Warum wird Alexander der Große der "Große" genannt?

Meiner Meinung nach war er ein guter Herscher auch wenn er in Tyros, Gaza und so weiter ein Blutbäder angerichtet hat aber damals war das bei denn meisten Feldherren gang und gebe.
In denn meisten Fällen wurde die Zivilbevölkerung verschont.
Militärisch gesehen war er sicher einer der besten Feldherren aller zeiten,
aber er verfügte auch über erfahrene Offiziere und Soldaten.

Denn beinamen "der Große" hat er auf alle fälle verdient,
Er hat es geschaft innerhalb von kurzer zeit ein Weltreich aufzbauen und das mit geringen Aufwand (nur 40000 Soldaten am Anfang).

Meiner Meinung nach hätte er noch mehr erobert wenn er länger gelebt hätte!!!:fechtduell:
 
@Patrick I.: Meiner Meinung nach hätte er noch mehr erobert wenn er länger gelebt hätte!!!
Militärisch gesehen war er sicher einer der besten Feldherren aller zeiten,
Deine Meinung darfst du gern behalten, ich sehe es anders. Was wäre wenn, ist eh Spekulatius und gehört nicht in eine solide Diskussion. Er war ein Hasardeur, den irgendwann auch sein Glück verlassen hätte, aber kein großer Feldherr. Ein guter Kommandeur behält die Übersicht und stürzt sich nicht ins Schlachtgetümmel, wie Alexander es regelmäßig tat.
Insofern war auch Blücher ein guter Truppenführer, aber kein besonderer Feldherr. Das überließ er Gneisenau.
 
Eine Stärke seiner Tätigkeit als Kommandeur war es ein Heer zu organisieren, dass auch dann efektiv weiterkämpfte, wenn andere Teile den Überblick verloren.
Während der Schlacht mag er nicht viel als Feldherr geleistet haben/leisten können, aber zuvor muss er einiges hervoragend geplant haben.
 
Hallo Misa

Alexander war als Feldherr wohl einzigartig .Und er hatte einzigartige Offiziere unter sich . Seine Ideen , ein Weltreich unter einem Herscher und unter einem Gestz würde man heute wohl als komunistisch bezeichnen.
Aber als Mensch muss ich ihn verurteilen. Er war sehr jähzornig . Wenn es nicht nach seinem Willen ging, ging er über Leichen. Ich denke da an den Mord an einen seiner Freunde der ihn sogar einmal das Leben rettete . Weiterhin war er sehr von außen beeinflussbar . Immerhin hat er Persepolis abgebrannt . Nur aus der Laune einer Frau herraus . Sein Hochmut hat dazu geführt das sich seine Soldaten gegen ihn wandten und in Indien meuterten. Als Herrscher hat er nichts getaugt. Alexander war nichts weiter als ein Eroberer wie Cortez und Pizarro.
 
Seine Ideen , ein Weltreich unter einem Herscher und unter einem Gestz würde man heute wohl als komunistisch bezeichnen.
WEr ist bitte schön man? Ich für meinen Teil sehe keine Parallelen zwischen Kommunismus und den Ideen eines Alexanders (oder Cäsars oder Dschingis Kahn oder...)
Als Herrscher hat er nichts getaugt.
Kannst Du ein Beispiel für seine Untauglichkeit als Herrscher geben?
 
Ein guter Kommandeur behält die Übersicht und stürzt sich nicht ins Schlachtgetümmel, wie Alexander es regelmäßig tat.
Insofern war auch Blücher ein guter Truppenführer, aber kein besonderer Feldherr. Das überließ er Gneisenau.


Aber durch diese aktionen gewann er die meisten Schlachten.
Er tat dies auf keinen fall spontan sondern hatte es geplant mit der schweren Kavellerie (die er selbst anführte) das Persische Zentrum aufzureißen und vor allem wusste er wenn er denn gegnerischen Befehlhaber tötet das die Perser Kampfunfähig würden bzw. sich zurück ziehen.
 
Ein guter Kommandeur behält die Übersicht und stürzt sich nicht ins Schlachtgetümmel, wie Alexander es regelmäßig tat.

Das ist aber imho einer der ganz wesentlichen Unterschiede zwischen neuzeitlichem Militär und den Kriegern davor: an der Spitze der eigenen Truppen in die Schlacht zu reiten machte einen wesentlichen Teil des Charismas antiker und mittelalterlicher Feldherren aus.
 
Hi Themi
Was er als Feldherr geleistet hat ist unbestritten .Aber was hat er als Herrscher geleistet? Das Fettnapf treten lag ihm ja so zu sagen im Blut .
1. Der Massenmord bei der Eroberung von Tarsos.
Also.Sowas tut man nicht .Mit sowas schafft man sich keine Freunde und Verbündete.

2. Die Massenhochzeit von Susa. Schon da hat er seine Soldaten verärgert.
3. Der Brand von Persepolis. Er soll ja die erste Fackel geworfen haben.
Wie kann man sich als Herrscher nur so beaufen?
4. Das schlimmste. Er verlangt von seinen Soldaten den persischen Kniefall.
Er kleidet sich auch noch persisch und heiratet eine persische Prinzessin.

Hat er seinen Soldaten nicht vor dem Feldzug erzählt das sie ausziehen um die persische Tyrannei zu beenden. Nun tut er geanau das Gegenteil.

Nun zu meinem ´´kommunistisch´´. Grundgesetz des Kommunismus. Alle Menschen sind gleich. Egal welcher Hautfarbe, egal welcher Religion.Es gibt nur ein Gesetz für alle . Es gibt keinen einzelnen Herrscher , sondern es bestimmt das Volk.

Gruß Henricus
 
@Henricus Grotus: Nun zu meinem ´´kommunistisch´´. Grundgesetz des Kommunismus. Alle Menschen sind gleich. Egal welcher Hautfarbe, egal welcher Religion.Es gibt nur ein Gesetz für alle . Es gibt keinen einzelnen Herrscher , sondern es bestimmt das Volk.
Es lebe der vollendete Sieg der kommunistischen Weltrevolution! Das was du da schreibst, steht in jeder bürgerlichen Verfassung.
 
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Er war ein Hasardeur, den irgendwann auch sein Glück verlassen hätte, aber kein großer Feldherr. Ein guter Kommandeur behält die Übersicht und stürzt sich nicht ins Schlachtgetümmel, wie Alexander es regelmäßig tat.

Da muss ich dir widersprechen.
In der Kriegsführung der damaligen Zeit war es durchaus üblich das die Heerführer auch persönlich in die Schlacht ritten (oder marschierten). So wurde z.B. Alexanders Kriegsführung von allen Diadochen weitergeführt. Antigonos marschierte noch im Alter von über 80 Jahren in die Schlacht von Ipsos, sein Sohn Demetrios warf sich persönlich die Kavallerie führend in den Kampf.
Er und Ptolemaios führten ebenfalls Mann und Schiff bei Gaza und Salamis (Zypern) gegeneinander an, genau wie auch Eumenes oder Seleukos und viele andere mehr dies taten.
Diese Männer führten nicht nur die Truppen im Kampf sondern waren in der Regel auch für die Logistik ihrer Heere und Strategie auf dem Feld verantwortlich.


Henricus Grotus schrieb:
Ich denke da an den Mord an einen seiner Freunde der ihn sogar einmal das Leben rettete . Weiterhin war er sehr von außen beeinflussbar . Immerhin hat er Persepolis abgebrannt . Nur aus der Laune einer Frau herraus.

Das die Geschichte vom Brand von Persepolis so eindeutig geklärt ist, wäre mir jetzt auch neu. Vor allem die Rolle der Hetäre Thais ist doch sehr umstritten, wenn nicht gar nur Legende.
 
Das die Geschichte vom Brand von Persepolis so eindeutig geklärt ist

Archäologische Funde bestätigen das Alexander angeblich nur Gebäude niederbrennen lies die Xerxes I. erbauen lassen hat.

Arian von Nikomedien hat das weitgehend in der Anabasis Alexandrou bestätigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Joinville:
Zitat:
balticbirdy
Er war ein Hasardeur, den irgendwann auch sein Glück verlassen hätte, aber kein großer Feldherr. Ein guter Kommandeur behält die Übersicht und stürzt sich nicht ins Schlachtgetümmel, wie Alexander es regelmäßig tat.

Da muss ich dir widersprechen.
In der Kriegsführung der damaligen Zeit war es durchaus üblich das die Heerführer auch persönlich in die Schlacht ritten (oder marschierten).
Ok, ich hätte mich präzisieren sollen. Ich hatte gedanklich mehr die römisch-karthagische Kriegführung im Hinterkopf. Nach allem, was ich jemals gelesen habe, war es nicht die Regel, dass sich ein Hannibal oder Cäsar wie in einem billigen Sandalenfilm an der Spitze der Truppen auf den Feind stürzten (Dass der letztere in einer brenzligen Situation selbst das Feldzeichen ergriff, ist eine andere Geschichte).
Es gibt freilich genug Beispiele, @Joinville führt einige an, wo Feldherren persönlichen Mut mit Kriegskunst verwechselten. Das kam oft genug auch in der Neuzeit noch vor (James IV. Flodden 1513; Lord Byron 1644 Marston Moor; Marschall Bazaine 1870 Gravelotte-St. Privat).
Der Verlust von Leben und damit Schlacht war immer das (unnütze) Risiko.

:ironie:
Fazit: Generäle, die im Krieg fallen, haben ihr Berufsbild nicht verstanden. Oder: Der beste Schlachtplan überdauert nie die erste Minute des Treffens.
 
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Ein guter Kommandeur behält die Übersicht und stürzt sich nicht ins Schlachtgetümmel, wie Alexander es regelmäßig tat.
Das kann man so pauschal nicht sagen - das hängt sehr von der Epoche und den Führungsstrukturen ab.
Es war für einige von Alexanders Siegen essentiell, daß er zum genau richtigen Zeitpunkt an der Spitze seiner Reiter den Angriff einleitete.

Mit dem "Hasardeur" hast Du aber völlig recht. Er hat immer alles auf eine Karte gesetzt und zumindestens bei seinen drei großen Schlachten gegen Dareios hätte eine Niederlage gereicht, um den ganzen Feldzug scheitern zu lassen.
 
...wo Feldherren persönlichen Mut mit Kriegskunst verwechselten.

Warum sollte persönlicher Mut nicht auch Teil der "Kriegskunst" sein?
Wie schon El Quijote und R.A. anmerkten gibt es zwischen den Arten der Kriegsführung in den verschiedenen Epochen ehebliche Unterschiede. Ein Gneisenau mag zwar gut schreiben können doch 2000 Jahre zuvor hätte er damit keiner makedonischen Phalanx beeindruckt wäre er nicht mit ihr marschiert. Und damals war es eben nicht die Ausnahme sondern die Regel das die Heerführer sich persönlich am Kampf beteiligten, von Alexanders Feldzug bis zum letzten Diadochenkrieg fällt mir kein Beispiel ein in dem das nicht so war.
Natürlich hast du damit recht das diese Männer damit alles in eine Waagschale warfen und ihr Tod in der Schlacht erhebliche Konsequenzen auf deren Verlauf und auch auf die Politik der damaligen Zeit hatte, wie z.B. Antigonos Ipsos 301, oder Lysimachos Kurupedion 281, aber was über den Tod hinaus geschah war damals eh bedeutungslos. Ich glaube Plutarch oder einer der anderen Schreiber hatten dem Antigonos am Tag von Ipsos die Worte "Entweder Sieg oder Tod ohne dem Wissen der Niederlage!" in den Mund gelegt.


Patrik I. schrieb:
Archäologische Funde bestätigen das Alexander angeblich nur Gebäude niederbrennen lies die Xerxes I. erbauen lassen hat.

Arian von Nikomedien hat das weitgehend in der Anabasis Alexandrou bestätigt.

Das Alexander Persepolis anzündete bestreite ich ja nicht, ich meinte eben nur den angeblichen Einfluss jener Thais auf dieses Ereigniss.
 
@Joinville: ...von Alexanders Feldzug bis zum letzten Diadochenkrieg fällt mir kein Beispiel ein in dem das nicht so war.

Da hast du zweifellos recht, aber was ist mit Hannibal oder Cäsar? Da lief es doch wohl nicht so. Alexander war Stratege und Truppenführer in einer Person, aber prinzipiell ist das nicht dasselbe. Gneisenau - Blücher

Im Grunde sehe ich keine Differenzen zwischen unseren Auffassungen.
 
Im Grunde sehe ich keine Differenzen zwischen unseren Auffassungen.

Ich eigentlich auch nicht, außer eben das ich das Können (oder die "Größe") eines Feldherren nicht davon abhängig mache ob selber in den Kampf reitet oder nicht.
:)

balticbirdy schrieb:
...aber was ist mit Hannibal oder Cäsar?

Bei Cäsar kenne ich mich nicht so aus, aber Hannibal hatte bei Cannae doch seine Infantrie geführt:grübel:, dessen römischer Gegenspieler Lucius Aemilius Paullus zumindest fiel in der Schlacht.
 
...dessen römischer Gegenspieler Lucius Aemilius Paullus zumindest fiel in der Schlacht.
Wie fast alle Legionäre. Es war halt die klassische Kesselschlacht der Antike.
Ich glaube nicht, dass Hannibal in der ersten Linie stand. Ansonsten Beitrag 20.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie fast alle Legionäre. Es war halt die klassische Kesselschlacht der Antike.

Dann waren da noch die beiden Scipio-Brüder die in Spanien gegen Hasdrubal fielen oder Crassus Untergang bei Carrhae.

balticbirdy schrieb:
Ich glaube nicht, dass Hannibal in der ersten Linie stand. Ansonsten Beitrag 20.

Das glaub ich auch nicht. In der Regel führten die Befehlshaber ihre Infantrie hinter der Linie stehend in den Kampf, dass war bei Alexander und den Diadochen auch nicht anders.
Das was Alexander von den anderen Feldherren der Antike vielleicht unterscheidet war das er immer die Kavallerie anführte und so an deren Spitze immer in die Schlacht einstieg, was im Vergleich zu einem der eine Phalanx in deren Rücken stehend in dem Kampf führt spektakulärer und gefährlicher erscheint.
 
Ja, Schreibtischtäter waren in der Antike noch selten, doch auch in der Neuzeit haben sich Kommandeure wie Marlborough, Prinz Eugen, Peter I., Friedrich II. u. a. häufig an exponierter Stelle in persönliche Gefahr begeben, wenn sie sich nicht gar wie der exzentrische Karl XII. selbst ins Gemetzel stürzten. Der Schwedenkönig war Fatalist, er glaubte, dass weder er selbst noch ein schwedischer Soldat vor der ihm bestimmten Stunde fallen werde. Das predigte er auch seinen Soldaten, und wenn ihm auch allerhand passierte, gab ihm der Erfolg lange Recht. 1718 beendete eine verirrte Kugel seinem unzeitgemäßen Heldenleben vor der Festung Frederikshald ein Ende, wobei schon damals gemunkelt wurde, dass sein Schwager Friedrich I. von Hessen-Kassel dabei die Finger im Spiel hatte.

Als ein typischer Vertreter der "Führung von vorne" kann auch Erwin Rommel gelten, wobei das hervorragend für die Propaganda war, bei vielen Offizierskollegen aber auch auf starke Vorbehalte stieß. Halder etwa hielt Rommel für einen Wahnsinnigen, der schleunigst abgelöst werden mußte.
 
@Joinville: Das was Alexander von den anderen Feldherren der Antike vielleicht unterscheidet war das er immer die Kavallerie anführte und so an deren Spitze immer in die Schlacht einstieg, was im Vergleich zu einem der eine Phalanx in deren Rücken stehend in dem Kampf führt spektakulärer und gefährlicher erscheint.
Und genau das versuche ich seit 2 Tagen zu erläutern.

Dann waren da noch die beiden Scipio-Brüder die in Spanien gegen Hasdrubal fielen oder Crassus Untergang bei Carrhae.
Ja, richtig. Aber Cannae geistert noch heute durch die Militärakademien und hat viele Generationen Militärs geprägt. Ist halt der Klassiker, Vergleichbares in dieser Form passierte erst im Zweiten Weltkrieg wieder. Ausmanövrieren, einkesseln, (fast) total vernichten...

Damit können wir die Diskussion wieder auf Alexander fokussieren, denke ich.
 
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