Ende Napoleons

Wer dieses Buch liest erfährt auch rasch, das die Behauptung, allein der Brand Moskaus und der russische Winter hätten die Niederlage verursacht, eine Legende ist, die Napoleon zur eigenen Rechtfertigung strickte.

Bezüglich der Gründe speziell für das Scheitern in Rußland würde ich das auch so sehen. Es kommt vieles zusammen: insgesamt die Verluste - aus welchem Grund auch immer, der nicht beherrschbare Raum (aus den Verluststatistiken der Offiziere wird die weite Verteilung sichtbar), die Logistik+Versorgung, etc.

Welche Verbände sind denn tatsächlich in Moskau eingezogen?
 
@Silesia:Welche Verbände sind denn tatsächlich in Moskau eingezogen?

Nach dieser oben erwähnten Quelle waren folgende Korps in der russischen Hauptstadt, ich habe es aus Einheitenübersicht und Feldzugskarte zusammengestellt. Die Zahlenangaben sind gerundet und beziehen sich auf die Stärke zu Feldzugsbeginn, entsprechen also nicht der tatsächlichen Kopfzahl in Moskau.

1. Korps (Davout): 72 000
3. Korps (Ney): 39 000
4. Korps (Eugene): 46 000
5. Korps (Poniatowski): 36 000
8. Korps (Vandamme): 18 000
Reservekavallerie (Murat): 40 000
Kaisergarde (Mortier,Lefebvre, Bessieres): 47 000

Das wäre dann die Hälfte der Grande Armee. Relativ wenige deutsche Truppenteile dabei, hauptsächlich Württemberger und Westfalen.
 
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Das wäre dann die Hälfte der Grande Armee. Relativ wenige deutsche Truppenteile dabei, hauptsächlich Württemberger und Westfalen.
Im Endeffekt war es doch die Armee, welche bei Borodino gekämpft hatte. Also ein paar Sachsen waren auch darunter.

Jedenfalls muss man davon ausgehen, da die Truppen Napoleons bei Borodino schon den russischen obendrein aus Schanzen heraus kämpfenden Verbänden nicht mehr so haushoch zahlenmäßig überlegen waren, wie es am Anfang des Feldzuges den Eindruck vermittelte, dass die napoleonischen Truppen schon gewaltige Verluste bis an diesen Punkt erlitten hatten und die Russen, als die Truppen Napoleons Moskau verließen zumindest gleichgezogen hatten bzw. sogar im Vorteil waren.

Den Halbinselfeldzug in Spanien halte ich persönlich militärisch für zumindest genauso bedeutend für das Scheitern Napoleons. Hunderttausende kamen aus Spanien nicht mehr zurück, die Verluste über die Jahre von 1808 bis 1814 dürften noch weit höher zu beziffern sein, als die welche in Russland erlitten wurden. Jedes Jahr gab es praktisch eine Offensive, wobei wechselnde Kommandeure versuchten, der Lage mit unterschiedlichen Erfolgen Herr zu werden. Bei den Soldaten selbst prägte sich kaum ein anderer Krieg so ein wie der in Spanien und Portugal. Auch die übrigen Feldzüge 1809 und 1812 sind natürlich unter der Berücksichtigung zu betrachten, dass gewaltige Kräfte in Spanien dauerhaft gebunden waren. Außerdem waren auch in Spanien die Truppen von Sattelitenstaaten auch aus Deutschland im Einsatz, was auf die Dauer, wenn auch nicht so einprägsam und schlagartig wie der Russlandfeldzug am Profil des Schlachtensiegers Napoleon in der Meinung der Staaten kratzte.
 
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Vielen Dank :winke:

Nach den verschiedenen genannten Orten bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass Truppenteile in den Großraum Moskau eingezogen sind, also auf mehrere Städte im 100km-Halbkreis verteilt waren.
 
Mal eine Frage: Hätte Napoleon nicht der verfahrenen Lage in Spanien dadurch Herr werden können, indem er wie die Mongolen umgangssprachlich formuliert 'alles platt gemacht hätte' ,oder zählte damals schon die öffentliche Meinung in Europa so sehr, dass Napoleon sich eine Politik der brennenden Städte, Dörfer und Felder nicht mehr leisten konnte?

Ich bin mir fast sicher, dass ein Dschinghis Khan die Lage in Spanien mit seinen 'Methoden' noch in den Griff bekommen hätte (Stichwort Friedhofsruhe) oder wäre selbst damit der erstmals national zu nennende Widerstand der Spanier nicht mehr zu brechen gewesen?
 
Napoleon war aber nicht Dschingis Khan oder Adolf Hitler. Als aufgeklärter Mensch des 19. Jahrhunderts möchte ich bei ihm eine gewisse Hemmschwelle vermuten. Den Brand Moskaus hat er sehr bedauert und das nicht nur, weil sein Winterquartier damit futsch war.
 
Mal eine Frage: Hätte Napoleon nicht der verfahrenen Lage in Spanien dadurch Herr werden können, indem er wie die Mongolen umgangssprachlich formuliert 'alles platt gemacht hätte' ,oder zählte damals schon die öffentliche Meinung in Europa so sehr, dass Napoleon sich eine Politik der brennenden Städte, Dörfer und Felder nicht mehr leisten konnte?

Ich bin mir fast sicher, dass ein Dschinghis Khan die Lage in Spanien mit seinen 'Methoden' noch in den Griff bekommen hätte (Stichwort Friedhofsruhe) oder wäre selbst damit der erstmals national zu nennende Widerstand der Spanier nicht mehr zu brechen gewesen?
Mongolen Dschingis Khans und die Truppen der Neuzeit sind kaum zu vergleichen. Napoleon hatte ja nie Abdankung des spanischen Königs zu Gunsten von Napoleons Bruder Joseph erzwungen. Nun wäre es wohl recht unratsam, dem eigenen Bruder und "Verbündetem" das Land zu ruinieren. Letztlich hatte Napoleon ja immer wieder die Hoffnung, das Königreich seines Bruders zu "befrieden", was auch ein Gebiet für Rekrutierungen etc. für die Grande Armée gebracht hätte und nicht bloß hätte, Spanier waren ja auch in den Armeen Napoleons. Im Gegensatz dazu versuchten die Mongolen weniger eine staatliche Eingliederung der unterworfenen Gebiete sondern forderten Tribute etc., also für mich ein anderes Paar Schuhe.

Der Krieg in Spanien ist sicherlich sehr komplex, denn wir haben es bei den Gegnern König Josephs, d.h. der französischen Truppen mit verschiedenen Kräften zu tun. Da wären zum einen die britischen Streitkräfte, zumeist im Verhältnis zu den französischen relativ kleine Armeen unter Moore später Wellesley. Dann gab es reguläre spanische Streitkräfte, welche den Bourbonen unterstanden, aber nur zeitweilig eine Rolle spielten. Die Portugiesen waren schon früher in einer engen Beziehung zu den Briten gewesen und waren ähnlich uniformiert und ausgerüstet. Schließlich haben wir als fast eigene Kraft die Guerillas. Die Meinung über diese ist sehr geteilt. Die Briten selber hatten ein schwieriges Verhältnis zu ihnen, früher wurde ihre Rolle als angebliche Befreier Spaniens als Träger eines bewaffneten Volkskampfes ähnlich den Aktionen in Russland oder Italien angesehen. Ähnlich wie in Italien allerdings gab es bestimmte Kreise in Spanien, welche dem neuen Regime positiv gegenüber standen, welche allerdings von einem Verwüstungskrieg der Franzosen sicherlich nicht entzückt gewesen wären.

Grundsätzlich verdeutlichen nicht nur die graphischen Werke Goyas sondern auch die Zeitzeugenberichte mit welcher Erbitterung ohnehin schon der Krieg zwischen den Franzosen und ihren Gegnern in Spanien ausgefochten worden ist. Wie ein Vernichtungsfeldzug hätte aussehen sollen, wie ihn Gegenkaiser andeutet, kann ich mir nicht so recht vorstellen - noch schlimmer?
 
Napoleons Ende

Da ich einen Aufsatz machen muss über Napoleons Ende hab ich gewisse fragen die ihr bestimmt wisst :rotwerd:

1. Warum griff Napoleon Russland an?
2. Was geschah in Beresina?
3. Was geschah mit Napoleon nach seiner Niederlage im April 1814?
4. Was geschah während der behrümten "Huntert Tage"?
5. Welche Beschlüsse fasste der Wiener Kongress?
6. Die Franzosen verehren Napoleon noch heute. Wie beurteilst du ihn?

Wäre sehr nett wenn jemand Antworten schreibt. Zbs. 1. Antwort usw.

Mit freundlichen Grüssen

Roger100125
 
Ein paar kleine Denkanstöße

1. Es ging ihm darum seine Kontinentalspeere gegen englische Waren durchzusetzten, um England zu schwächen. Dazu mussten sich aber alle europäischen Häfen an dieser Blockade beteiligen.
2. Schlacht an der Beresina ? Wikipedia, die freie Enzyklopädie
Beim Übergang über den Fluss Beresina wurde Napoleons auf dem Rückzu befindliches Heer von den Russen angegriffen und vernichtend geschlagen.
3. Er wurde auf die Insel Elba verbannt, wo er als Fürst regieren sollte, inklusive 400 Mann Leibwache und großzügiger finanzielle Ausstattung.
4. Napoleon kehrte von Elba zurück und stellte erneut eine Armee auf. Der französische König floh aus Paris. Im belgischen Waterloo wurde Napi jedoch von einer englisch-preußischen Armee unter Wellington und Blücher geschlagen und danach nach St. Helena verbannt.
5. Das Stichwort lautet hier "Restauration": Im wesentlich wurde der Status quo ante wiederhergestellt, also die politische Situation vor den Koalitionskriegen. Frankreich wurde wieder eine Monarchie und musste die besetzten Länder (aber nicht mehr) abgeben.
 
zu 1. und 2.

Seit 1793 hatte Großbritannien eine Blockade über die französische Küste verhängt. Mit Fortschreiten des Krieges, gelangten aber immer mehr wichtige europäische Häfen unter der Kontrolle Frankreichs, die dann für den Handel mit Großbritannien geschlossen wurden. Als 1805 die britische Flotte unter Nelson bei Trafalgar die französische Flotte besiegte und Napoleons Pläne einer Invasion Großbritanniens sich damit definitv erledigt hatten, ging Napoleonr 1806 zu einenm handfesten Wirtschaftskrieg, die Kontinentalblockade oder auch Kontinentalsperre genannt, gegen Großbritannien über , um so schließlich doch noch gegen Großbritannien zu siegen. Sämtlich Häfen, auf dem europäischen Kontinent, waren nunmehr auf Napoleon Anordnung hin für britische Schiffe gesperrt worden. Das gleiche galt auch für Schiffe, die britische Waren geladen hatten. Großbritannien verbot nun seinerseits allen Schiffen, französische Häfen anzulaufen und da Großbritannien über die Seeherrschaft verfügte, war dies sehr ernst zu nehmen. Das hatte für die europäischen Häfen natürlich nachhaltige negative wirtschaftliche Folgen. Die Kontinentalsperre hatte aber nicht den von Napoleon angepeilten Erfolg, da Großbritannien einen guten Teil seiner Waren an Amerika verkaufte. Napoleon hat 1810 zur besseren Durchsetzung der Kontinentsperre extra Holland und Teile Nordwestdeutschlands annektiert.

1812 entschloss sich Russland nun die Kontinentalspeere aufzugeben und den Handel mit England wieder aufzunehmen. Hätte Russland die Kontinentalblockade aufrecht erhalten, so hätte es entsprechende Folgen für seine Landwirtschaft gehabt, denn es war auf den Austausch seiner Agrarprodukte, seines Holzes und seiner Felle mit den Waren des industriellen Englands angewiesen. Der Zar sah großzügig über den Schmuggel hinweg, lehnte es ab neutrale Schiffe zu beschlagnahmen und englische Waren verbrennen zu lassen. Auf der anderen Seite behinderte der Zar aber dafür die Einfuhr von französischen Waren..

Napoleon beschloss vor allem aus diesem Grunde Russland nun militärisch anzugreifen. Mit seiner Grande Armee von über 400.000 Soldaten, überschritt Napoleon von Preußen aus am 23.Juni 1812 die Memel die Grenze zu Russland. Viele dieser Soldaten wurden von den von Frankreich besetzten Deutschland, Polen und Italien gestellt.

Am 14.September 1812 erreichten die Franzosen dann Moskau, welches von den Russen kurz zuvor in Brand gesteckt worden war. Die Russen haben bei Räumung ihrer Stadt sämtliche Nahrungsmittelvorräte mitgenommen. Der Zar war nämlich noch immer nicht Willens mit Napoleon in Friedensverhandlungen einzutreten. Napoleon wusste auch ganz genau, dass er den harten Winter ohne ausreichende Vorräte und einen funktionierenden Nachschub in Moskau nicht lange durchstehen würde können.. Die Soldaten seiner Armee litten unter Hunger und diversen Krankheiten. Am 19.Oktober 1812 trat er mit seiner Grande Armee den Rückzug an . Die Franzosen traten den Rückzug unter denkbar schlechten Voraussetzungen an. Sie hatten es nicht nur mit den harten russischen Winter zu tun, sondern fanden auf den Rückmarsch verwüstetes Land vor und hatten praktisch kaumLebensmittelvorräte für die lange Wegstrecke nach Preußen. So starben viele Soldaten elendigg an Hunger oder erfroren einfach.nachts bei den niedrigen Temperaturen. Das gleiche Schicksal traf natürlich auch für die Pferde zu, wodurch sich die die Situation für die Grande Armee noch weiter verschärfte, weil nun auch die überaus wertvollen Verpflegungswagen und Kanonen zurückgelassen werden mussten. Am Ende dieses schrecklichen Rückzuges stand der Übergang über die Beresina, die mit Hilfe von Pontonbrücken überquert werden mussten. Die Russen schossen mit ihren Kanonen auf die französische Armee was das Zeug hielt, was bei der Grande Armee enorm hohe Verluste verursachte. Schließlich verließen nur noch 30.000 Soldaten der französischen Armee Russland und erreichten Preußen.
 
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Die "Grande Armee" hatte allerdings mehr als 400.000 Mann. eher zw. 550-600.000
intakt zurückgekommen sind Yorck (20.000) und Schwarzenberg (35.000).
Napoleon hat die Beresina mit etwa 40-45.000 Mann + cca 40.000 Nachzüglern erreicht. Die Nachzügler dürften wohl fast alle von den Russen abgefangen worden sein. Nach Berisina hätte Napoleon also 40.000+20.000+35.000, also etwa 95.000 Mann gehabt, hätten die Preussen und Österreicher sich nicht aus dem Bündnis verabschiedet (die Österreicher zwar indirekt aber Schwarzenberg stand ab dann "nicht mehr zur Verfügung"). also, wenn man von 600.000 Mann Invasionsarmee ausgeht, dürften cca. 500.000 in Russland geblieben sein (gefangen oder tot).
Alledings war die Zahl der Franzosen im August 1812 schon auf gut 50% der Sollstärke gefallen, also sind keineswegs der Grossteil beim Rückzug umgekommen,
Viel schlimmer war allerdings der Verlust an Pferden und Transportmittel. Die Russen geben an etwa 120.000 Pferdekadaver beseitigt zu haben. Das bedeutet, dass Napoleons Kavallerie futsch war.
Seine Stärke war immer, einen taktischen Sieg in eien strategischen zu verwandeln, dadurch dass er den Feind bis zur Auflösung verfolgt hat. Ohne eine gut berittene Kavallerie get das net, wie man bei Lützen und Bautzen 1813 gesehen hat. Aus Kavalleriemangel war auch die Aufklärung dürftig, die Pferde 1813 inadäquat (was bedeutet dass z.B. Kürassiere nach dem ersten Anbgriff nutzlos wurden usw) und der Grundstein der Niederlage im Feldzug von 1813 war gelegt. Kavallerie, Artillerie, Lgistikwesen, alle hatten unter dem Pferdemangel zu leiden und die Efiizienz dieser Einheiten war ab dann erheblich vermindert.
Für die Russen ist der Feldzug übrigens auch nicht besonders toll abgelaufen. im Januar 1813 waren auch die Russen nur noch ein Schatten ihrer selbst. Alles in allem, zürfte der Feldzug etwa 400.000 Russen gekostet haben.
 
Turgot schrieb:
Napoleon beschloss vor allem aus diesem Grunde Russland nun militärisch anzugreifen. Mit seiner Grande Armee von über 400.000 Soldaten, überschritt Napoleon von Preußen aus am 23.Juni 1812 die Memel die Grenze zu Russland. Viele dieser Soldaten wurden von den von Frankreich besetzten Deutschland, Polen und Italien gestellt.

Loudon schrieb:
Die "Grande Armee" hatte allerdings mehr als 400.000 Mann. eher zw. 550-600.000
intakt zurückgekommen sind Yorck (20.000) und Schwarzenberg (35.000).

Die Grande Armee, die am 24.Juni 1812 nachts die Memel überschritt, um fasste 449.000 Soldaten. Im Verlaufe des Feldzuges stießen dann noch zusätzliche Truppenkontingente von insgesamt 162.700 Soldaten hinzu.


....,also sind keineswegs der Grossteil beim Rückzug umgekommen,

Hat auch niemand behauptet.

Bereits zwei Monate nach Feldzugsbeginn waren ca. 150.000 Mann der Grande Armee nicht mehr kampfähig. Pro Tag war ein Verlust von ca. 5.000 bis 6.000 Mann durch Desertationen, Krankheiten und vor allem Mangel an Lebensmitteln zu verkraften.

Alleine schon bei der Schlacht von Borodino verlor die Grande Armee 47 ihrer Generäle und ca. 28.000 Mann.
 
Dazu kommt noch die Konvention von Tauroggen (Litauen): Der preußische Graf York von Schwarzenburg handelte mit seinem weitgehend intakten Hilfskorps (40.000 Mann) eigenmächtig einen Waffenstillstand mit den Russen aus, was für Preußen faktisch den Abfall von Frankreich bedeutete.
Kurz gesagt: Für Napoleon kam es nach dem Russlandfeldzug knüppeldicke....
 
Die "Grande Armee" hatte allerdings mehr als 400.000 Mann. eher zw. 550-600.000
intakt zurückgekommen sind Yorck (20.000) und Schwarzenberg (35.000).

So viel ich weiß, hat doch lediglich ein preußisches Korps, zwangsweise, an dem Russlandfeldzug mit einer Stärke von insgesamt "nur" 20.000 Soldaten mit den Generälen York, Kleist und Grawert teilgenommen. Davon sind m.W. nach noch 14.000 unter der Führung von Yorck zurückgekommen.


Die Grande Armee hatte wenige Tage vor der Schlacht an der Beresina ja schon einen kräftigen Aderlaß verkraften müssen. Im Zuge der Schlacht bei Krasnoje hatte Napoleon den Verlust von ca. 40.000 Soldaten zu beklagen.
 
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Gemäß Peter Hofschröer (Lützen and Bautzen 1813, Osprey Military), hatte der Korps Yorck am 30.Dez. 1812, 18.000 Mann. Sollstärke angeblich 19.800.
Österreicher haben auch teilgenommen, jedoch kaum in Kampfhandlung verwickelt gewesen. Deswegen sagte ich auch "intakt".
Der preußische Graf York von Schwarzenburg
Wartenburg wohl eher. Nicht zu verwechseln mit Schwarzenberg, der Österreicher war.
Die Grande Armee, die am 24.Juni 1812 nachts die Memel überschritt, um fasste 449.000 Soldaten.
Im Verlaufe des Feldzuges stießen dann noch zusätzliche Truppenkontingente von insgesamt 162.700 Soldaten hinzu.
warum die Verstärkungen dann nicht zählen? Die haben auch am Feldzug teilgenommen.
Hat auch niemand behauptet.
habe auch nicht gesagt, dass das jemand hier behauptet hat.
 
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Gemäß Peter Hofschröer (Lützen and Bautzen 1813, Osprey Military), hatte der Korps Yorck am 30.Dez. 1812, 18.000 Mann. Sollstärke angeblich 19.800.
Österreicher haben auch teilgenommen, jedoch kaum in Kampfhandlung verwickelt gewesen. Deswegen sagte ich auch "intakt".

James Sheehan schreibt in seinem Werk "Der Ausklang des alten Reiches", S. 286,Berlin 1994, das 20.000 Preußen an dem Russlandfeldzug teilgenommen haben. Auf Seite 288 nennt er die dann die Zahl von 14.000 Preußen, die Yorck aus Russland zurückgeführt hat.

warum die Verstärkungen dann nicht zählen? Die haben auch am Feldzug teilgenommen.

Das stelle ich auch gar nicht in Frage. Ich schrieb weiter oben nur das Folgende:

Napoleon beschloss vor allem aus diesem Grunde Russland nun militärisch anzugreifen. Mit seiner Grande Armee von über 400.000 Soldaten, überschritt Napoleon von Preußen aus am 23.Juni 1812 die Memel die Grenze zu Russland.Viele dieser Soldaten wurden von den von Frankreich besetzten Deutschland, Polen und Italien gestellt

Du hast dann in deinem Beitrag hierauf Bezug genommen und mehr oder weniger berichtigend die Zahl von 550.000 bis 600.000 Soldaten genannt. Meine Aussage bezog sich aber lediglich auf die Stärke der Grande Armee in der Nacht vom 23.Juni auf dem 24.Juni, als sie eben die Grenze zu Russland überschritt.

habe auch nicht gesagt, dass das jemand hier behauptet hat

Dann habe ich diese Aussage von dir falsch interpretiert:

Alledings war die Zahl der Franzosen im August 1812 schon auf gut 50% der Sollstärke gefallen, also sind keineswegs der Grossteil beim Rückzug umgekommen
 
2. Schlacht an der Beresina ? Wikipedia, die freie Enzyklopädie
Beim Übergang über den Fluss Beresina wurde Napoleons auf dem Rückzu befindliches Heer von den Russen angegriffen und vernichtend geschlagen.

Zum Uebergang ueber die Beresina møchte ich noch ein paar Anmerkungen machen:

Ich wuerde zum einen nicht von einer "Schlacht" sprechen, gleichwohl es natuerlich Gefechte im Zusammenhang mit dem Uebergang gab.
Weiterhin sehe ich es als Meisterleistung Ns und seiner Soldaten an, dass der Uebergang ueberhaupt gelungen ist, und es nach dem Uebergang weiterhin eine intakte (wenn auch kleine) Armee gab.
Man hat die Russen hinsichtlich der Stelle des Uebergangs genarrt, das ganze geschickt getarnt, die Bruecken unter widrigsten Umstænden gebaut (von den dort eingesetzten Pionieren hat wegen der Erfrierungen glaube ich keiner ueberlebt), und den Uebergang længstmøglich offengehalten.

3. Er wurde auf die Insel Elba verbannt, wo er als Fürst regieren sollte, inklusive 400 Mann Leibwache und großzügiger finanzielle Ausstattung.
4. Napoleon kehrte von Elba zurück und stellte erneut eine Armee auf.

Hier sollte man vielleicht auch noch erwæhnen, dass diese "grosszuegige finanzielle Ausstattung" sehr schleppend, wenn ueberhaupt, gezahlt wurde und sowohl eine Einstellung/Kuerzung dieser Zahlungen sowie eine Verfrachtung Ns an einen anderen Verbannungsort (ich meine St.Helena war schon im Gespræch) geplant war.
Seine Flucht von Elba kann insofern so ueberraschend nicht gewesen sein...
(Mal abgesehen davon, dass es einfach wider die Natur eines Napoleons war, sich den Rest seines Lebens mit der Verwaltung eines Zwergstaates zu beschæftigen)

Zum Brand von Moskau:

Am 14.September 1812 erreichten die Franzosen dann Moskau, welches von den Russen kurz zuvor in Brand gesteckt worden war. Die Russen haben bei Räumung ihrer Stadt sämtliche Nahrungsmittelvorräte mitgenommen.

Das ist alles nicht ganz unumstritten:

Es gibt Angaben, dass
a) Moskau nicht soo verlassen war, wie gemeinhin angenommen wird
b) sich nach wie vor auch Nahrungsmittel in und um die Stadt befanden
(wenn auch nicht Ausreichend fuer eine Ueberwinterung)
c) der Brand verschiedene Ursachen gehabt haben kann - und Moskau auch nicht vollstændig eingeæschert hat.
Allerdings haben die Russen sæmtliche Feuerspritzen mitgenommen, was eine Brandbekæmpfung unmøglich machte.

Dann noch ein interessantes Detail hierzu:
Das gleiche Schicksal traf natürlich auch für die Pferde zu, .....

Das 1. grosse Pferdesterben gab es bereits auf dem Hinweg, als noch vor Wilnius ein Sturm mit anschliessendem eiskaltem Dauerregen dafuer sorgte, dass innerhalb kuerzester Zeit ca. 25% aller Pferde ausfielen/starben.
Es ist ja hier bereits genannt, dass die meisten Verluste auf dem Hinweg zu verzeichnen waren. Die Versorgung war von Anfang an schwierig: "Aus dem Lande ernæhren" war aufgrund der duennen Besiedlung im Vergleich zu Deutschland/Italien kaum møglich, und der toll geplante Nachschub kam nicht durch.
Trotz Verstærkungen erreichten lediglich etwa 100.000 Soldaten Moskau.

Quelle meiner Infos:
Adam Zamoyski: "1812 Napoleons russiske Tragedie", leider nur auf norwegisch (evtl. auch auf englisch zu haben)
Ein hochspannendes Buch. Der Autor hat sich die unterschiedlichsten Quellen, auch russische, zu Gemuete gefuehrt -mit Quellenangaben, besonders bei umstrittenen Themen.
Falls das mal auf deutsch zu haben ist, ein "muss" fuer Interessierte.
Ich fand es auch deshalb lesenswert, weil es zahlreiche Augenzeugen-Berichte enthælt.
Der ganze Russlandfeldzug ist eine wirkliche Tragødie gewesen, bei dem sich zeigt, wie sich Menschen in Extremsituationen verhalten und was der Mensch aushalten kann - es erzæhlt anschaulich von Mit- und Unmenschlichkeit, von Grausamkeiten und Schicksalen - alles fuer einen in heutiger Zeit aufgewachsenen kaum vorstellbar.

Gruss, muheijo
 
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