Wie die DDR sich selbst sah

Also gut, ich gebe mich geschlagen.
Das westdeutsche Bildungssystem ist besser und die Hauptschulen in Bayern und Baden Württemberg sind hervorragend (zumindest besser als Bremen und NRW).

Genauso wird es auch die DDR gesehen haben und der antifaschistische Schutzwall wurde wahrscheinlich auch errichtet, damit die Bevölkerung der DDR nicht von dem hohen Bildungsstand der Hauptschulen in der BRD geblendet werden.

Nachtrag:
Nu aber bitte keine roten Bobbels mit Hinweis: "Besserwessi"

Nochmals Nachtrag:
Hier muss ich nun roten Bobbel zitieren: "Du kapierst es einfach nicht was er sagt. Es sagt keiner das die DDR Bürger dümmer waren, aber das kann man genau so wenig sagen wie das die BRD Bürger dümmer waren, denn dafür fehlen Daten und Belege."
Ich habe nicht behauptet, dass DDR- oder BRD-Bürger dümmer oder intelligenter sind.
Ich sagte: Das Bildungssystem war besser (zumindest aus Sicht der DDR). Meiner persönlichen Meinung nach war es das auch. In der DDR hatten mehr als 65% den Abschluss der 10. Klasse und im Westen sind 10% ohne Schulabschluß und weitere 25% nur mit Abschluß der 9. Klasse. Dies ist jedoch kein Beweis für mehr oder weniger Intelligenz. Es ist aber ein Beweis dafür, dass der Staat im Westen weniger Wert darauf legte, seinen Bürgern gute Schulbildung zu vermitteln.
Da mir exakte Daten fehlen, kann ich jedoch nicht beweisen, dass weniger als 35% den Abschluss der 10. Klasse in der DDR nicht erreichten.
Auch kann ich nicht beweisen, dass der Abschluss der 10. Klasse auch dem Abschluss der 10. Klasse im Westen gleichzusetzen ist.

Aber nun Schluß mit dem Thema Schulbildung!
 
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Man könnte mal überlegen,
wo der/die BundeskanzlerIn
und die/der amtierende/r SPD-Vorsitzende/r
zur Schule gegangen sind. :(
 
Mercy schrieb:
Man könnte mal überlegen,
wo der/die BundeskanzlerIn
und die/der amtierende/r SPD-Vorsitzende/r
zur Schule gegangen sind. :(
Frau Merkel in Templin, lieber Mercy. Schöne Stadt übrigens.
Da habe ich meinen ersten Autounfall gehabt.
 
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florian17160 schrieb:
Das hiess bei uns - politechnische Oberschule-.
Was mich heute noch ärgert, ab der 8. Klasse konnte man auf das Gymnasium gehen. Aber nur etwa 3 von 30 waren erlaubt. Der beste Schüler, ein Freund von mir durfte nicht, wahrscheinlich, weil sein Vater in einer LPG arbeitete. Wer wurde geschickt? Die Tochter vom Bio Lehrer, der Sohn vom Tierarzt und der Sohn vom Bezirksstaatsanwalt.( Der vom Tierarzt kam nach einem Jahr wieder zu uns, weil er das Pensum nicht schaffte)
Mein Freund ist dann drei Jahre zur Armee gegangen und hat sein ABI in der Abendschule nachgeholt und ist heute noch Lehrer.

Lieber Florian,

dann war anscheinend Protektion bei Euch mehr gefragt, als bei uns. Im Westen wurden auch einige Schwierigkeiten gemacht, eine davon war die Aufnahmeprüfung zur weitergehenden Schule.:rolleyes:
 
Protektion? Hier heisst das Vitamin B und ist schon sehr lange in bestimmten Schichten verbreitet.
 
Ich habe mir diesen unsinnigen Zeitungsartikel noch mal selber durchgelesen.
Mein Hund hat die Tür aufgemacht und ist abgehauen, weil ich so laut gelacht habe.
Bei Einkommen steht 1075 Mark, ich habe zu der zeit knapp 600 verdient.
 
heinz schrieb:
Lieber Florian,

dann war anscheinend Protektion bei Euch mehr gefragt, als bei uns. Im Westen wurden auch einige Schwierigkeiten gemacht, eine davon war die Aufnahmeprüfung zur weitergehenden Schule.:rolleyes:

Lieber Heinz.
Ein älterer Kollege, erklärte mir mal wie es abläuft, oder abgelaufen ist.
Kommen die neuen an der Macht, versuchen sie sich erst mal zu etablieren.
Haben sie das getan, tun sie nichts anderes, als ihre Vorgänger.

Ein Beispil, bestimmt sinnendfremdet. Man hat Wilddiebe zu Förstern gemacht. (Wer die Jagderlaubnis hatte, musste nicht mehr Wilddieben )
---Wer denken kann, weiss, was ich damit meine---
 
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florian17160 schrieb:
Lieber Heinz.
Ein älterer Kollege, erklärte mir mal wie es abläuft, oder abgelaufen ist.
Kommen die neuen an der Macht, versuchen sie sich erst mal zu etablieren.
Haben sie das getan, tun sie nichts anderes, als ihre Vorgänger.
Ein Beispil, bestimmt sinnendfremdet. Man hat Wilddiebe zu Förstern gemacht. (Wer die Jagderlaubnis hatte, musste nicht mehr Wilddieben )
---Wer denken kann, weiss, was ich damit meine---

Lieber Florian,
Du hast recht. Die Srickmuster sehen etwas verschieden aus. Es läuft aber immer auf dasselbe hinaus.:rolleyes:
 
Lungos schrieb:
Zwar liegen mir keine genauen Zahlen vor, aber in der DDR gab es viel mehr Personen mit akademischen Titeln und ich denke mal mehr als nur 25% Absolventen mit Fachoberschulreife oder höher...

ich will mich nicht in die Diskussion einmischen welche (Aus-)Bildung besser war, die der DDR oder die der BRD vor 1990, aber: die Menge an akademischen Titeln sagt nichts über die Qualität derselben aus. Zumal in der DDR der Zugang zu höheren Bildungswegen zeitweilig streng reglementiert war, und zwar nicht nach der Leistung des Einzelnen, sondern nach seiner Klassenzugehörigkeit und seinem Engagement für Partei und Staat. D.h.: Wer bsp.weise Akademikereltern hatte, aber es an Engagement für die richtige Partei mangeln ließ, konnte u.U. von höheren Bildungswegen ausgeschlossen werden.
 
florian17160 schrieb:
Ich habe mir diesen unsinnigen Zeitungsartikel noch mal selber durchgelesen.
Mein Hund hat die Tür aufgemacht und ist abgehauen, weil ich so laut gelacht habe.
Bei Einkommen steht 1075 Mark, ich habe zu der zeit knapp 600 verdient.

In meinem näheren Umfeld kenne ich auch niemanden, der über 1000 Mark verdient hat. Und von denen war niemand "einfacher Arbeiter". Ich halte diese Zahl auch für Propaganda, die Wahrheit wird eher um 800 Mark gelegen haben.

Wenn ein Fernseher dann 8000 Mark gekostet hat, kann man sich ausrechnen, wie lange man dafür sparen musste. Für einen 17'000 Mark teuren Trabant hatte man ja sowieso 14 Jahre Zeit. Es sei denn man konnte sich für 25'000 einen 10 Jahre alten Gebrauchten leisten.

Dafür kostete die Miete nur 30 Mark (so sah nach 40 Jahren aber auch die Bausubstanz aus) und ein Brötchen 5 Pfennige (das war billiger wie Schweinefutter, weswegen manche LPG damit ihre Schweine fütterte) :autsch:
 
florian17160 schrieb:
Dieses "Neue Deutschland" habe ich heute auf einem Dachboden gefunden und wollte diesen Artikel euch nicht vorenthalten.

Wurde das Blatt auch von denen gelesen, die es nicht lesen mussten?
War doch stinklangweilig.
 
Mercy schrieb:
Wurde das Blatt auch von denen gelesen, die es nicht lesen mussten?
War doch stinklangweilig.

Gute Frage.
Ich habe meinen Politoffizier ( bei der NVA) immer darüber einschlafen sehen. Danach, wenn ich ins Bürgermeisteramt kam, hat der Bürgermeister darüber seine Träume ausgestreut.
 
Übrigens. im " neuen Deutschland" gab es monatlich die Geldkurse zu lesen. Eine DDR Mark = eine BRD Mark.
Die haben tatsächlich geglaubt, das wir so blöde sind.
 
florian17160 schrieb:
Gute Frage.
Ich habe meinen Politoffizier ( bei der NVA) immer darüber einschlafen sehen. Danach, wenn ich ins Bürgermeisteramt kam, hat der Bürgermeister darüber seine Träume ausgestreut.

Ergo:
per aspera ad acta!

Viel interessanter waren die kleinen Regionalblätter.
Es gab für die Wessis eine Presseschau, die nach der Wende eingestellt wurde, in der die vielen kleinen alltäglichen Unzulänglichkeiten zur Sprache kamen.
Ich habe die immer aufmerksam gelesen.
 
Wenn ich suche, finde ich noch was von den Regionalblättern. Wenn Malte mir hilft und ihr es wollt, scanne ich noch etwas ein
 
florian17160 schrieb:
Übrigens. im " neuen Deutschland" gab es monatlich die Geldkurse zu lesen. Eine DDR Mark = eine BRD Mark.
Die haben tatsächlich geglaubt, das wir so blöde sind.

Der Westkurs im Herbst 1989 15 Ostmark für 1 Westmark war aber auch Beschiss.

Grüße Repo
 
Repo schrieb:
Der Westkurs im Herbst 1989 15 Ostmark für 1 Westmark war aber auch Beschiss.

Grüße Repo

84 habe ich noch 20 Mark hingeblättert für eine d-mark. Nur um mir eine Jeans zu kaufen. Kannst dir ja vorstellen, was die Hose mich gekostet hat.

Zwei Jahre später durfte ich in den Westen fahren. Da sind mir die Augen übergerollt. Vorher durfte ich nicht, weil ich erst zwei Jahre warten musste nach dem Wehrdienst. Ich hätte ja " Geheimnisse" ausplaudern können.
Heute lache ich drüber.
 
Zuletzt bearbeitet:
florian17160 schrieb:
84 habe ich noch 20 Mark hingeblättert für eine d-mark. Nur um mir eine Jeans zu kaufen. Kannst dir ja vorstellen, was die Hose mich gekostet hat.

Zwei Jahre später durfte ich in den Westen fahren. Da sind mir die Augen übergerollt. Vorher durfte ich nicht, weil ich erst zwei Jahre warten musste nach dem Wehrdienst. Ich hätte ja " Geheimnisse" ausplaudern können.
Heute lache ich drüber.
Die Frage mag blöd klingen, ist aber so nicht gemeint (ich weiss es wirklich nicht). Wo hast du denn Jeans oder ähnliche "Westprodukte" kaufen können? Gabs die nur in den Intershops und/oder Schwarzmarkt? Oder warend die ohnehin weiter verbreitet? Und wie reagierte das Umfeld auf solch offensichtliche "West-"Produkte?
 
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