Mit dem Winter hatte das aber nur nebenbei zu tun:
Dareios hatte dem Dionysodoros und dem Parmeniskos 3.000 Drachmen geliehen, damit das Schiff nach Ägypten segelt, dort Getreide lädt und nach Athen zurückkehrt, wo zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses der Getreidepreis gerade ziemlich hoch war. Während das Schiff unterwegs war, trafen in Athen aber Getreideschiffe aus Sizilien ein, wodurch der Getreidepreis sank. Dionysodoros schickte daher einen Boten nach Rhodos, der das Schiff, das bei seiner Rückkehr aus Ägypten über Rhodos fahren würde, abpassen und ausrichten sollte, dass es nicht nach Athen fahren solle, sondern das Getreide in Rhodos, wo der Preis höher war, verkauft werden solle. So geschah es dann auch. Zum Prozess kam es, weil Dionysodoros nur den anteiligen Zins für die Strecke bis Rhodos zahlen wollte, nicht den vereinbarten für die ganze Strecke bis Athen. (Außerdem waren athenische Schiffe, die Getreide luden, verpflichtet, es nur in Athen zu verkaufen und nirgendwo sonst. Dareios musste daher fürchten, dass er der Komplizenschaft mit seinen beiden Schuldnern verdächtigt würde, wenn er nicht gerichtlich gegen sie vorginge.)
Das mit dem Winter spielte nebenbei eine Rolle, insofern als die Strecke Ägypten-Rhodos auch im Winter befahren werden konnte, während bei einer Weiterfahrt nach Athen das Schiff in Athen hätte überwintern müssen. Für die Handlungsweise des Dionysodoros und Parmeniskos wird es wohl auch eine Rolle gespielt haben, aber nur neben dem Verfall des Getreidepreises in Athen. Von "exzessiven Risiken" ist übrigens nicht die Rede, es wird im Gegenteil als ganz normal dargestellt, dass die Strecke Ägypten-Rhodos auch im Winter befahren wird.