HildegardOberulla
Neues Mitglied
Wieso ist sie Schweiz so reich? Woher kommt ihr Wohlstand? Wie wird dieser Wohlstand an den einzelnen weitergegeben? Wieso geht es den Ottonormalleuten dort finanziell besser als in anderen europäischen Ländern?
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2. Wirtschaftsliberalismus. Die Schweiz hatte bis in die jüngste Vergangenheit ein absolutes Bankgeheimnis und sehr niedrige Steuersätze, es war deshalb stets attraktiv für reiche Ausländer und ausländische Unternehmen, ihr Geld in die Schweiz zu schaffen (Steuerflucht).
3. Tourismus. Alle Alpenanrainer weisen die Gemeinsamkeit auf, dass ihre Bergregionen dank des Wintersports heute sehr wohlhabend sind; und die Schweiz liegt nun mal zu großen Teilen in den Alpen.
Ja, etwa 40% der Fläche. Doch das meiste Geld wir im Mittelland erwirtschaftet, wo 80% der Leute leben...... und die Schweiz liegt nun mal zu großen Teilen in den Alpen.
Freilich. Der Tourismus ist nur ein Faktor, aber eben ein wichtiger. Auch vor dem Hintergrund, dass die Verdienstmöglichkeiten egalitärer verteilt sind. In Bayern bspw. wird der Großteil des Bruttoinlandsprodukts in den Großräumen München und Nürnberg erwirtschaftet, doch ist in den alpinen Landkreisen das durchschnittliche Haushaltseinkommen höher und die Einkommensschere geringer, weil der Tourismus weniger hierarchisch organisiert ist als z.B. das BMW-Hauptwerk.Ja, etwa 40% der Fläche. Doch das meiste Geld wir im Mittelland erwirtschaftet, wo 80% der Leute leben...
Gruss Pelzer
Reich wurde die Schweiz aus drei Gründen:
Freilich. Der Tourismus ist nur ein Faktor, aber eben ein wichtiger. Auch vor dem Hintergrund, dass die Verdienstmöglichkeiten egalitärer verteilt sind. In Bayern bspw. wird der Großteil des Bruttoinlandsprodukts in den Großräumen München und Nürnberg erwirtschaftet, doch ist in den alpinen Landkreisen das durchschnittliche Haushaltseinkommen höher und die Einkommensschere geringer, weil der Tourismus weniger hierarchisch organisiert ist als z.B. das BMW-Hauptwerk.
Das ist der gegenwärtige Stand, ja. Aber dem Fragesteller ging es ja um die historische Entwicklung.
Eine interessante Frage. Ich würde vermuten, dass schweizer Schuldner wegen der Rolle des Franken als Reservewährung weniger Zinsen zahlen müssen (in realer Rechnung), als schweizer Anleger an Kapitalerträge bekommen, die international ihr Vermögen anlegen. Das ist jedenfalls ein wesentlicher Vorteil, der sich für die USA aus dem sogenannten exorbitant priviledge des Dollars als Weltleitwährung ergibt. Müsste man aber erst mal checken.Felix Helvetia.
Spielt eigentlich an den glücklichen Schweizer Verhältnissen der Schweizer Franken als Weltreservewährung auch eine Rolle? Wenn die Schweiz Franken druckt, verschwinden die gerne unter Kopfkissen in Argentinien über den Balkan bis in die Zentralafrikanische Republik. Geldschein gedruckt, Gegenwert eingestrichen und niemand will mehr was von Dir. Klingt für mich auch als gewinnbringendes Geschäft.
Hat da jemand Ahnung, ob dieses Währungsphänomen der Schweiz Wohlstandsgewinn bringt?
Dabei werden aber wohl eher die Finanzinstitute und nicht "die Schweizer" reich. Zumal diese Finanzinstitute ihre Steuern gerne anderswo entrichten.... der Schweizer Franken als Weltreservewährung auch eine Rolle? Wenn die Schweiz Franken druckt, verschwinden die gerne unter Kopfkissen in Argentinien über den Balkan bis in die Zentralafrikanische Republik. Geldschein gedruckt, Gegenwert eingestrichen und niemand will mehr was von Dir. Klingt für mich auch als gewinnbringendes Geschäft.
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äh privilege..exorbitant priviledge
Da müsste man vielleicht präzisieren, um ehrlich zu sein.+ Wie schon erwähnt - keine Kriege und keine Expansionsgelüste.
Du meinst die Schweiz unter der jetzigen politischen Verfassung. Die alte Eidgenossenschaft hatte schon quasi-aristokratische Züge, oder?+ die Schweiz war nie eine Monarchie/Diktatur.
Ist eine dezentrale Verfasstheit Deiner Meinung nach ein Faktor, der die Entstehung von Wohlstand fördert?Sie wird dezentral verwaltet. Die «Macht» liegt auch heute vor allem bei den Kantonen und Gemeinden.
Auch diese Vermutung bietet Stoff für interessante Diskussionen. Nicht alle Einwanderungsgesellschaften profitieren gleich von Migranten. Und streng genommen stellt auch die Beobachtung, dass die schweizerische Wirtschaft heute ohne Menschen mit Migrationshintergrund sofort kollabieren würde, noch keinen Beweis dar, dass ihre historische Entwicklung von Immigranten abhing. Denn natürlich verändert auch die Migration an sich die Wirtschaftsordnung.Heutzutage dürfe ein weiterer Grund für ihren Wohlstand der hohe Anteil von Einwanderern (ca. 30%) sein.
Da müsste man vielleicht präzisieren, um ehrlich zu sein.
Die Schweiz war noch ein bettelarmer Agrarstaat, als Großbritannien durch Expansionismus zur größten und reichsten Macht der Geschichte aufstieg.
Und auch Kriege schaden der Wirtschaft nicht – wenn man sie gewinnt.… Du meinst die Schweiz unter der jetzigen politischen Verfassung. Die alte Eidgenossenschaft hatte schon quasi-aristokratische Züge, oder? Ist eine dezentrale Verfasstheit Deiner Meinung nach ein Faktor, der die Entstehung von Wohlstand fördert?
Hintergrund der Frage: Im Falle der Schweiz war die dezentrale Ordnung natürlich stabilisierend und damit dem Wohlstand förderlich; anders wäre eine Koexistenz verschiedener Ethnien, Sprachen und Glaubensbekenntnisse auch kaum zu managen gewesen.
Doch ist Föderalismus bzw. Regionalismus notwendigerweise ein Standortvorteil? Interessante Frage. Kann man wahrscheinlich stundenlang diskutieren. Auch diese Vermutung bietet Stoff für interessante Diskussionen. Nicht alle Einwanderungsgesellschaften profitieren gleich von Migranten. Und streng genommen stellt auch die Beobachtung, dass die schweizerische Wirtschaft heute ohne Menschen mit Migrationshintergrund sofort kollabieren würde, noch keinen Beweis dar, dass ihre historische Entwicklung von Immigranten abhing. Denn natürlich verändert auch die Migration an sich die Wirtschaftsordnung.
+ Wie schon erwähnt - keine Kriege und keine Expansionsgelüste.
+ die Schweiz war nie eine Monarchie/Diktatur. Sie wird dezentral verwaltet. Die «Macht» liegt auch heute vor allem bei den Kantonen und Gemeinden.
Die beiden Punkte kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
Das Unterlassen größerer kriegersicher Auseinandersetzungen ist in Europa ja nun schon seit längerer Zeit kein Alleinstellungsmerkmal der Schweiz mehr.
Historisch wäre zu fragen, ob Krieg an und für sich grundsätzlich etwas ist, das gesamtgesellschaftlichen Wohlstand verhindert?
Natürlich sind Militärausgaben wirtschaftlich kein besonders produktiver Faktor, wegen der fehlenden Multiplikatoreffekte.
Ob aber Krieg an und für sich für den Wohltand ein Problem darstellt, entscheidet sich doch mehr oder weniger daran, ob er mit Erfolg geführt wird und ein Ergebniss zur Folge hat, von dem wirtschaftlich profitiert werden kann.
In Sachen Militärausgaben, würde ich die schweizerische Politik übrigens eher für fragwürdig und verschwenderisch halten.
Bei Lichte betrachtet, für was benötigt die Schweiz eigentlich noch eine Armee? abgesehen von Liechtenstein und Österreich, die man beide kaum zu fürchten hätte ist die Schweiz von NATO-Staaten umgeben.
Sollte sie militärisch mit diesen aneinander geraten, wäre das ohnedies nicht zu gewinnen.
In meinen Augen verausgabt die Schweiz jedes Jahr völlig unnötiger Weise Milliarden für eine Armee, die sie eigentlich auch abschaffen könnte und zieht durch den Wehrdienst jedes Jahr völlig unnötig Personalressourcen aus den produktiven Teilen der Wirtschaft ab.
Das sie sich hier besonders wirtschaftsfreundlich verhalten würde, sehe ich eigentlich eher nicht.
Und was das Thema Diktaturen angeht, woher kommt eigentlich die Vorstellung, dass eine Diktatur grundsätzlich problematisch für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes sein müsste?
Ich möchte jetzt nicht mit den Ölstaaten argumentieren, weil deren wirtschaftlicher Erfolg vor allem auf Rohstoffexport beruht, was keine beseondere Entwicklungsleistung voraussetzt.
Schaut man sich aber Südkorea und Taiwan im letzten Jahrhundert einmal an, durchlaufen die beide einen rasanten Modernisierungsprozess und ebenso rasanten wirtschaftlichen Aufschwung, während die vorhandenen politischen Systeme in dieser Zeit eher repressiv ud jedenfalls nicht besonders liberal und demokratisch, dafür aber mitunter ziemlich zentralistisch waren.
In Südkorea gab es (Fünfjahrespläne) bis in die 1970r Jahre hinein dezedierte Elemente einer politisch gesteuerten Kommandowirtschaft.
Demokratisierung hat in beiden Ländern erst ab den 1880er Jahren wirklich eingsetzt, die Wurzeln des wirtschaftlichen Erfolgs sind älter.
Bis zur Niederlage in Marignano 1515 hatten die "alten" Eidgenossen schon Expansionsgedanken.
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