Nun ja, Südstaatenbashing? Es gab/gibt in den ganzen USA Rassisten, die Baumwollbarone und die Stahlbarone unterschieden sich wohl nun auch nicht besonders, nur mit dem Unterschied, das die Baumwollbarone "ihr Kapital" nicht haben verhungern lassen. Dafür konnte beim Stahlbaron jeder arbeiten, allerdings Aufstieg meist nur für Weiße, beim Baumwollbaron eben nur entrechtete "Farbige" und wenige Weiße.
Menschenverachtend waren beide Oberschichten in meinen Augen, die Südstaatler allerdings offener.
So für die Umwelt waren beide nicht.
Und Staaten mit Sklaverei gab es auch bei den Nordstaaten, während in Texas freie Schwarze durchaus angesehene Mitglieder der Gesellschaft sein konnten
Hier gilt es, zu differenzieren. Es gab Staaten die Sklavenhaltung duldeten und 1861 in der Union verblieben, Missouri, Kentucky, Maryland, Delaware und ein Teil Virginias, der heutige Bundesstaat West Virginia zählen nicht unbedingt zu den Nordstaaten im engeren Sinne. Als die USA gegründet wurden, gab es allerdings noch Sklaven in New York, New Jersey und anderen Staaten, ehe die Sklaverei in den ersten Dekaden des 19. Jhds in den Nordstaaten abgeschafft wurde.
"Den (nördlichen) Stahlbaron" oder "den (südlichen) Baumwollkönig" gab es sowieso nicht, es handelt sich um Klischees, die Wirklichkeit war vielschichtiger.
Banken, Versicherungsgesellschaften und Spinnereien in Neu England profitierten von der Sklaverei, und es gab Unternehmer aus den Nordstaaten, die Plantagen im Süden besaßen oder daran beteiligt waren.
In den USA ist ein Legree ein Synonym für einen Ausbeuter. In Beecher- Stowes Roman Uncle Tom´s Cabin ist der fieseste Sklavenhalter Simon Legree ein Nordstaatler, der am Red River eine Baumwollplantage besitzt, die er nach dem Grundsatz betreibt "buy Niggers cheap, work them up and buy more." Ein gesunder Sklave hält bei ihm 3-4 Jahre, die meisten sind nach 2 Jahren fertig und werden durch neugekaufte ersetzt.
Toms früherer Master Augustin St. Clare ist Gegner der Sklaverei, und die Plantage, die dieser mit seinem Zwillingsbruder Alfred erbte, wird rationell vom Bruder aus den Nordstaaten bewirtschaftet.
Die Sklaverei war durchaus so etwas wie ein gesamt-amerikanisches Problem, das von Zeitgenossen auch durchaus so wahrgenommen wurde.
Im Norden und selbst in Kanada Arbeit zu finden, war gar nicht so leicht für entflohene Sklaven. Es gab teilweise Niederlassungsbeschränkungen und an ungelernten Arbeitern bestand ein Überschuss. Das Wahlrecht wurde in den meisten Nordstaaten freien Schwarzen nur zögerlich und eingeschränkt oder gar nicht gewährt. Mit dem Fugitive Slave Act von 1850 hörten die Nordstaaten mit einem Schlag auf, ein sicherer Hafen für entflohene Sklaven zu sein. Jeder Schwarze, selbst im Norden frei geborene mussten damit rechnen, von Kopfgeldjägern gekidnapped zu werden, ohne dagegen Widerspruch einlegen zu können. Weiße, die einem Sklaven halfen, riskierten saftige Geld- oder Gefängnisstrafen.
Der Fugitive Slave Act war aus Sicht der Sklavenhalter sehr erfolgreich, ließ aber schließlich die öffentliche Meinung im Norden kippen.