein Battle der Athener wer Patron des Stadtstaates werden soll und Poseidon soll in einigen Versionen ,das bisdahin unbekannte Pferd angeführt haben. Demnach kam laut Mythos das Pferd aus Afrika nach Europa.​
 
Randnotiz Athene
Beim Einlesen zum Thema Hesperiden gibt es bei der Athenenmythologie ,ein Battle der Athener wer Patron des Stadtstaates werden soll und Poseidon soll in einigen Versionen ,das bisdahin unbekannte Pferd angeführt haben. Demnach kam laut Mythos das Pferd aus Afrika nach Europa.​
Wie kommst Du auf Afrika?

In der Bibliotheke des Apollodoros wird die Sage folgendermaßen erzählt:

"Unter seiner [Kekrops'] Regierung, sagt man, beschlossen die Götter, sich Städte zu wählen, in denen jeder persönlich verehrt werden wollte. Poseidon kam nun als erster nach Attika, stieß seinen Dreizack mitten in die Akropolis und ließ eine Meeresquelle hervorsprudeln, die jetzt die des Erechtheus heißt. Nach ihm kam Athena, nahm den Kekrops zum Zeugen der Besitzergreifung und pflanzte einen Ölbaum, der jetzt im Pandroseion gezeigt wird.
Den Streit, der zwischen beiden um das Land entstand, schlichtete Zeus, indem er als Richter nicht, wie einige sagen den Kekrops und den Kranaos, auch nicht den Erysichthon, sondern die zwölf Götter. Durch ihren Schiedsspruch wurde das Land der Athena zuerkannt, da Kekrops bezeugte, dass sie als erste den Ölbaum gepflanzt hatte. Athena nannte nun die Stadt nach sich Athen, Poseidon aber überflutete in seinem Zorn die Thriasische Ebene und setzte Attika unter Wasser."​
Apollodoros 3,12,1 - 3,16,2: Troianische und attische Sagen
 
Wiki sagt das Triton oft als sein Sohn genannt wird und das sein goldener Palast am Tritonsee stand ausserdem wird Poseidon auch hippios gennant weil ihm die Pferde heilig warenUnd Neptune/Poseidon wurde auch als Neptunus Equester, der Schutzpatron des Pferderennens geehrt.
 
Ich will noch mal auf die Eingangsfrage zurückkommen.

Ich denke, dass man die Frage präzisieren muss. Mit der Zähmung des Pferdes ist es ja nicht getan, um das Pferd im Kampf oder auf der Jagd effektiv vor einem Streitwagen zu nutzen, erfordert mehr, als die bloße Domestikation, erfordert Zuchtauswahl und Ausbildung von Mensch und Pferd.

In der Steinzeit wurden Pferde als Fleischlieferanten gejagt. Vermutlich hat man Pferde zunächst als Fleischlieferanten domestiziert, bis irgendwann einmal Menschen auf die Idee kamen, Pferde vor einen Wagen zu spannen.

Um das Fluchttier Pferd effektiv im Kampf zu nutzen, genügt es nicht, das Pferd zu zähmen, es gehört dazu ein "Tech-Team" aus Wagenlenker, Streitwagenkämpfer und Pferd.

Wagen wurden langsam gefahren, sie wurden in der Landwirtschaft und im Kult verwendet. Als Zugtiere dienten Esel oder Ochsen. Man konnte dazu Scheibenräder benutzen.

Streitwagen waren einachsige Karren, sie wurden schnell gefahren. Es wurden dazu Räder mit vier oder acht Speichen benötigt. Dazu war und ein gewisses Know How in der Wagnerei und Stellmacherei erforderlich. Das Kummet war noch, und auch noch nicht die Spielwaage/ das Ortsscheit. Pferde wurden unter das Joch gespannt, wollte man mehrspännig fahren, mussten weitere Pferde mit Strängen am Wagenkasten angeschirrt werden. Der Fahrer hatte aber viel weniger Einflussmöglichkeit auf die Strangpferde, als er das bei einer modernen Anschirrung hat.

Um den Menschen wirksam im Kampf zu unterstützen, muss das Pferd auf Hilfen reagieren. Wie die Pferde, mussten auch Wagenlenker und Streitwagenkämpfer gut ausgebildet sein.
Das Pferd musste dazu nicht nur gezähmt werden, sondern auch dressiert und wohl auch gezüchtet werden.

Oswald Spengler hielt die Erfindung des Streitwagens für die größte Errungenschaft der Kriegskunst, selbst die Entwicklung der Feuerwaffen habe keine größeren Veränderungen bewirkt, als der Streitwagen, und die Kavallerie nur eine Weiterentwicklung.
 
Wiki sagt das Triton oft als sein Sohn genannt wird und das sein goldener Palast am Tritonsee stand ausserdem wird Poseidon auch hippios gennant weil ihm die Pferde heilig warenUnd Neptune/Poseidon wurde auch als Neptunus Equester, der Schutzpatron des Pferderennens geehrt.
Das alles führt aber nicht dazu, dass "laut Mythos" das Pferd aus Afrika kam.
 
Oswald Spengler hielt die Erfindung des Streitwagens für die größte Errungenschaft der Kriegskunst, selbst die Entwicklung der Feuerwaffen habe keine größeren Veränderungen bewirkt, als der Streitwagen, und die Kavallerie nur eine Weiterentwicklung.
...die Spenglersche größte Errungenschaft der Kriegskunst benötigt allerdings ein sehr günstiges Gelände ;)
 
Nicht nur das. Letztlich erwiesen sich die Streitwagen als Sackgasse und verschwanden nicht grundlos, während sich die echte Kavallerie erst im 1. WK als überholt erwies (aber auch danach noch ein Schattendasein führte, teils bis heute). Man brauchte einen Wagen und (meist) zwei Pferde, um einen Krieger zu transportieren, dem meist außerdem noch ein Lenker (selten noch ein weiterer Mann) beigegeben wurde. Also ein Wagen (der gewartet werden musste), zwei Pferde und meist zwei Mann statt einem Pferd und einem Mann. Das Resultat war nicht nur ressourcenintensiv, sondern auch wenig geländegängig (da der Wagen noch heikler war als nur ein Pferd allein) und nur bedingt manövrierfähig.
 
Fürs Faktenprotokoll:

"A longer line meeting the same criteria has also been suggested: at 13,573 km (8,434 mi), it begins on the West African coast near Greenville, Liberia (
17px-WMA_button2b.png
5°2′51.59″N 9°7′23.26″W), passes over the Suez Canal, and ends at the top of a peninsula approximately 100 km (62 mi) northeast of Wenzhou, China (
17px-WMA_button2b.png
28°17′7.68″N 121°38′17.31″E).[5]"
 
"Gerade" Strecke ist etwas anderes als ebene Strecke.
China ist von Gebirgen umgeben. Streitwagen brauchen Ebenen.
 
Die gab es doch auch in Afrika ,ich denke da an die Garamanten die Streitwagen nutzten, einer Zeit wo noch keine Erosion überhand nahm(Vermutung).

ab2s.jpg

Aus einer Höhle in der Sahara.
 
...die Spenglersche größte Errungenschaft der Kriegskunst benötigt allerdings ein sehr günstiges Gelände ;)

Das man in Europa recht selten findet, dass aber in den Steppen Asiens durchaus gegeben war.

Anscheinend hat man es für weniger gefährlich gehalten, Pferde vor einen Wagen zu spannen, als sie zu reiten. Vermutlich auch waren die ersten gezüchteten Pferde auch von der Größe her noch etwas mickrig.

Bei der Domestikation verschiedener Haustiere konnte man beobachten, dass die ersten domestizierten Haustiere kleiner, als die Wildformen waren.

Marcus Junkelmann schreibt in Die Reiter Roms Band 1 im Artikel über Militärpferde, dass die gallischen Ponys kleiner waren, als die der Römer, und der gallische Adel anscheinend nicht ganz zufrieden war mit dem heimischen Pferdematerial und gerne römische Pferde einkreuzte.

In Britannien, das von der Topographie eigentlich wenig geeignet ist für Streitwagen hielt sich der Streitwagen übrigens mit am längsten.

Alexander wusste die Sichelwagen der Perser zu neutralisieren, und in den Diadochenkriegen wurde der Einsatz von Streitwagen immer seltener. Mithridates VI. Eupator setzte noch Streitwagen ein, aber auf den Schlachtfeldern wurde er mehr und mehr zu einem Anachronismus.

Es wurden Streitwagen jedenfalls vor der Kavallerie eingesetzt, zu den Ersten, die Kavallerie aufstellten, gehörten die Assyrer. Spengler hält die Entwicklung der Kavallerie für eine logische Weiterentwicklung des Streitwagens. Die Reiterei ist nicht so geländeabhängig wie der Streitwagen.


Grundsätzlich bin ich bei auftrumpfenden Prognosen "das Größte, der "Bedeutendste" skeptisch. Grundsätzlich aber halte ich Spenglers Thesen durchaus für plausibel:

Die Domestikation des Pferdes- nicht als Fleischlieferant-sondern als Transportmittel, als Zugtier und schließlich als Kampfgefährte verschaffte den Ethnien, die über Pferde verfügten, ein bisher ungekanntes Potenzial an Mobilität. Der Streitwagen war eines der ersten, wenn nicht das erste Waffensystem. Es erforderte eine ganze Menge an Know How. Kenntnisse der Stellmacherei, Entwicklung von Zaum und Halfter, von Gebissen, von Schirrungen.

Es erforderte Geschick, einen Wagen zu lenken, diese Fertigkeiten erwirbt man nicht über Nacht, und natürlich war der Einsatz der Waffe beschränkt, beschränkt wie auch die ersten Feuerwaffen in ihrer Performance beschränkt waren.

Ein geübter Bogenschütze oder Armbrustschütze traf aus größerer Entfernung und konnte auch mehr Pfeile abfeuern, als ein Musketier. Als Jagdwaffe war die Armbrust effektiver, aber Feuerwaffen, so eingeschränkt ihre Effektivität auch war, verliehen denen die sie benutzten doch relativ bald ein Übergewicht, das umso stärker in die Waagschale fiel, wenn Kontrahenten eben keine Feuerwaffen hatten und womöglich auch keine Pferde.

Die Konquistadoren Hernan Cortez und Franzisco Pizarro waren im Grunde gut bewaffnete Räuber. Cortez profitierte natürlich gewaltig von der Allianz mit den Tlaxcallanern, aber die Pferde, die Mastiffs und die Feuerwaffen verliehen ihnen einen gewaltigen Nimbus.

Das traf im Grunde auch auf die Domestikation des Pferdes zu. Der Streitwagen war das erste kombinierte Waffensystem, und durch die Domestikation, Zucht und Dressur des Pferdes wurde eine Mobilität und Geschwindigkeit erreicht, die vorher unbekannt war. Geschwindigkeit und Überraschungsmoment sind in der Kriegskunst entscheidend. Mit Pferden konnte man viel mobiler sein, und wenn die Gegenseite eben nicht darüber verfügt, verleihen Pferde eben auch ein starkes Übergewicht.
 
Abschluss-Randnotiz Athene

In der Bibliotheke des Apollodoros wird die Sage folgendermaßen erzählt:

"Unter seiner [Kekrops'] Regierung, sagt man, beschlossen die Götter, sich Städte zu wählen, in denen jeder persönlich verehrt werden wollte. Poseidon kam nun als erster nach Attika, stieß seinen Dreizack mitten in die Akropolis und ließ eine Meeresquelle hervorsprudeln, die jetzt die des Erechtheus heißt. Nach ihm kam Athena, nahm den Kekrops zum Zeugen der Besitzergreifung und pflanzte einen Ölbaum, der jetzt im Pandroseion gezeigt wird.
Den Streit, der zwischen beiden um das Land entstand, schlichtete Zeus, indem er als Richter nicht, wie einige sagen den Kekrops und den Kranaos, auch nicht den Erysichthon, sondern die zwölf Götter. Durch ihren Schiedsspruch wurde das Land der Athena zuerkannt, da Kekrops bezeugte, dass sie als erste den Ölbaum gepflanzt hatte. Athena nannte nun die Stadt nach sich Athen, Poseidon aber überflutete in seinem Zorn die Thriasische Ebene und setzte Attika unter Wasser."Apollodoros 3,12,1 - 3,16,2: Troianische und attische Sagen
In einer andren Version ist es das Pferd ,zu der ich eher tendiere da er in der Nachbarsmythologie ja auch mit dem Pferd genannt wird.
  1. Ovid, Metamorphosen 6,70–82.
  2. Balius and Xanthus - Wikipedia
  3. Die nordische Mythologie bezieht sich vermutlich auch auf die 8 immortalen Pferden wenn es über das 8beinige Pferd spricht.
 
Die gab es doch auch in Afrika ,ich denke da an die Garamanten die Streitwagen nutzten, einer Zeit wo noch keine Erosion überhand nahm(Vermutung).

Anhang anzeigen 21593
Aus einer Höhle in der Sahara.

In römischer Zeit war Nordafrika ein Zentrum der Pferdezucht, und es stammten die meisten Rennpferde aus Nordafrika. Rassen wie der Berber sind sehr alt und gehen auf ähnliche antike Rassen zurück.

Pferde und auch das Dromedar wurden aber erst durch den Menschen in Afrika eingeführt. Größere Wildpferde-Bestände gab es aber in Afrika nicht. Außer Zebras, die südlich der Sahara vorkommen, gab es keine Wildpferde, und Zebras gelten als nicht domestizierbar.

Im Großen und Ganzen gilt heute als sicher, dass Pferde zuerst in Asien gezähmt und gezüchtet wurden. Die Pferde, die von den Hyksos, den Ägyptern und später den Garamanten in Nordafrika verwendet und wohl auch recht bald gezüchtet wurden, waren bereits so etwas wie veredelte Zuchten. Diese stammten aber von asiatischen Wildpferden ab, die in historischer Zeit 1200-500 v. Chr. in Afrika eingeführt wurden so wie später die Perser das Dromedar nach Nordafrika brachten.
 
Marcus Junkelmann schreibt in Die Reiter Roms Band 1 im Artikel über Militärpferde, dass die gallischen Ponys kleiner waren, als die der Römer, und der gallische Adel anscheinend nicht ganz zufrieden war mit dem heimischen Pferdematerial und gerne römische Pferde einkreuzte.
Das mag sein. Aber trotzdem war die gallische Kavallerie der (notorisch schwachen) römischen an sich anscheinend überlegen, sodass auch die Römer gerne auf Kavallerie gallischer Verbündeter zurückgriffen.

In einer andren Version ist es das Pferd
In den meisten überlieferten Versionen ist es die Salzwasserquelle, was auch inhaltlich viel mehr Sinn ergibt, weil Poseidon abblitzte, weil sein Geschenk nutzlos war.
In der von Dir zitierten Ovidstelle ist es ebenfalls die Quelle.

Die nordische Mythologie bezieht sich vermutlich auch auf die 8 immortalen Pferden wenn es über das 8beinige Pferd spricht.
8 Pferde haben 32 Beine, Sleipnir hingegen tatsächlich "nur" 8.

Im Übrigen kannst Du nicht einfach die nordgermanische Mythologie des Früh-/Hochmittelalters, die antike griechische Mythologie und irgendetwas mit Afrika wild durcheinandermixen und nach dem Pippi-Langstrumpf-Prinzip nach eigenem Gusto irgendwelche wilden Kombinationen erstellen und Schlüsse ziehen.
 
...die Spenglersche größte Errungenschaft der Kriegskunst benötigt allerdings ein sehr günstiges Gelände ;)

Ohne es geprüft zu haben;ich hab mal gelesen das die längste gerade Strecke irgendwo in Westafrika beginnt über den Jordan und bis vor Asien gehen soll.

Das hat jetzt mit Kriegskunst, mit Streitwagen oder mit der Zähmung des ersten Pferdes null komma nichts zu tun. Hier wäre vielleicht der geeignetere Thread: https://www.geschichtsforum.de/them...plattdeutsch-und-sonstiges.61419/#post-866883
 
In einer andren Version ist es das Pferd

Welche Version denn bitte? Für den Wettstreit zwischen Poseidon und Athene um das Athener Stadtpatronat hast Du nur Ovid, Metamorphosen genannt, und da ist es ebenfalls die Quelle:

Stehend erscheint der Beherrscher des Meers, und mit mächtigem Dreizack
Stößt er auf rauhes Gestein und lockt aus der Wunde des Felsens
Springende Flut, durch solchen Beweis die Stadt zu gewinnen.
Ovid: Metamorphosen, 6. Buch (deutsche Übersetzung v. R.Suchier)

Demnach kam laut Mythos das Pferd aus Afrika nach Europa.
Einen Mythos, bei dem das Pferd aus Afrika gekommen ist, hast Du bis jetzt nirgends genannt, scheint demnach wohl Quatsch zu sein.
 
Welche Version denn bitte? Für den Wettstreit zwischen Poseidon und Athene um das Athener Stadtpatronat hast Du nur Ovid, Metamorphosen genannt, und da ist es ebenfalls die Quelle:

Nach dem englischsprachigen Wikipedia-Artikel zu Athene geht die Version mit dem Pferd auf das Werk Georgica von Vergil zurück. Dort steht allerdings nicht, ob es dafür auch eine griechische Quelle gab, auf die Vergil zurückgriff.

Athena - Wikipedia
 
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