Welche Militärstärke läßt sich rekrutieren?
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Das ist der Punkt.
Lediglich darum ging es dem Korsen.
Dass die "Beschenkten" zugegriffen haben, ist doch klar.
Aber ich kann da weiter keine Vorteile sehen.
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Welche Militärstärke läßt sich rekrutieren?
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da geht es doch los, Kleinstaaterei, das ist doch glatter Unsinn, wo waren da Staaten? Verwaltungseinheiten waren das. Weiter nichts.
Welcher konkrete Nachteil wies dieses Konstrukt auf?
Damit, lieber Repo, wirfst du eine viel diskutierte Frage auf: Was nutzt es den Untertanen, so einige Historiker, wenn eine machtvolle Fürstengewalt einhergeht mit einer übermäßigen Bedrückung der Untertanen? Wenn also die Macht des Fürsten im Reich erkauft ist durch eine elende Auspressung der Bauern und Städter des fürstlichen Territoriums?
Bis Mitte des 20. Jh. galten Macht und Ansehen des Fürsten vielen Historikern mehr als das Wohl der Untertanen. Doch hat sich da inzwischen eine Veränderung vollzogen. "Unterm Krummstab lebt sich's besser", lautete bereits im 17. Jh. eine Prämisse der Untertanen. Es ist also eine Frage des Standpunkts, ob man äußere fürstliche Macht höher einschätzen will, als das gedeihliche Leben der Bewohner einer Landesherrschaft.
Mein lieber Repo, da saß überall ein baulustiger, auf seiner Selbstständigkeit beharrender und Steuern und Abgaben einziehender Fürst, Reichsgraf, Reichsritter oder Fürstabt. Die wachten alle eifersüchtig über ihre zaunkönigsgleichen winzigen Territorien und pochten auf ihre Souveränität - die sie de jure als reichsunmittelbare Fürsten oder Reichsritter auch hatten.
Und warum taucht dann z.B. keine Landgrafschaft Breisgau im großen Titel von Maria Theresia auf?In allen Geschichtsatlanten, die die süddeutschen Territorien im 18. Jh. zeigen, ist das Gebiet als "Landgrafschaft Breisgau" aufgeführt und in habsburgischer Territorienfarbe eingefärbt - ebenso wie die vorderösterreichische "Landgrafschaft Nellenburg".
Maria Theresia (Österreich) ? WikipediaMaria Theresia von Gottes Gnaden Römische Kaiserin Wittib, Königin zu Hungarn, Böheim, Dalmatien, Croatien, Slavonien, Gallizien, Lodomerien, etc. etc., Erzherzogin zu Österreich, Herzogin zu Burgund, zu Steyer, zu Kärnten und zu Crain, Großfürstin zu Siebenbürgen, Marggräfin zu Mähren, Herzogin zu Braband, zu Limburg, zu Luxenburg und zu Geldern, zu Württemberg, zu Ober- und Nieder-Schlesien, zu Mailand, zu Mantua, zu Parma, zu Piacenza, zu Guastala, zu Auschwitz und Zator, Fürstin zu Schwaben, gefürstete Gräfin zu Habsburg, zu Flandern, zu Tirol, zu Hennegau, zu Kyburg, zu Görz und zu Gradisca, Marggräfin des Heiligen Römischen Reiches, zu Burgau, zu Ober- und Nieder-Laußnitz, Gräfin zu Namur, Frau auf der Windischen Mark und zu Mecheln, verwittibte Herzogin zu Lothringen und Baar, Großherzogin zu Toskana.
An VÖ war allerdings nichts föderativer Struktur. Es gehörte dem österreichischen Kreis an, welcher vom Haus Habsburg beherrscht wurde.Mit anderen Worten:
Der Südwesten im 18. Jahrhundert ist nicht das "abschreckende Beispiel" deutscher Kleinstaatlichkeit, sondern ein Musterbeispiel moderner föderativer Strukturen.
An VÖ war allerdings nichts föderativer Struktur. Es gehörte dem österreichischen Kreis an, welcher vom Haus Habsburg beherrscht wurde.
1.1.
Da argumentierst Du wieder aus der Denkweise des 19. Jahrhunderts heraus.
2.
Wir reden nicht davon ob das habsburgische Österreich föderative Strukturen hatte, (kein Schimmer)
wir reden von den föderativen Strukturen des Südwestens. Die für diese Zeit klar zu bejahen sind.
1.
2.
Worum es mir ging war, dass hier Vorderösterreich das primäre Thema ist und nicht der Schwäbische Reichskreis.
Klar kann man auch da direkte Zusammenhänge finden, z.B. wo Vorderösterreicher Funktionen in Schwaben einnahmen und umgekehrt wichtige Personen des schwäbischen Kreises (z.B. die Markgrafen von Baden als Statthalter in Vorderösterreich) in Vorderösterreich wirkten.
Und warum taucht dann z.B. keine Landgrafschaft Breisgau im großen Titel von Maria Theresia auf?
Im Reich galt der Grundsatz, dass an Territorien haftende Stimmen auch von neuen Trägern fortgeführt werden konnten, z.B. auf Kreistagen der Reichskreise oder im Reichstag. So führte Preußen z.B. eine Stimme für das erworbene Fürstentum Ostfriesland und eine für Pommern-Stettin weiter, Hessen-Kassel für die landsässig gemachte Reichsabtei Hersfeld, Württemberg eine für Mömpelgard usw. So hat Habsburg möglicherweise auch eine Stimme für die Lgft. Breisgau im schwäbischen oder österreichischen Reichskreis geführt.Während der südliche Teil des Breisgaus bei den Markgrafen verblieb (Markgräfler Land) und am Beginn der Neuzeit aus dem Breisgau ausschied, wurde der nördliche "niedere" Breisgau als Landgrafschaft 1318 an die Grafen von Freiburg verpfändet und kam durch Erwerb der Landgrafschaft und der Schirmherrschaft über Freiburg 1368 von den Grafen von Freiburg überwiegend an Habsurg ... 1469 bis 1474 wurde der Breisgau von Siegfried von Tirol an Burgund verpgändet. 1478 ließ sich Habsburg mit der Landgrafschaft im Breisgau belehnen.
(Historisches Lexikon der deutschen Länder, München 1995. S. 85)
*"Die Ereignisse gingen schließlich über die Frage hinweg, was denn die Landgrafschaft Breisgau gewesen sei."
****"Es fehlen meines Wissens eingehende Darstellungen auf Grund von archivalischen Forschungen, welche Geldsummen in den verschiedenen Perioden der Neuzeit aus den Vorlanden nach Innsbruck und nach Wien flossen."
Ich habe mal von 1,2 Mio (irgendwann in den 1740ern) gelesen, müsste aber nochmal nachschlagen, ob das nicht auch Sondersteuern wegen der Kriegsgefahr beinhaltete.Irgendwo (ich weiß nicht mehr wo) ist mir mal eine netto "Steuerüberweisung" nach Wien von ca. 110.000 Gulden für das Jahr 1765 untergekommen.
Ich habe mal von 1,2 Mio (irgendwann in den 1740ern) gelesen, müsste aber nochmal nachschlagen, ob das nicht auch Sondersteuern wegen der Kriegsgefahr beinhaltete.
von hierEin wirtschaftlicher Erfolg der Neuordnung ist nur schwer meßbar. D~ folgende Verzeichnis
der Einkommen der vorderösterreichischen Städte nach der Ökonomietabelle von 1765
steht leider isoliert und ist dadurch nur bedingt aussagekräftig83:
Ober amt Burgau Oberamt Hohenberg Oberamt Ne/Jenburg
Burgau 1425 fl Rottenburg 2101 fl Saulgau 6034fl
Ehingen 4846fl Horb 1905fl Stockach 5881 fl
Günzburg 3315 fl Binsdorf 105fl Aach 864fl
Weißenhorn 5294fl Schömberg 366fl Mengen 1590fl
Ober amt Landvogtei
Oberndorf 854fl Radolfzell 21026fl
Fridingen 847fl
Schwaben
Waldsee 6000fl Oberamt Vorarlberg Stadt Konstanz
Schelklingen 2830 Bregenz 4571 fl Konstanz . 26026fl
Munderkingen 2235fl Feldkirch 10439fl
Riedlingen 3113 fl Bludenz 1436fl
Breisgau
Altbreisach 8580fl Elzach 750fl Villingen 7818 fl
Bräunlingen 3386fl Endingen 4920fl Säckingen 2488 fl
Burkheim 722fl Freiburg 15166fl Staufen 252fl
Kenzingen 2327fl Laufenburg 3032fl Waldkireh 4315fl
Triberg 422fl Rheinfelden 4310fl Waldshut 2442fl
Über bedeutende Einkommen verfügten nach dieser Tabelle nur die Städte Radolfzell,
Konstanz, Altbreisach, Freiburg und Villingen. Immerhin war das Gesamteinkommen aller
Städte mit 171574 fl höher als das vorländische Kameraleinkoinmen (die nach Wien abgelieferte
Hofquote) von 1762 mit 106608fl84•
85 So sind zum Beispiel die Protokollbände der Ökonomiedeputauon in den Stadtarchiven von Horb,
Mengen, Riedlingen, Rottenburg noch nicht einmal ansatzweise ausgewertet worden.
An VÖ war allerdings nichts föderativer Struktur. Es gehörte dem österreichischen Kreis an, welcher vom Haus Habsburg beherrscht wurde.
(Was nichts daran ändert, dass ich Deine Ansichten oftmals eher teile.:winke
@ Repo
Vielen Dank nochmal.
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1.1.
In Ehingen/Donau (ich komme manchmal hin) gibt es ein "Ständehaus", keine Ahnung was und wieviel die Stände zu melden hatten.
2.
Ich vermute mal, dass bei VÖ fast alles noch der Aufarbeitung bedarf.
1.
Wieviel die zu sagen hatten, spielte m.E. auch weniger die Rolle. Oftmals schaut mir so ein Gebäude auch eher wie ein Fingerzeig aus: Hallo, hier sind wir und das schon seit 300 Jahren! Im Übrigen hatte man das Bedürfnis, sich auch gegenseitig zu zeigen, dass man untereinander zusammenhing (ist jetzt vielleicht ein bisschen blöd gesagt). Theoretisch konnten sich die Ständevertreter auch bei Ritter Runkel daheim treffen, hätten alle in seinen Billardraum gepasst, aber nee lieber hat man eine eigene Stammkneipe (Trinkstube der Ritterschaft z.B.), die man selbst aus gemeinsamen Geldern angekauft oder gar gebaut hat.
2.
Kann schon sein. Aber dafür haben wir ja junge aufstrebende Kräfte.:yes: Ich denke auch, dass die zunehmende Digitalisierung von Archivalien der Zugang zu den Akten und die Übersichtlichkeit besser wird. (Hatte mal ein Buch zu irgendeinem v.ö. Amt gesehen, hatte mich gefreut, beim stolzen Preis von 45 € erstmal geschluckt, dann aufgeschlagen, um dann festzustellen, dass es nur ein umfangreiches Quellen- also Aktenverzeichnis war. :autsch: Toll für irgendwelche Forscher sicherlich, aber andererseits wahrscheinlich bei weiterer Digitalisierung dann auch ein Fall für den Papierkorb.)
Herr Prof. Asch von der Uni Freiburg, der ein schönes Büchlein zum frühneuzeitlichen, europäischen Adel schrieb (das ich gern zitiere), könnte sich durchaus spezifisch auch mal dem v.ö. Adel zuwenden, der bei ihm leider, wenn ich mich recht entsinne, garnicht vorkommt.
Freiburg hatte immerhin wie z.B. Breisach was in den Landständen zu sagen. Ansonsten genoss es wie auch die Prälaten und Adeligen Privilegien, welche daher kamen, dass große Teile sich freiwillig Österreich unterstellt hatten. Der vorderösterreichische Adel konnte seinen Anspruch z.B. behaupten, ranglich den Reisrittern gleichgestellt zu sein (wenn es um Vermählungen untereinander ging, war das vielleicht sinnvoll).In dem von mir verlinkten Aufsatz wird angeführt, daß Mitte des 18. Jahrhunderts nicht mehr die Rede davon sein könne, dass die VÖ Städte Freiheiten ähnlich wie die Reichsstädte genossen hätten.
Umkehrschluss ist klar. Zuvor war es so.
Irgendwo in den Gehirnwindungen habe ich auch noch, dass es in Ehingen Ansätze zu einer Universität gab. 18. Jahrhundert?
Zum Problem mit der Landgrafschaft:...
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