Das ist häufig so, ja.Ich bin nicht so der Inschriften-Experte, aber wäre bei einer antiken Inschrift nicht eher zu erwarten, dass die Wörter durch kleine Pünktchen getrennt sind?
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Das ist häufig so, ja.Ich bin nicht so der Inschriften-Experte, aber wäre bei einer antiken Inschrift nicht eher zu erwarten, dass die Wörter durch kleine Pünktchen getrennt sind?
Kennzeichen römischer imperialer Bauinschriften ist immer, dass der Titel (IMP CAES AUG...) genannt wird und häufig auch nach Consulatsjahren datiert. Das fehlt bei dieser angeblichen augusteischen Bauinschrift,
Die Ausmasse dieses Tempels sind ungefähr vergleichbar mit dem Klosterkomplex in Corvey.
Ähnlichkeiten mit antiker Architektur sind also nicht zufällig.
Corvey war aber zu diesen Zeitpunkt noch gar nicht gegründet/erfunden worden!
Mag sich technische Perfektion noch unmittelbar mitteilen, so ist doch unwahrscheinlich, dass sich unter den vorrangigen Adressaten der Inschrift, den sächsischen Adligen im Umkreis der Abtei, auch nur einer befand, der in der Lage gewesen wäre, den dezidiert klassisch-antiken Charakter der Inschrift und ihre epigraphische Korrektheit als solche wahrzunehmen und zu würdigen.
Wibald von Stablo und Corvey, der uns über 6000 zweifelhafte Urkunden hinterlassen hat und auch Kaiser Friedrich I. mit manchem getürkten Schriftstück helfen konnte wird doch als ehemaliger Abt von Monte Cassino auch die Möglichkeit und das Wissen gehabt haben diese perfekte Inschriftentafel nach antikem Muster herstellen zu lassen.
Und zu den antiken Malereien:
Denn wie sollten die Karolinger die Skylla malen, wenn sie nicht einmal Homer kannten und die Darstellungen der Skylla im 5. Jh. endeten [Claussen 1999, 583]?
Und dann die „täuschend" antiken Delfinreiter
und die römischen Glasfliesen. Natürlich als karolingische Zweitverwendung.
Man muß schon sehr quellengläubig sein!
Die 'DNE'-Kürzung der Corveyer Inschrift scheint antik nicht belegt zu sein. Dass ich kein Beispiel gefunden habe, muss nichts heißen, aber auch im Capelli wird sie nicht aufgeführt.
(Der Capelli bezieht sich auf Antike und mittelalterliches Italien, was nur im Mittelalter nördlich der Alpen vorkam, findet man bei ihm daher nicht.)
Mal schauen, was ich zur N-E-Ligatur finde.
Zu retten wird das versucht dadurch, dass es angeblich bei Seneca oder so verwendet wurde. Allerdings scheint dies schon längst widerlegt zu sein, dass das Wort da verwendet wurde. Zudem ist auch Seneca schon mal 50 Jahre zu spät.
Im CIL finde ich Nero entweder ausgeschrieben oder NER abgekürzt.Die NE-Ligatur fand in der Antike offenbar für Nero Verwendung. [Quelle]
Corvey war eine fränkische Gründung. Die überlieferte origo gentis der Franken war der Troja-Mythos, wonach die Franken nach der Verrat des Odysseus an Priamos (so tatsächlich in einigen mittelalterlichen Texten, im Unterschied zur eigentlichen Handlung der Illias) aus Troja geflohen sich eben am Niederhrein, in anderen Quellen auch zwischen Rhein und Donau ansiedelten.
Die von Trajan gegründete CUT (Colonia Ulpia Traiana) wurde in diesen Mythos miteinbezogen, in dem das Traiana ätiologisch umetymologisiert wurde, die CUT war demnach keine Gründen des Traian mehr sondern der Trojaner.
Insofern ist ein Auftauchen von Szenen aus der Odyssee oder der Illias in einem Gebäude fränkischer Gründung jetzt nicht weiter verwunderlich.
Tac. ann. 2,7,2
Sicherlich können das Wiederherstellen des Altars und die Errichtung von Grenzwegen voneinander unabhängige Ereignisse beschreiben, aber im Sinne von Grüner und den Schriften der Gromatici besteht eine römische Grenzziehung aus der Limitierung UND einem Altar am Extrempunkt des centurierten Gebietes.Den Altar stellte er wieder her und hielt zu Ehren seines Vaters mit den Legionen – er selbst an ihrer Spitze – den feierlichen Waffenlauf. Den Grabhügel wieder aufzurichten fand er nicht gut. Das Land zwischen dem Kastell Aliso und dem Rhein ließ er überall durch neue Grenzwege und Dämme sichern.
Ich glaube nicht dass Augustus vor hatte zunächst 200 Jahre Romanisierung abzuwarten bevor er den Kaiserkult in Germanien einführte.Mal abgesehen davon, dass die Ähnlichkeit der Gebäude (also der Grundrisse, das ist schon klar) doch eher fraglich ist, ist ein anderer Unterscheid völlig frappant: Augustus reorganisierte die hispanischen Provinzen, aus den zwei Provinzen Hispania Citerior und Hispania Ulterior machte er drei Provinzen: Baetica (+/- Andalusien), Lusitania (+/- Portugal und Extremadura) und Tarraconensis (der Rest der iberischen Halbinsel). Tarraco war die Hauptstadt dieser schon seit 200 Jahren romanisierten Provinz. Das Weserufer bei Corvey, wenn es dort überhaupt römische Aktivitäten gab, lag dagegen irgendwo im Nirgendwo. Da Hauptstadt - dort nichts.
Wieso empfindest Du das als ungewöhnlich? Am Anfang der Lippetrasse(Hellweg) in Neuss hat es während der gesamten römischen Präsenz am Rhein Legionslager gegeben. Es liegt also nahe, dass die Römer in dieser gesamten Zeit (auch?) über den Hellweg nach Germanien eindrangen. Wenn die römischen Funde aller Zeiten östlich des Rheins um eine vermutete Weserfurt bei Corvey streuen, dann deutet das doch daraufhin, dass dieser hypothetische Altar eben nicht irgendwo im Nichts gestanden hätte, sondern an einem zu allen Zeiten verkehrsgeographisch wichtigen Punkt.Wobei du munter punktuelle Ereignisse, kurzfristige Einrichtungen und wohl längerfristige Einrichtungen und alles über einen Zeitraum von ca. 250 Jahren verteilt sehr großzügig als Beleg heranziehst, das womöglich augustuszeitliche Lager Wilkenburg, das flavische Lager Hachelbich oder gar eine Schlacht die vermutlich unter Maximus Thrax geschlagen wurde.
Der römische Fundplatz Bevern ist mir nicht bekannt.
Wenn du selbst eines der Hauptargumente Klabes' für eine augusteische Vordatierung Corveys verwirfst, warum hältst du dann daran fest?
In diesem Kontext dürfen zwei Tacitus Zitat nicht fehlen.
Germ. 3,3
Das hat auch niemand behauptet. Aber dazu ab es die ara Ubiorum: Köln. Dort - und nicht irgendwo anders - war auch Segimundus Segestesson.Ich glaube nicht dass Augustus vor hatte zunächst 200 Jahre Romanisierung abzuwarten bevor er den Kaiserkult in Germanien einführte.
Was ich als ungewöhnnlich empfinde? Weder das Eindringen der Römer über den Hellweg (habe ich auch nrigends gesagt!) noch irgendetwas anderes richtiges und logisches.Wieso empfindest Du das als ungewöhnlich? Am Anfang der Lippetrasse(Hellweg) in Neuss hat es während der gesamten römischen Präsenz am Rhein Legionslager gegeben. Es liegt also nahe, dass die Römer in dieser gesamten Zeit (auch?) über den Hellweg nach Germanien eindrangen.
Klabes war Ingenieur für Hoch- und Tiefbau. Als ich meinem Vater, der im Übrigen dieselbe Ausbildung wie Herr Klabes hat, vor einigen Jahren anlässlich eines gemeinsamen Corvey-Besuchs von der Klabes-Hypothese erzählte, hatte der nur ein ungläubiges Kopfschütteln dafür übrig.Weil ich dem Mann nicht den Sachverstand eines Architekten absprechen möchte, nur weil er kein Latein kann und wie man hoffentlich sehen konnte auch selbst ein paar Überlegungen angestellt habe.
Mit Aeneas hättest Du mich wahrscheinlich überzeugt. Aber mit den griechischen Superhelden Herakles und/oder Odysseus in einem fränkischen Gotteshaus habe ich erhebliche Probleme.
Die Bedeutung "Boten" ergibt im Rahmen der Inschrift doch gar keinen Sinn: "Du umgib diese Stadt, Herr, und deine Boten mögen ihre Mauern bewachen."????Klabes übersetzte angelus mit Bote, ignorierend oder schlicht nicht wissend, dass es sich um ein kirchenlateinisches Wort handelt, welches man in Rom zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht kannte.
Es geht anscheinend um den 20. Brief an Lucilius (= der 8. des 2. Buches). Dort ist eine Lesart unsicher und umstritten. In der Latin Library steht: "Nec ego, Epicure, an +gulus+ [si] iste pauper contempturus sit divitias". Andere Lesarten lauten jedoch: "Nec ego Epicuri angelus scio, an pauper iste contempturus sit ..." oder dergleichen.Ich habe gestern in der Latin Library die Schriften der beiden Seneca (die des Jüngeren sind allerdings unvollständig) nach "angel" durchforstet, aber nichts gefunden.
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