Mittelalterlager
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Ich persönlich habe noch keinen! der antiken Autoren gelesen, das ist echt nicht meine Sache, aber hier im Forum gibt es genug Mitglieder, die sich damit auskennen, hiermit meinen Dank an sie!
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Das RR bestand nicht 5x länger, sondern es bestand noch (über) 400 Jahre nach der Varusschlacht. Es ist vermessen zu behaupten, es sei an der Dekadenz der römischen High Society der julisch-claudischen Epoche untergegangen.Was hat der Vergleich Deutschland und römisches Reich für eine Aussagekraft außer "bestand 5 x länger?
Tacitus schreibt, dass Arminius mit Rom das blühendeste Imperium herausgefordert habe (sed florentissimum imperium lacessierit). Ob man daraus die Schlussfolgerung ziehen kann, dass Tacitus meinte, dass Rom damals auf seinem Zenit war, sei dahingestellt. Als Historiker sollte uns aber doch klar sein, dass jemand, der selber Akteur/Zeitgenosse ist, zwar ein guter Zeitzeuge sein kann (sofern er uns nicht etwas vorflunkert), aber keineswegs in die Glaskugel schauen kann. Jemand der dreihundertfünfzig Jahre vor dem Ende des weströmischen Reichs schreibt, kann man kaum für eine Gesamtbewertung des römischen Reichs heranziehen, zumal es in demselben Text Stellen gibt, die im Widerspruch zu deiner Interpretation dieser Stelle stehen.Daß Arminius Rom zum Zeitpunkt seiner Blüte herausgefordert hat, kannst Du gern nachlesen Tacitus Ann 2/88 zweitletzter Satz
Hatte dir nicht mal jemand geschrieben, dass es unklug ist, Beiträge nach Nummern zu erwähnen, weil Beiträge verschoben werden, Smallatalk gelöscht wird?@El Quijote , siehe bitte dazu meinen Beitrag 82
Warum übernimmst du dann Tacitus' Urteil aus Tac ann. II, 88? Das scheint mir doch widersprüchlich.aus dem Threadthema heraus ist nur eine Expostanalyse sinnvoll, insoweit steckt Tacitus inmitten einer Entwicklung.
Das musst du erklären. Wieso kann man nur das eine werten, das andere nicht?Werten kann man rückschauend nur, was zur Dauerhaftigkeit und nicht zum Niedergang beitrug, also eine rein positive Betrachtungsweise
(((...ich bin wirklich kurz davor, dich zu fragen, ob du das endlich verstanden hast...)))Jemand der dreihundertfünfzig Jahre vor dem Ende des weströmischen Reichs schreibt, kann man kaum für eine Gesamtbewertung des römischen Reichs heranziehen, zumal es in demselben Text Stellen gibt, die im Widerspruch zu deiner Interpretation dieser Stelle stehen.
Entschuldigung ElQuijoteHatte dir nicht mal jemand geschrieben, dass es unklug ist, Beiträge nach Nummern zu erwähnen, weil Beiträge verschoben werden, Smallatalk gelöscht wird?
@ ElQuijote, ich habe es hiermit versucht zu korrigieren@dekumatland,
aus dem Threadthema heraus ist nur eine Expostanalyse sinnvoll, insoweit steckt Tacitus inmitten einer Entwicklung. Ob irgendwann ein Kipppunkt oder eine Rezession begonnen hat, habe ich aus Tacitus 2/88 literarisch entlehnt. Da er seine Bücher um 120n geschrieben hat, konnte er erneute oder sich fortsetzende Blütezeiten nicht erkennen, ist also nur als Textstelle und nicht als Beweiszeitpunkt irgendeiner staatlichen Entwicklung zu werten.
Werten kann man rückschauend nur, was zur Dauerhaftigkeit und nicht zum Niedergang beitrug, also eine rein positive Betrachtungsweise.
danach hatte ich dich nicht gefragt, denn es ist erstens irrelevant und zweitens keine Antwort auf meine Frage.Ich erkläre Dir, warum ich bei dem Threadthema werte
und genau dazu hatte ich gefragt:Werten kann man rückschauend nur, was zur Dauerhaftigkeit und nicht zum Niedergang beitrug, also eine rein positive Betrachtungsweise
Kommt da noch eine Antwort?Wieso kann man nur das eine werten, das andere nicht?
ja, hier und im Varus-Faden hast du auf Dekadenz herumgeritten. Dass das Stuss ist, da gebe ich dir recht!@dekumatland,
hat hier wer auf Dekadenz in den Beiträgen zänkisch herurgeritten?Das ist Stuss.
Kommt darauf an, was man unter "einheimisch" versteht. Während in der Republik und auch in der frühen Kaiserzeit das Gros der Legionäre noch aus Italien oder allenfalls Gallia Cisalpina stammte, verlagerten sich die Rekrutierungsgebiete mit fortschreitender Kaiserzeit zunehmend in die Provinzen. Aber diese Provinzialen waren ab Caracalla ja auch römische Bürger. Auch die stehenden Auxiliareinheiten der Kaiserzeit rekrutierten sich zu einem guten Teil aus Provinzialen und nicht aus dem "Ausland". Jedenfalls wurden all diese Truppen ins römische Militärwesen integriert.Gerade das ist doch ein Beleg für die integrierende Kraft des römischen Reiches!
Mit einheimischen Soldaten allein wäre dieses Imperium nicht zu verteidigen gewesen.
Kriege mit einheimischen Soldaten, wie die Kriege gegen Karthago und der Bürgerkrieg hätten, bei dem enormen Verlust an römischen Bürgern, zu einem weitaus früheren Untergang des Imperium Romanum geführt.
(Nr. 3 der Sparte Römisches Reich)
Es gab bereits einen Thread , der sich mit Caesarenwahn, Auswüchsen, Dekadenz und 'Ähnlichem befasste für die Zeit 14-68n.
Das sog. "Gallische Sonderreich", das übrigens auch Britannien und zeitweise Spanien umfasste, war allerdings kein Sezessionsversuch. Der Usurpator Postumus scheint einfach nur realistisch genug gewesen zu sein, dass er nicht das gesamte Reich in seine Gewalt bekommen konnte, jedenfalls nicht ohne das gefährdete Gallien militärisch zu entblößen, weswegen er sich mit dem Errungenen zufriedengab.Es gab versuche eigener Reichsbildungen durch Postumus und später unter Aegidius/Syagrius.
Hier ist immer die Frage, wie viel "Wahl" Gallien bzw. der gallische Adel jeweils hatten.Rom schaffte es auch nicht, Gallien gegen die Plünderungszüge der Vandalen/Sueben/Alanen nach 406 zu verteidigen. Gallien unterstützte den Usurpator Konstantin (iii), nach dessen Scheitern setzte man in Gallien lieber auf Selbstverwaltung, schuf Privatarmeen und "klinkte" sich praktisch aus dem Reichsverbund aus. In Rom/Ravenna fehlten vor allem die Steuereinnahmen.
Der gallische Adel verbündete sich schließlich eher mit den Fränkischen Warlords als mit irgendwelchen Kinderkaisern in Ravenna.
Ich glaube, Vergleiche der Belastung von Staatshaushalt und Wirtschaft durch das römische Heer mit der in heutigen Staaten sind schon deshalb nicht zielführend, weil sich die Ausgabenstruktur geändert hat. In den meisten entwickelten heutigen Staaten mögen die Militärausgaben in absoluten Zahlen hoch erscheinen (oder nicht einmal das), sie machen aber meist nur einen eher geringen Teil der gesamten Staatsausgaben aus - neben Ausgaben für Beamte, Sozialleistungen, Zuschüssen zu Renten, Ausgaben für Bildung und Infrastruktur, arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, Subventionen und Unterstützungsleistungen, diversen Förderungen etc. Viele dieser Ausgaben gab es in Rom nicht oder nur in weitaus geringerem Maße. Vor allem durch die kommunale Selbstverwaltung sparte sich der Staat außerdem viel Geld.Ich hab gegoogelt. Demnach hatte die römische Armee "in der Blütezeit des Reichs" sowas wie 270.000 Mann, es gab wohl etwa 55 Mio. Einwohner. Damit wäre das Zahlenverhältnis zwischen Soldaten und Bevölkerung zwar größer als derzeit in Deutschland gewesen, aber deutlich niedriger als in der Bundesrepublik vor 1990.
(Das ist natürlich nur ein Aspekt, aber ein wichtiger.)
Nicht nur das! Sicherlich waren in akuten Kriegszeiten die Militärausgaben höher als in Friedenszeiten - und Kriegs- und Krisenzeiten (u.a. Bagauden, meuterndes Militär etc) häuften sich ab Anfang 5.Jh.Ich glaube, Vergleiche der Belastung von Staatshaushalt und Wirtschaft durch das römische Heer mit der in heutigen Staaten sind schon deshalb nicht zielführend, weil sich die Ausgabenstruktur geändert hat.
Die Fachliteratur zur Spätantike konstatiert, dass die Westhälfte immer klammer wurde und ihr Militär nicht mehr finanzieren konnte. Jedenfalls in den wirren Zeiten ab Mitte 5.Jh. ungefähr.
hatte ich gelesen und gelikedSiehe auch #53
Schon klar, aber heißt das, man sollte am besten gar nicht erst nachschauen, ob es damals im Verhältnis zur Bevölkerung mehr oder weniger Soldaten als heutzutage gegeben hat?Ich glaube, Vergleiche der Belastung von Staatshaushalt und Wirtschaft durch das römische Heer mit der in heutigen Staaten sind schon deshalb nicht zielführend, weil sich die Ausgabenstruktur geändert hat. In den meisten entwickelten heutigen Staaten mögen die Militärausgaben in absoluten Zahlen hoch erscheinen (oder nicht einmal das), sie machen aber meist nur einen eher geringen Teil der gesamten Staatsausgaben aus - neben Ausgaben für Beamte, Sozialleistungen, Zuschüssen zu Renten, Ausgaben für Bildung und Infrastruktur, arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, Subventionen und Unterstützungsleistungen, diversen Förderungen etc. Viele dieser Ausgaben gab es in Rom nicht oder nur in weitaus geringerem Maße. Vor allem durch die kommunale Selbstverwaltung sparte sich der Staat außerdem viel Geld.
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