In diesem Sinne wundert mich im Übrigen auch, dass die Medien im besonderen in der heutigen Zeit als manipulativ empfunden werden, denn objektiv gesehen sind die Möglichkeiten ihnen Fehler nachzuweisen durch die technischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts so groß wie nie.
Da hatten die Medien des vergangenen Jahrhunderts ganz andere Möglichkeiten die Meinung der Öffentlichkeit unwidersprochen zu manipulieren.
Du meinst, da herrscht Waffengleichheit? Wenn morgen Abend Monitor um 21:45 Uhr berichten würde, Shinigami wäre ein Nazi und Rassist, dann kannst Du das auf Deiner privaten Homepage richtig stellen? Ich bin da skeptisch. Monitor sehen um die 2,5 Millionen je Sendung. Wie groß ist so der Traffic auf einer Homepage? Mit Katzenvideos oder Schminktipps für Teenie-Mädchen lässt sich da einiges erreichen. Aber schreibe mal hier im Forum ein Dementi. Wie viele werden das lesen? 50, 100 oder gar mehr?

Ich habe mal gelesen, dass Medienberater Firmen abraten, Gegendarstellungen zu verlangen. Das würde das jeweilige Medium nur die Gelegenheit geben, die Geschichte nochmals hochzuziehen. Besonders wirksam bleibt eine Gegendarstellung, wenn hinterher die Redaktion noch selbstbewusst sagt, "wir bleiben bei unserer Darstellung".

C1 gilt als akademisches Niveau von Nichtmuttersprachlern, C2 als gehoben muttersprachliches Niveau. Nach dieser Level One Studie sprächen also nicht einmal 7% in Dtld. ein umfassend korrektes Deutsch.

Habe heute Abend bei "Anne Will" Herfried Münkler reden gehört. Ich weiß jetzt nicht, ob seine Art zu reden von der Masse der Menschen als erstrebenswert angesehen wird.
Zur Zeit kannst Du sehr gut Geld mit bestimmten Seminaren verdienen. Nämlich "Texte schreiben, die der normale Menschen verstehen". Diese Branche boomt. Wird von Firmen gebucht und selbst Behörden schicken ihre Experten für Gesetzestexte und Verordnungen dahin. Da heißen dann Gesetze "Gute-Kita-Gesetz". Da bleibt meinem Onkel (pensionierter verbeamteter Ministerialdirigent) die Spucke weg. Ein vernünftiges Gesetz würde seiner Meinung nach zum Beispiel Steuerumgehungsbekämpfungsgesetz* heißen. Ich vermute, dass er C2-Sprachniveau hat.

* das ist nur die vereinfachte Version für den medialen Gebrauch, das Gesetz heißt noch komplizierter


 
Du meinst, da herrscht Waffengleichheit? Wenn morgen Abend Monitor um 21:45 Uhr berichten würde, Shinigami wäre ein Nazi und Rassist, dann kannst Du das auf Deiner privaten Homepage richtig stellen? Ich bin da skeptisch. Monitor sehen um die 2,5 Millionen je Sendung. Wie groß ist so der Traffic auf einer Homepage? Mit Katzenvideos oder Schminktipps für Teenie-Mädchen lässt sich da einiges erreichen. Aber schreibe mal hier im Forum ein Dementi. Wie viele werden das lesen? 50, 100 oder gar mehr?

Wenn morgen Abend Monitor berichten würde, Shinigami wäre ein Rassist und Nazi, hätte Monitor übermorgen Abend eine entsprechende Klage am Hals und würde, da es für solch eine Behauptung keine Anhaltspunkte gibt, den damit verbundenen Prozess krachend verlieren.
Nein, eine Homepage mit Katzenvideos erreicht nicht unbedingt viele Menschen. Aber wenn es eine richterliche Entscheidung dahingehend gibt, dass Monitor derlei verleumderische Behauptungen zu unterlassen hat, da haltlos und die Sache dementsprechend Rufmord darstellt, wird der Nachweis dieses Fauxpass seitens Monitor möglicherweise einige andere Medien interessieren.

Wenn jetzt Shinigami auf seiner Homepage bestreitet was berichtet wurde, wird das kaum einen interessieren, wenn allerdings die WAZ oder die Frankfurter Allgemeine über ein Urteil berichten, in dem die Berichterstattung seitens Monitor vom zuständigen Gericht als inhaltlich haltlos und verleumderisch charakterisiert wird, interessiert das vielleicht schon jemanden.


Ich habe mal gelesen, dass Medienberater Firmen abraten, Gegendarstellungen zu verlangen. Das würde das jeweilige Medium nur die Gelegenheit geben, die Geschichte nochmals hochzuziehen. Besonders wirksam bleibt eine Gegendarstellung, wenn hinterher die Redaktion noch selbstbewusst sagt, "wir bleiben bei unserer Darstellung".
Deswegen zieht man ja auch im Falle, das haltlose, persönliche und verleumderische Angriffe vorliegen, vor Gericht, beschafft sich da ein entsprechendes Urteil und geht damit zur medialen Konkurrenz. Dann wird man sehen, wem es nutzt und wem es schadet, die Geschichte noch einmal aufzuwärmen, denn ein rechtskräftiges Urteil wegen verleumdung, wird auch Monitor schwerlich kaschieren können.
Wenn also haltlose persönliche Angriffe vorliegen, wie im Szenario dargestellt, gar kein Problem.
 
C1 gilt als akademisches Niveau von Nichtmuttersprachlern, C2 als gehoben muttersprachliches Niveau. Nach dieser Level One Studie sprächen also nicht einmal 7% in Dtld. ein umfassend korrektes Deutsch.

Ich erinnere mich an zwei besonders schöne Sätze von Helmut Kohl:
"Ich bin gekommen um das geschieht was geschehen kann."
"An diesem Wahlergebnis gibt es nichts zu diskutieren."
Auch schlechtes Deutsch ist vertrauenseinweckend.

Ist OT und kann gerne gelöscht werden.
 
Wenn jetzt Shinigami auf seiner Homepage bestreitet was berichtet wurde, wird das kaum einen interessieren, wenn allerdings die WAZ oder die Frankfurter Allgemeine über ein Urteil berichten, in dem die Berichterstattung seitens Monitor vom zuständigen Gericht als inhaltlich haltlos und verleumderisch charakterisiert wird, interessiert das vielleicht schon jemanden.

Das ist sehr optimistisch gedacht. In der Realität gibt es Unterlassungs- und Widerrufsverfahren durchaus häufig, die unterschiedlich ausgehen, aber keine größere Öffentlichkeit erfahren, es sei denn, es ist eine bekannte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens betroffen.
 
Das ist sehr optimistisch gedacht. In der Realität gibt es Unterlassungs- und Widerrufsverfahren durchaus häufig, die unterschiedlich ausgehen, aber keine größere Öffentlichkeit erfahren, es sei denn, es ist eine bekannte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens betroffen.

Das Szenario ist von der Realität ohnehin weit entfernt.

Immerhin setzt es vorraus, dass ein Massenmedium, mit festem Platz im öffentlich rechtlichen Rundfunk und einem Millionenpublikum nichts besseres zu tun hat als wahllos Personen, die für das öffentliche Leben vollkommen unbedeutend sind, ohne irgendeine Grundlage mit absurden, rufschädigenden Vorwürfen zu überziehen.

Entsprechend kann ich auf den Einwand auch nur folgendes antworten:

Was die Realität von Unterlassungsklagen und derem weiteren Umgang angeht, liegen i.d.R. völlig andere Grundvoraussetzungen vor.
Nämlich diejenige, dass es sich bei den klagenden Personen um Personen des öffentlichen Lebens handelt, die beizeiten bestimmte Statements abgegeben haben, die natürlich interpretierbar sind. In diesem Fall, haben die Gerichte zu unterscheiden zwischen einer zulässigen Interpretation der entsprechenden Statements und einer böswilligen Verdrehung derselben.

In dem von @flavius-sterius angestoßenen Szenario, würde aber eine Person ohne jede öffentliche Resonanz, die nie irgendwelche öffentlichkeitswirksamen Statements von sich gegeben hat, geschweige denn solche, die auch nur annähernd in diese Richtung zu interpretieren wären von einem Massenmedium in persönlicher, rufschädigender Weise angegriffen.

Heißt, platt ausgedrückt, der User unterstellt per se, einem Massenmedium eine Handlungsweise, die vollkommen offensichtlich irgendwo, je nach Erfolg beim Publikum und dessen Reaktionen zwischen übler Nachrede und Volksverhetzung einzuordnen wäre.
Allein die Annahme eines solchen Szenarios halte ich für ziemlich paranoid. Wenn ich mich aber darauf einlasse dieses Maß an Paranoia einfach mal vorrauszusetzen, ist klar, dass das Nachrichtenmagazin ganz offen klaren Rechtsbruch beginge, weil es überhaupt keine Statements gibt, die ihrem Sinn nach in irgendeiner Form interpretiert werden können.
Da sind dann die Grenzen der Pressefreiheit klar überschritten, was, wenn tatsächlich eine weit hergeholt erscheinende Interpretation einer realen Aussage als Grundlage vorliegt, so nicht unbedingt gegeben sein muss.

Skandale interessieren nicht nur dann, wenn wichtige Personen betroffen, sondern auch dann, wenn wichtige Personen oder Istitiutionen oder Instanzen die Verursacher sind.
Nehmen wir einfach mal aus der jüngeren Vergangenheit den Relotius-Skandal zum Beispiel. Interessiert sich in der ganzen Bundesrepublik irgendwer für die ganz normalen Bewohner der Kleinstadt in der US-Amerikanischen Pampa, über die Relotius erfundene Grottesken in die Welt gesetzt hat?
Nein. Das interessiert hier kein Schwein. Was interessiert ist, dass der Spiegel sich unsaubere Arbeit in seinem juornalistischen Kerngeschäft geleisetet hat, indem er erdachten Unsinn publiziert und als Tatsachen verkauft hat, ohne ihn zu überprüfen, denn dann hätte man ja ohne weiteres herausbekommen können, dass das Berichtete an den Tatsachen vorbei ging und zwar gründlich.

Dieser Skandal hat, meine ich doch eine gewisse öffentliche Wirkung gehabt und das einzig auf Grund der Tatsache, dass sich ein relativ angesehenes Medium katastrophal schlechte Redaktionsarbeit geleistet hat.
Hier reden wir von einer Situation, die qualitativ ähnlich bis schlimmer gelagert wäre, im Fall, dass die Redaktion nicht nur wegschaut, sondern für möglicherweise straftrechlich relevantes Verhalten offen grünes Licht gibt.



Um den Faden mit dem ganzen off-topic nicht über zu strapazieren, kann man das meinetwegen auch gerne per PN weiter diskutieren. Ich bin selbstredend auch d'accord damit, wenn der Lesbarkeit wegen hier meine letzten beiden Beiträge wieder entfernt werden.
 
Lieber Thane. Der Pandemie-Faden ist für eine Antwort auf Deinen nachfolgenden Beitrag nicht geeignet.
https://www.geschichtsforum.de/thema/aktuelle-situation-in-der-pandemie.57199/page-10#post-820135
Eigentlich wollte ich Dich direkt per Mail anschreiben. Aber die Funktion hast Du wohl deaktiviert. Daher schicke ich Dir meinen Hinweis öffentlich.


Wie? Der EU-Außenbeauftragte Borell wird vom ZDF zitiert und dann behauptest Du, dass "Medien" - also in diesem Kontext das ZDF - auf russische und chinesische Staatsmedien - angeblich - reingefallen sind.

Du bist sicherlich in der Lage für diese leicht obstruse Behauptung, entsprechende seriöse Hinweise zu liefern. In Deutschland - nebenbei auch in der Schweiz - verfügen wir über einen Qualitätsjournalismus, der normalerweise kritisch Informationen prüft.

Mal ein Beispiel, wie seriös der Qualitätsjounalismus ist:

ZDF Heute Journal berichtet dieser Tage über das Flüchtlingsschiff "Alan Kurdi". Angaben zu der Geschlechterverteilung oder Nationalität der aufgenommenen Personen Fehlanzeige.

Direkt vor der dem ZDF HEUTE Journal lief dieser Spielfilm

https://www.tvspielfilm.de/kino/fil...s-in-marrakesch,1646006,ApplicationMovie.html

Qualitätsjournalismus bekommt man dagegen auf der Online Ausgabe der FAZ. Diese bringt am selben Tag die Fakten:

149 Personen wurden durch das Schiff aufgenommen.

- 147 männlich
- 2 weiblich

Die Herkunftsländer:

- hauptsächlich Menschen aus Marokko und Bangladesh. Dabei stellen die Marokkaner die größte Gruppe.

Zuvor wurden im ZDF 90 Minuten Unterhaltung gezeigt, wie toll es in Marokko ist. Also mehr unfreiwilliger Slapstick als Qualität bei diesem ZDF-Nachrichtenformat.

Auch zu einem anderen Thema - minderjährige Flüchtlinge werden aus Griechenland nach Deutschland gebracht - kommen von den beiden Flaggschiffen der Nachrichtenformate keine Aufschlüsselung nach dem Geschlecht. Wer das wissen will, muss sich wieder die FAZ oder die WELT zu Hand nehmen. 38 männlich und 4 weiblich.
Zuvor hat die Bundesregierung beschlossen: Geholt werden Mädchen.

Ja, ich schaue ARD Tagesthemen oder wahlweise ZDF Heute Journal. Aber zu vielen Themen ist die Parteilichkeit des Senderpersonals wirklich schon peinlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Generell sind Einzelfälle wenig hilfreich und dass es eine Einflussnahme - vor allem der größten Partei - auf die öffentlich rechtlichen Medien gibt ist ohne Zweifel richtig. Erschwerend kommt hinzu, dass durch die Konzentration in der Presselandschaft zunehmend wenige Medien die Agenda bestimmen können. Und da gibt es veritable private wirtschaftliche Interessen, die politisch manifest werden. Und dann u.a. als "neutrale" Publikation von Stiftungen benutzt werden, um als Legitimationsgrundlage für die Gesetzgebung" zu fungieren.

https://www.bpb.de/apuz/140215/qualitaetsjournalismus

Das ist alles richtig und es ist nicht gut für die Zivilgesellschaft, dass es diese Konzentration gibt. Aber das ist nur die eine Seite. Auf der anderen Seite gibt es in vielen Medien gute und kritische Journalisten, die heiße Eisen anpacken. Dieselskandal, Nordkreuz, Panama-Paper etc. usw., und die Unabhängigkeit und Kritikfähigkeit des "investigativen Journalismus" - als ein zentraler Pfeiler des Qualitätsjournalismus - unter Beweis stellen. Damit wird er weiterhin seiner Rolle gerecht, die Zivilgesellschaft mit Informationen zu versorgen, die die politische Meinungsbildung konstruktiv unterstützen.

Dass es dabei negative Beispiele gibt ist richtig, aber da es gleichzeitig die Möglichkeit gibt, sich alternativ zu informieren, um an "reale" Informationen zu kommen, zeigt sich doch, dass das "System" des Qualitätsjournalismus in seiner Gesamtheit absolut funktionsfähig ist.

https://www.ndr.de/nachrichten/investigation/Ressort-Investigation-im-NDR,investigation102.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Maria_Fröhder

Aber Qualitätsjournalismus betrifft auch andere Bereiche, die eher zum Sektor der "Fachinformationen" zählen. Und eine "Informationsgesellschaft" ist darauf angewiesen, aktuelle und kompetente Fachinformationen zu erhalten. Das betrifft die Wirtschaft, wie RA`s, StB oder WP`s, das betrifft den Medizinbereich, den Personalbereich etc.

Durch das Internet haben sich die Verwertungsbedingungen für qualitativen Journalismus deutlich verändert. Mit einer tendenziellen geringeren Wertschätzung des geistigen Eigentums von Personen, die Beiträge für Fachpublikationen schreiben. Es müßten Modelle erarbetet werden, die die Pluralität der Presselandschaft sicher stellen und die wirtschaftlichen Grundlage der darin beschäftigten sicher zu stellen.

Insgesamt verändert sich der Qualitätsjournalismus in seinen vielen unterschiedlichen Erscheinungsformen, aber die Aufgabe, kritisch zu informieren, der wird er in Deutschland sicherlich - auch im Vergleich zu anderen Ländern!!!!!! - absolut gerecht.
 
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