Was Thea geschrieben hat, ist wirklich sehr wichtig. Ein Programm, ohne die Möglichkeit Gedcom-Daten zu generieren und einzuladen, sollte man gleich links liegen lassen (sofern es sowas heute überhaupt noch gibt). Aber auch da ist einiges zu beachten. Gedcom ist ein Standard und je mehr man persönliche Felder für die Eingabe ergänzt, also den Standard aufbricht, desto mehr Probleme kann ein Ex- und Import aus oder in ein anderes Programm machen. Deshalb sollte man die Finger von unbekannten Exotenprogrammen lassen. Das Problem tritt aber auch oft bei altbewährten Programmen auf. Ganz ist man nie davor gefeit. Bei aller Flexibilität der Programme sollte man also auch darauf achten, es mit der eigenen Kreativität nicht zu übertreiben, wenn einem an Datenaustausch gelegen ist.
Noch eine Bemerkung zu den Darstellungen. Es wird immer wieder gefragt, ob es nicht ein Programm gibt, was gleichzeitig sowohl die Vor- und Nachfahren, als auch die Nebenlinien mit ihren Vor- und Nachfahren darstellen kann. Nein, das gibt es nicht. Das wäre wohl die eierlegende Wollmilchsau, der Traum der Ahnenforscher
. Ein solches Programm würde aber schlichtweg explodieren. Bei einer kleinen Genealogie mit einigen hundert Personen, ist das sicher kein Problem aber eine solche Genealogie kann auch gut und gerne 50.000 Personen beinhalten, je nach Forscherglück. Es kann also immer nur von einem Probanden aus direkt nach oben und/oder unten dargestellt werden. Möchte man eine Nebenlinie darstellen, muss man dort einen neuen Probanden festlegen, von dem aus dessen Vor- und/oder Nachfahren dargestellt werden.
Früher oder später kommt bei vielen der Wunsch, eine Webseite mit seinem Hobby Ahnenforschung zu gestalten und seine Vorfahren vorzustellen, entweder als geschlossene Familienseite oder ganz offen. Hier versagen aber die meisten Ahnenforscherprogramme sowohl in ihrer Leistungsfähigkeit mit sehr großen Datenmengen umzugehen, als auch in der geeigneten Webdarstellung. Oft kann man nur sehr einfache HTML-Auftritte generieren. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, wenn man sich wegen guter Handhabung einmal für ein bestimmtes Programm zur Erfassung entschieden hat. Für die Aufbereitung von Webdaten kann man dann auch ein anderes Programm verwenden, in das man die Gedcom-Daten importiert. Neben
TNG, über das ich oben schon geschrieben habe, gibt es auch noch die kostenlose Alternative
PhpGedView, was mir persönlich allerdings viel zu unübersichtlich ist. Aber es bietet wesentlich mehr, als die einfachen standardmäßigen Webfunktionen der üblichen Genealogieprogramme.
Zu bedenken ist abschließend noch bei fast allen Programmen, dass die Einbindung von Bildern und anderen Dokumenten beim Export in ein anderes Programm oftmals seine Tücken hat, ein Grund, warum ich nach leidvoller Erfahrung ganz darauf verzichte, irgendwelche Bilddaten o.ä. einzubinden und das dann in ein anderes Programm zu übertragen. Das sollte man nur machen, wenn man sich recht sicher ist, dass man z.B. nicht früher oder später auf ein anderes Programm umsteigen will.