Was ist das – Korantafel?

pelzer

Aktives Mitglied
Hallo

Vor viiielen Jahren habe ich dieses «Brett» irgendwo in Nord- oder Westafrika geschenkt bekommen. Auf den ersten Blick ist es eine Korantafel. Doch dafür hat sie eigentlich zu wenig Text und viel zu viel Muster drauf.
Daher vermute ich, dass es sich eher um einen «islamähnlichen» Kultgegenstand eines Volkes südlich der Sahara handelt. Den Text konnte ich leidlich entziffern, doch der hilft mir auch nicht weiter.
Das Brett ist 25x60cm gross und beidseitig beschrieben.

Weiss jemand, um was es sich da handelt es sich da?

Besten Dank
Gruss Pelzer

Korantafel1.jpg
Korantafel2.jpg
 
... Ist das evtl. ein Spielbrett? Kannst du Arabisch? ...
Nein, bloss ein bisschen Reise-Arabisch. Was man halt so braucht, wenn man in der arabischen Welt unterwegs ist.

Ein Spielbrett wäre schon möglich. Allerdings ist die Form des Brettes (mit Bauchausschnitt und Handgriff) eher für den Einmann-Gebrauch geeignet.
Das "Spielfeld" erinnert an Teppichmuster...

Gruss Pelzer
 
Zuletzt bearbeitet:
Weiss jemand, um was es sich da handelt es sich da?
Die Form des Bretts erinnert mich an das Kochen von Spätzle, wenn mit dem Messer kleine Stückchen vom Teig abgetrennt und ins kochende Wasser gestrichen werden (die alternative Methode zum Sieb). In diesem Fall wäre beim Text und den Zeichen ein Rezept (evtl. für den Teig) naheliegend, wobei das Muster das Verhältnis der Zutaten visualisieren könnte, um mal weiterzuspekulieren …
 
Ich halte das das Brett für echt, bzw. sicher nicht für zum Verkauf für Touristen hergestellt.

Zunächst dachte ich, es sei ein Muster das mit 7x8 = 56 Feldern 2 islamische (lunare) Monate von jeweils 28 Tagen enthält.
Das kann praktisch sein, wenn man überlappend islamische und gregorianische Kalender synchronisiert.

Die beiden Bildtafeln unterscheiden sich in den zentralen Feldern, auf der einen Tafel 3x3 Felder, auf der anderen Tafel 2x3 Felder. Dies wirkt herausgestellt wie die Sicherheitszonen bei manchen Brettspielen.

Wahrscheinlicher ist mir jedoch dass ein Webmuster oder ein Teppich dargestellt wird.

Auffällig ist dass in jeder Ecke jeweils 2 Fäden dargestellt sind, die deutlich asymmetrisch bzw. gekringelt sind. Damit wirkt das Brett wie eine Knüpfvorlage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Form des Bretts erinnert mich an das Kochen von Spätzle, wenn mit dem Messer kleine Stückchen vom Teig abgetrennt und ins kochende Wasser gestrichen werden (die alternative Methode zum Sieb). In diesem Fall wäre beim Text und den Zeichen ein Rezept (evtl. für den Teig) naheliegend, wobei das Muster das Verhältnis der Zutaten visualisieren könnte, um mal weiterzuspekulieren …
Das Spätzlebrett ist aber leicht konvex - und 60 cm lang, also eher für eine langarmige Köchin... ;)
 
Das Spätzlebrett ist aber leicht konvex - und 60 cm lang, also eher für eine langarmige Köchin... ;)
Zugegeben, die Länge hab’ ich nicht beachtet. Obschon 60 cm, das ginge noch, zumal das Brett auf dem Topf abgestützt wird. Bei den Symbolen fällt auf, das von den zwei ›Hauptzutaten‹ etwa gleich viel angegeben werden.(Wasser und Mehl, die man erst vermengt?) Und dann mitten drin die Eier? Das große Teigbrett (für spezielle Feste) muss ja nicht unbedingt alpenländisch sein :cool:, die Funktion wäre aber eine Erklärung für die gerundete Schmalseite. Wie dem auch sei, war einfach mal eine Idee …
 
هم (هو) الدني- قل (قر،قز) من القليل* وكرشقهر خل من الذليل *
تمم بسحر هر قومر وتعمر فهم متحيرو—-دليل*

ثمر نية للعر الابد -يرم * ويسر كل---


Ich habe versucht den Text zu lesen. Aber die Buchstaben sind zum Teil schwer lesbar. Zum einen ist der maghribinische Duktus zu erkennen: Qaf wird mit eimem Punkt oben, fa mit einem Punkt unten geschrieben (normalerweise qaf ﻕ mit zwei Punkten oben, fa ﻑ mit einem Punkt oben). Schwierig zu erkennen ist teilweise ob es sich um ra oder zay oder gar ein lam handelt (ر, ز, ل) Lam liegt auf der Grundlinie bzw. geht in Endstellung leicht darunter, ra und zay gehen unter die Grundlinie; sogar wa und mim sind z.T. schwer auseinander zu halten, obwohl sie eigentlich gut auseinanderzuhalten sein sollten: و, م
 
Hallo El Quijote

Ich habe mir die Texte von der KI übersetzen lassen. Dann habe ich den übersetzten Text im Koran gesucht – und nicht gefunden! Vermutlich ist die Übersetzung dermassen entstellt, dass sie keinen Sinn ergibt…

Hier habe ich mal einige Vergleichsbilder von Korantafeln aus der Subsahara. Auf den ersten Blick ähneln sie meiner Tafel. Doch bei genauerem Betrachten sind aber grosse Unterschiede erkennbar.

Gruss Pelzer

Korantafeln.jpg
 
Hallo El Quijote

Ich habe mir die Texte von der KI übersetzen lassen. Dann habe ich den übersetzten Text im Koran gesucht – und nicht gefunden! Vermutlich ist die Übersetzung dermassen entstellt, dass sie keinen Sinn ergibt…
Welche Texte? Per OCR oder das, was ich zu pbertragen versucht habe? Das ist hochgradig zweifelhaft. Einige Buchstaben sijnd gut zu lesen, andere nur zu erraten. Wahrscheinlich, wenn ich bessere Arabischkenntnisse hätte (denn Arabisch ist es zweifelsohne), könnte ich fehlerfreier Abschreiben, aber da ich die Worte nicht erkenne, kann ich auch nicht immer sagen ist es nun ein wa oder ein mim, ein ra oder ein zay oder gar ein lam oder auch ein kaf? Daher ist der arabische Text, den ich geschrieben habe, hochgradig fehlerbelastet. Es würde also nicht wundern, wenn die KI damit Schwieirgkeiten hätte.




Hier habe ich mal einige Vergleichsbilder von Korantafeln aus der Subsahara. Auf den ersten Blick ähneln sie meiner Tafel. Doch bei genauerem Betrachten sind aber grosse Unterschiede erkennbar.

Gruss Pelzer

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Stell dir mal vor, du würdest meinetwegen Topflappen anhand des Häkelmusters definieren, ob es Topflappen sind oder nicht: "nee, das Häkelmuster passt nicht, ist kein Topflappen." Ich würde also nicht so sehr auf die Unterschiede, sondern auf die Gemeinsamkeiten achten: Alle diese Tafeln haben einen bügelartigen "Aufhänger" oben und einen konkaven Ausschnitt unten, haben Text- und gemalten Anteil.
 
Welche Texte? Per OCR oder das, was ich zu pbertragen versucht habe? Das ist hochgradig zweifelhaft. Einige Buchstaben sijnd gut zu lesen, andere nur zu erraten. Wahrscheinlich, wenn ich bessere Arabischkenntnisse hätte (denn Arabisch ist es zweifelsohne), könnte ich fehlerfreier Abschreiben, aber da ich die Worte nicht erkenne, kann ich auch nicht immer sagen ist es nun ein wa oder ein mim, ein ra oder ein zay oder gar ein lam oder auch ein kaf? Daher ist der arabische Text, den ich geschrieben habe, hochgradig fehlerbelastet. Es würde also nicht wundern, wenn die KI damit Schwieirgkeiten hätte.
Ich würde mal behaupten, dass schon der Original-Text hochgradig fehlerbelastet ist. Wir können nicht davon ausgehen, dass der Schreiber wirklich gut Arabisch beherrschte bzw. schreiben konnte. Aus anderen Gegenden der Welt kenne ich auch arabische Schriftzeugnisse, die orthografisch schlimm waren und z.T. dann auch nicht verständlich.
 
Den Anfang lese ich übrigens als "هو الدنيا اقل من القليل ...... اخل من الخليل", aber danach komme ich auch noch nicht weiter.
 
Stell dir mal vor, du würdest meinetwegen Topflappen anhand des Häkelmusters definieren, ob es Topflappen sind oder nicht: "nee, das Häkelmuster passt nicht, ist kein Topflappen." Ich würde also nicht so sehr auf die Unterschiede, sondern auf die Gemeinsamkeiten achten: Alle diese Tafeln haben einen bügelartigen "Aufhänger" oben und einen konkaven Ausschnitt unten, haben Text- und gemalten Anteil.
Ich meinte damit: Die meisten meiner "Vergleichsmustern" sind anders strukturiert. Z.B. ist der Text innen und das Muster aussen herum.

Allerdings zeigt das 2. Vergleichsbild (oben links mit schwarzem Hintergrund) auch so einen "Teppich" mit "Fäden" in den Ecken. Laut der Bildbeschreibung soll es sich hier um eine «Holztafel der Hausa mit einem heiligen Text aus dem Koran» handeln. «Solche Tafeln wurden in islamischen Schulen verwendet und nach erfolgreichem Abschluss mit der Inschrift „Allon sabka da Zayyana“ versehen…».

Dieses Teppichmuster wird als Zayyana-Ornament bezeichnet. «Zayyana besteht aus rechteckigen textilen Ornamentpanelen mit farbenfrohen geometrischen Mustern. Die Ornamente sind polychromatisch und verwenden natürliche Farben wie Rot, Gelb, Blau und Grün. Zayyana ist charakteristisch für festliche Qur’an-Tafeln und wird auch als Teppichseite bezeichnet und symbolisiert die Vollendung der Ausbildung in Koranschulen.»

Hausa würde gut passen, denn die Hausa sind auch im Maghreb und Westafrika verbreitet. Da wo ich oft unterwegs bin/war.

Gruss Pelzer
 
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