Nur das *praedictum* wohl ehr was mit *weisssagung* zutun hat. der sinn des satzbaus *apud praedictum amnem*
wäre *in der nähe vom* vorherbestimmten *Fluss oder stromes *
-ich bin ehrlich, ich muss auf *Frag Caesar* oder *Online Latain wörter bücher* zurückgreifen wenn ich mir soetwas genau ansehen will. Nur kommt man dan auch sehr schnell zu dem schluss, das es ohne interpretation nicht geht.
Übersetzung ist
immer Interpretation. Allerdings heißt Interpretation
nicht, dass etwas "willkürlich" ist. Eine Interpretation ist gebunden durch die Fakten, hier den Kontext.
praedictum setzt sich zusammen aus der Präposition (in der dieselbe Präposition steckt)
prae und dem hier in adjektivischer Funktion benutztem Partizip
dictum von
dicere, 'sagen', Nebenbedeutung 'befehlen' (Siehe auch
Diktat,
diktieren,
Diktator). Ob
praedictum nun also im Sinne von 'weisssagen' (also von 'vorhersagen') oder im Sinne von 'voherbestimmen' ('zuvor gesagt' oder auch 'vorher genannt') zu interpretieren ist, hängt vom Kontext ab. Hier ist die Rede davon, dass zwei getrennt agierende Heeresteile sich an einem bestimmten Ort treffen sollen. Das ist ein Plan, der auch glückt. Daher kann hier kontextuell nur 'vorherbestimmt' bzw. 'zuvor genannt' - also die Amisia - gesetzt werden. Ob du nun vorherbestimmt oder vorhergenannt wählst: Es ist eindeutig von der Amisia die Rede, nicht von der Weser.
-Die Tacitus übersetzung der Kalkriese Seite sagt *dem vorbestimmten Fluss* .Wie kommt es zu dieser Fehl interpretation ?
Es ist keine Fehlinterpretation sondern eine korrekte Übersetzung. Sontheimer (auf der Website von Kalkriese steht die Sontheimer-ÜS von 1964) hat zwar an anderen Stellen - etwa den Plural
locos als Singular oder das Plusquamperfekt (Vorvergangenheit)
extulerant als Imperfekt (zum Zeitpunkt des Geschehens nicht abgeschlossene Vergangenheit) übersetzt, aber in diesem letzten Fall darf man unterstellen, dass er das tat, weil es im Deutschen stilistisch besser klingt. Eine Übersetzung ist ja auch immer für den Leser in der Zielsprache gedacht.
@ El Quijote ????? zu den Friesen
Tacitus 34/1. Dulgubnier, Chasuarier, Friesen; Säulen des Herakles
Stämme an; vorn stoßen sie an die
Friesen. Man spricht nach dem Maß ihrer Streitkräfte von größeren und kleineren
Friesen. Beide Völkerschaften werden bis an den Ozean vom Rhein umgürtet und wohnen noch überdies um Seen von großer Ausdehnung, die auch von römischen Flotten befahren worden sind.
Ich sehe keinen grund die Friesen nicht an die nordsee zu verorten
Ich auch nicht. Habe ich auch nichts gegen eingewandt: Du argumentierst aber mit
Pedo, der
durch das Gebiet der Friesen geschickt wurde, dass die Römer nicht an die Ems sondern (gegen die ausdrücklich Aussage des Tacitus)
an die Weser zogen:
Ich würde gerne noch einmal sachlich erklärt bekommen warum die Weser so absurd wäre ? ....
Und damit nicht die ganze Wucht des Krieges auf einmal hereinbreche, schickte er Caecina mit vierzig römischen Kohorten, um den Feind zu zersplittern, durch das Gebiet der Bructerer an den Fluss Amisia, während die Reiterei der Befehlshaber Pedo durch das Gebiet der Friesen führte. Er selbst fuhr mit vier Legionen, die er auf Schiffe verladen hatte, über die Seen. Fußvolk, Reiterei und Flotte trafen gleichzeitig an dem vorbestimmten Fluss ein. [...]
Tacitus sagt.......
eindeutig und unmissverständlich *am vorbestimmten fluss *und nicht mehr.
für die Weser würde der logische weg dan auch von PEDO nachgezeichnet da er die waffenbrüder (fussvolk) einsammeln muste und gleichzeutig im vorbeimarsch die Fluss ufer vor übergriffen schützen konnte.
Und eben diese deine Behauptung, dass Pedos Zug durch das Gebiet der Friesen gezogen an der Weser auskommen würde oder müsse, stimmt eben nicht. Das war, was ich dir anhand der Stellen versucht habe zu zeigen.
Ich will mal versuchen es dir bildlich zu erklären:
Die Friesen leben direkt am Rhein, im Bereich der Zuiderzee:
Das ist im Prinzip die Beschreibung des Tacitus, mit den Wohngebieten der Friesen und dem Anmarsch der verschiedenen Truppenteile, wobei der Anmarsch Caecinas über Aliso natürlich nur meine Annahme ist, genauso wie der Punkt an der Ems, an dem das Treffen stattfand sich aus den Quellen nicht genau erschließen lässt. Ich habe ungefähr Rheine gewählt.
Und hier folgt, was du daraus machst:
Germanicus fährt immer noch zur Ems, wohin Caecina zieht ist nicht so ganz klar und Pedo reitet wie immer durch das Gebiet der Friesen, welches jetzt aber nicht mehr zwischen Rhein und Ems sondern zwischen Rhein und Weser liegt. Ein paar Stämme sind dafür aus der Geschichte gestrichen worden.