Warum die Esche?

Zurück zur Esche:
Wie sie zum heiligen Baum wurde, kann auf vielerlei Arten begründet werden:
Erstens kann sie sehr hoch werden, um die 40 Meter.
Zweitens mag sie feuchte Standorte; sie dürfte also in der Umgebung heiliger Seen und Teiche zu finden gewesen sein, und unter den dort vorkommenden Bäumen dürfte sie der stattlichste udn größte gewesen sein; eine gewisse Knorrigkeit bei älteren Exemplaren dürfte den Eindruck von "Besonderheit" noch unterstützt haben.
Drittens zeigt sie ein auffälliges Wuchsverhalten: Schon vor den ersten Blättern treibt sie ihre Blüten aus. Männliche und weibliche Blüten kommen auf demselben Baum vor, sie wird windbestäubt; ohne erkennbare Hilfe von Tieren etc. vermehrt sie sich also. Außerdem treibt sie nur neue Triebe aus Zweigen aus, die im Vorjahr neu entstanden sind. All diese Merkmale könnten dazu beigetragen haben, sie als Fruchtbarkeitssymbol zu sehen. Auch können die Samen jahrelang im Boden liegen und dann erst austreiben - wieder ein Anzeichen besonderer Fruchtbarkeit ("ewiges Leben"?)
Viertens sehen die Früchte auffallend aus (vgl. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/43/IKAl_090920_Esche_Früchte.jpg), nämlich irgendwie tot und bilden dennoch Leben aus - wieder ein Hinweis Richtung Fruchtbarkeitssymbol. Dass die abfallenden Früchte so ähnlich wie Ahornsamen zu Boden trudeln, ist noch mal so ein auffallender Aspekt.
Fünftens ist das Eschenholz - wie schon von anderen erwähnt - ein sehr gutes Holz. Es ist widerstandsfähig und dennoch biegsam, es ist haltbar und dennoch einigermaßen leicht bearbeitbar.

All diese Faktoren zusammengenommen lassen es nicht unlogisch erscheinen, dass die Kelten und Germanen die Esche zu einem ihrer heiligen Bäume erkoren haben, noch dazu, wo in der Frühzeit v.a. der keltischen Kultur die (wärme- und trockenheitsliebende!) Eiche - in Eigenschaften und Besonderheiten der Esche durchaus ähnlich - in Mitteleuropa noch nicht so weit verbreitet gewesen sein dürfte wie die Esche (und die Eibe und die Ulme, zwei weitere heilige Baumarten).

Friedi

Fast all das trifft auch auf den Ahorn zu, bis auf die Windbeschtäubung. ich sehe da keine großartige Alleinstellung der Merkmale. Ausserdem blüht und treibt der Ahorn deutlich früher aus als die Esche, was nach meinem Verständniss eher Zeichen für Fruchtbarkeit im zeitigen Frühling wäre als die verspätete Esche.
 
Nur das Ahorn nicht sooo der Hit in den üblichen Anwendungsgebieten ist
ist oft zu spröde und nicht abbriebfest
 
Nordamerika mit dem Zuckerahorn wrde erst sehr viel später entdeckt. Unsere Ahornarten liefern keinen Sirup
 
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