Welche Auswirkungen hat das Unglück von Tschernobyl auf die Sowjet Union?

Alkarzar!!

Ich Danke dir Barbarossa für diese Informationen, ich habe nicht gewusst das es noch soviel Atomkraftwerke des gleichen Typs wie der in Tschernobyl giebt.

Ich bedanke mich nochmals für die Infos und bin Fertig.

Glück sei mit euch!
 
Zuletzt bearbeitet:
Galt Tschernobyl nicht als eines der sichersten AKWs der Welt?

Zur Auflösung der SU haben eine ganze Reihe anderer Faktoren geführt, allen voran der Putschversuch von 1991, der zwar mißlang, der aber zum Machtverlust von M. Gorbatschow [...] geführt hat.

Naja... der Putsch stand doch vielmehr am Ende einer ganzen Kette von Ereignissen, die zum Ende der SU führten, er war kein Faktor, sondern der entscheidende Versuch der konservativen Generalität Perestroika und Glasnost zu beenden, der dann zwar in die Hose ging, aber auch Gorbatschows Lebenswerk irgendwie zunichte machte.
 
Galt Tschernobyl nicht als eines der sichersten AKWs der Welt?
Also im Fernsehen wurde gerade dieser Typ als besonders gefährlich bezeichnet. In meinem Link steht einiges darüber.
Naja... der Putsch stand doch vielmehr am Ende einer ganzen Kette von Ereignissen, die zum Ende der SU führten, er war kein Faktor, sondern der entscheidende Versuch der konservativen Generalität Perestroika und Glasnost zu beenden, der dann zwar in die Hose ging, aber auch Gorbatschows Lebenswerk irgendwie zunichte machte.
Ja, aber ohne den Putsch hätte dieser Auflösungsprozess mit Sicherheit noch etliche Jahre länger gedauert.
 
War der Unfall vielleicht DER Wendepunkt der den Zerfall der Union endgültig einleitete? Immerhin haben nach dem Unfall viele Sowjet Bürger endgültig den glauben an ihren Staat verloren und der Westen nahm dieses ereigniss immer als ein Beispiel für das Versagen und die fehler des Sowjetsystems.

Wendepunkt war grundsätzlich die Machtübernahme durch Gorbatschow 1985.
Dazu ein gewisser E. Honecker in seinem letzten Buch "Moabiter Notizen", Edition Ost, 1994:
Diese Entwicklung war nur möglich, weil die sowjetische Partei- und Staatsführung im Jahre 1985 in die Hände einer Gruppe geriet, die - entgegen allen Beschlüssen bisheriger Parteitage - die SU schließlich in das Chaos führte...
Auffallend war der rasche Wechsel der Losungen. Zunächst ging es um die "Beschleunigung der sozioökonomischen Entwicklung", dann "Alle Macht den Sowjets", verbunden mit einer neuen Wahlordnung. In Durchführung dieser Losung kamen vielerorts, so in Moskau und Leningrad, Demagogen an die Spitze der Sowjets. Die Losung "Alle Macht den Sowjets" wurde dann ausgewechselt mit der Losung "Alle Macht dem Präsidenten".

Mit Gorbatschows Machtübernahme wurden die real existierenden Probleme nicht mehr unterdrückt und verschwiegen.
Und wenn dann jeder was dazu zu sagen, zu streiken, zu wählen hat - dann geht eben das System unter, kann sich aber nicht politisch neu sortieren.
Heute ist Russland nicht einen politischen und wirtschaftlichen Deut weiter als 1991.
 
Zitat:
Alkarzar
War der Unfall vielleicht DER Wendepunkt der den Zerfall der Union endgültig einleitete? Immerhin haben nach dem Unfall viele Sowjet Bürger endgültig den glauben an ihren Staat verloren und der Westen nahm dieses ereigniss immer als ein Beispiel für das Versagen und die fehler des Sowjetsystems.

Wendepunkt war grundsätzlich die Machtübernahme durch Gorbatschow 1985.
Dazu ein gewisser E. Honecker in seinem letzten Buch "Moabiter Notizen", Edition Ost, 1994:

An Hurvinek

was du sagst ist schon richtig, aber über meinen anfänglichen Fehler haben mich bereits schon viele andere informiert und ich habe diesen Fehler bereits eingestanden.
AlkarzarZitat:
ursi
Dann solltest du deine Frage anders stellen:
Es war nicht DER Wendepunkt - sondern war einer von vielen Faktoren der am Ende zum Niedergang der Sowjetunion führte.


:tuete:

Ich sehe meinen Fehler ein. Ich habe mich zubeginn falsch aus gedrück und werde diesen Fehler beheben.
Mir ist es bloss nicht mehr möglich meinen ersten Eintrag zu diesem Thema zu ändern und den Fehler zu beheben. Aber ich weiss das ich einen gemacht habe.
Trotzdem Danke!
 
...
Mir ist es bloss nicht mehr möglich meinen ersten Eintrag zu diesem Thema zu ändern und den Fehler zu beheben. Aber ich weiss das ich einen gemacht habe.
Trotzdem Danke!

Ich finde allein mit diesem Beitrag hast Du doch vieles wieder ausgeglichen.
Hier hat jeder schon Fehler gemacht und wenn man seinen Fehler einsieht ist bestimmt auch keiner nachtragend.

Also Schwamm drüber und weiter geht es :D
 
Ich sehe auch , das mit der Wahl Gorbatschows zum Generalsekretär die
Dinge Fahrt aufnahmen , welche dann den Zusammenbruch der Sowjetunion
ergaben. Ist darüber mehr bekannt ?
Ich weiss zB. nicht , auf welche Gruppen sich Gorbatschow stützte und
welchen Einfluss diese Gruppen hatten.
Darunter ist sicherlich wichtig , das die Generation der Politik - und
Militärgreise der Breshnew-Ära von der Bühne abtrat bzw. ersetzt werden
musste.Deren Verantwortung für den Afghanistan - Konflikt und dessen
Katastrophe disqualifizierte die alte Führungselite.

Ich sehe auch die Politik des atomaren und konventionellen Wettrüstens
als eine Ursache des Scheiterns. Die Wirtschaft des Warschauer Paktes
wurde bis zur Grenze des Zusammenbruchs ausgelaugt - das hatte
Spannungen im Inneren zur Folge
 
Als Breshnjew starb, war auch in der DDR die Hoffnung auf Veränderungen groß. Andropow wurde allgemein als Notnagel gesehen. Tschernenko (72jährig) löste Entsetzen aus.

Ich erinnere mich gut, wie mein Direktor nach dessen Ausrufung mit Tschernenko-Bild, Hammer und Nägeln ins Dienstzimmer marschierte. Mein Kollege, so ein Otto-Waalkes-Typ, grinste breit: "Sag mal, Gerd, lohnt sich das überhaupt noch, den hier hinzuhängen?" Große Heiterkeit, auch der Direks musste lachen. Ein Jahr später war auch Tschernenko tot und Gorbi kam.
 
In meiner Erinnerung haben zwei große PR-Desaster das Vertrauen der UdSSR nach Außen hin zerstört. Das eine war Tschernobyl, das andere war M. Rusts Landung auf dem Roten Platz.

Tschernobyl zerstörte die Illusion einer fortschrittlichen und menschlichen Gesellschaft, Rust das einer militärischen Überlegenheit.

Ich gebe zu, das ist sehr subjektiv, aber so habe ich es in Erinnerung.
 
Ich sehe auch , das mit der Wahl Gorbatschows zum Generalsekretär die
Dinge Fahrt aufnahmen , welche dann den Zusammenbruch der Sowjetunion
ergaben. Ist darüber mehr bekannt ?
Ich weiss zB. nicht , auf welche Gruppen sich Gorbatschow stützte und
welchen Einfluss diese Gruppen hatten.
Darunter ist sicherlich wichtig , das die Generation der Politik - und
Militärgreise der Breshnew-Ära von der Bühne abtrat bzw. ersetzt werden
musste.Deren Verantwortung für den Afghanistan - Konflikt und dessen
Katastrophe disqualifizierte die alte Führungselite.

Gorbatschow hatte eine jüngere Generation an seiner Seite, die die bisherige Staats- und Parteiführung ablehnten. Man dachte liberaler. Man hoffte aber auch, den bevorstehenden Kollaps des Systems durch sozialistische Reformen aufzuhalten und abzuwenden. Meines Erachtens waren es immer noch Kommunisten. Zu ihnen gehörte auch Jelzin.
Das man ein bestehendes System nicht durch vielfältige Diskussionskultur reformieren kann sieht man daran, dass Perestroika (Umgestaltung) auf sozialistischen Grundlagen erfolgen sollte. Man glaubte durch Offenlegung der Probleme und Meinungsfreiheit (Glasnost) ein System zum Besseren zu erschaffen. Da man an den alten wirtschaftlichen Grundlagen festhielt, blieb es beim Stümpern. Effekt war: man streikte nun wild drauf los wo man nur konnte und legte restlos das Wirtschaftssystem lahm.

Gorbatschow sagt man nach, dass er diesen Satz prägte:" Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" (1989, 72 Jahre nach der Oktoberrevolution). Auch wenn er nicht der Urheber dieses Zitat war - seine politische Niederlage und die des real existierenden Sozialismus hat er unwissentlich gekonnt in diesen Satz gelegt.
 
Zurück
Oben