Was sagt uns die Corona-Pandemie über historische Seuchen?

Ich bitte doch darum, sauber zu lesen und zu argumentieren.

Im November 2020 rief die Bundesregierung eine "epidemische Lage von nationaler Tragweite" aus (Drittes Bevölkerungsschutzgesetz ), obgleich es in diesem Jahr keine Übersterblichkeit gab. Das Kriterium der Übersterblichkeit wurde also eben nicht zur Bestimmung einer Epidemie herangezogen.

Du wirfst also den Maßnahmen ihren anfänglichen Erfolg vor? Ich erinnere mich recht gut an den ersten Lockdown. Ich durfte meine eigentliche Arbeit in der Erwachsenenenbildung nicht machen und musste daher Kurierfahrten für meinen Arbeitgeber übernehmen. Ich bin nie zuvor und auch nie danach - auch im zweiten, viel „strengeren“ Lockdown nicht - so entspannt mit dem Auto durch die Stadt gekommen. Es war einfach kein Verkehr mehr. In keinem der weiteren Lockdowns hatten wir Security vorm Supermarkt, die den Zugang regelte.

Dass es in Deutschland statistisch am Ende keine Übersterblichkeit gab, lag nicht an Corona, sondern an den Folgen des Lockdowns. Stress und Verkehr fielen als Todesursache deutlich zurück. Siehe deinen obigen Link. Aber schau in andere Länder, schau nach NY, nach Cremona und auch nach Spanien.

Der Denkfehler, den ich oben moniere, bezieht sich darauf, daß vorerkrankte und schwer erkrankte Menschen, die beim Eintritt ihres Todes auch an Corona erkrankt waren, schlicht als Corona-Tote klassifiziert werden (gestorben "an"), obwohl ihre Vor- und Grunderkrankungen (Herz-Kreislauf, Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Atemwegserkrankungen etc). eine entscheidende Rolle dabei spielten (gestorben "mit").
Mit dieser Argumentation wären auch AIDS-Tote ein Denkfehler. Denn diese sterben - wie bereits dargelegt - auch nicht direkt am am HI-Virus.
 
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