Sepiola
Aktives Mitglied
Ich folge der Meinung Peter Heathers und dieser Autoren,
http://www.zentralasienforschung.de/Hunnen.PDF
Oder Cambridge History of Inner Asia. Und noch ein Artikel zur ethnographischen Problematik aus den Schriften:
Project MUSE - Defamiliarizing the Foreigner: Sima Qian’s Ethnography and Han-Xiongnu Marriage Diplomacy
wonach eine Identität von Xiongnu und Hunnen fraglich ist. Wenn du andere Autoren zitieren kannst, so solltest du das irgendwann tun, und zwar mit der Nennung von Autor, Titel, Verlagsort und -jahr sowie Seitenzahl.
:grübel:
Wer will denn plötzlich darüber diskutieren, ob diese Identität fraglich ist?
Mich interessiert, warum sie fraglich ist. Welche Argumente sprechen dafür, welche dagegen?
Schreib doch aus diesen drei Artikeln die Argumente zusammen, die Du besonders überzeugend findest.
Sepiola schrieb:Was zählt, ist nicht die Mehrzahl der Autoren, sondern die Qualität der Argumente.
Einige kann ich inzwischen beurteilen, einige kann ich noch nicht beurteilen. Deshalb frage ich ja hier nach.Dieter schrieb:Und die kannst du beurteilen, nachdem du bislang keinen einzigen Autor ausreichend zitiert hast?
Wenn Dir das nicht ausreicht, was ich bisher zitiert habe, dann frag doch bitte auch nach. Nur so kommen wir weiter.
Heather hat keinen "Bock" geschossen, sondern ist der Meinung, dass die Identität der Xiongnu nach dem Zusammenbruch ihres Großreichs im 1. Jh. n. Chr. erlischt. Die Ablehnung stützt sich auf drei zentrale Punkte: der große zeitliche Abstand, die Instabilität nomadischer Gruppen und Reiche sowie unterschiedliche politische Strukturen.
Den ersten zentralen Punkt hatten wir schon:
Heathers Meinung deckt sich nicht mit den chinesischen Quellen. Die Riesenlücke existiert nicht. Die Xiongnu sind nämlich nach dem Zusammenbruch ihres Großreichs gar nicht verschwunden. Sowohl die Nord-Xiongnu wie auch die Süd-Xiongnu werden noch um 400 n. Chr. in den chinesischen Quellen erwähnt.
Daher sticht auch das zweite Argument nicht.
Es würde auch dann nicht stechen, wenn es eine Jahrhundertlücke gäbe. Nomadengruppen können aus der Geschichte verschwinden, müssen aber nicht. Auch bei Nomaden können Identitäten sehr lange überdauern, sogar ohne Großreich. Die Mongolen gibts auch heute noch, 800 Jahre nach Dschingis Khan.
Nur zum dritten Punkt habe ich noch nichts gesagt.
Heather argumentiert: Die Xiongnu hatten als obersten Anführer den "Shan-Yu, doch die Hunnen kamen mit einer Vielzahl von über- und untergeordneten Königen und ohne jede Spur einer dominanten Einzelgestalt in Europa an." Das soll also der grundlegende Unterschied der Organisationsform gewesen sein.
Aber: Kurz darauf hatten die Hunnen eine sehr dominante Einzelgestalt. Was nun? Waren die Attila-Hunnen plötzlich keine Hunnen mehr? Das wäre doch unlogisch. Ich glaube eher, dass die Hunnen mit ihrer Organisationsform einfach flexibel.
Heather weiter:
"Die Hsiung-Nu banden ihr Haar von alters her in einem langen Pferdeschwanz; die Hunnen taten das nicht. Beide Gruppen trugen weitgehend dieselben Waffen, und ih ihren archäologischen Hinterlassenschaften finden sich gewöhnlich Bronzekessel."
Was bleibt dann noch als Argument?
Die Frisur.