Zu den Taurinern, die anscheinend auch Turin seinen Namen gegeben haben, und die bei Polybios erst später erwähnt werden (3,60, Liv 21,38-39)), weil Hannibal sie versucht zum Bündnis zu bewegen, was scheitert, erobert er ihre wichtigste Stadt, zählt Birkhan (Kelten, S.99) zu einer ligurischen Vorbevölkerung, die sich gegen die keltische Eroberung behaupten konnte. Sie werden daher wahrscheinlich auch nicht die Bergbevölkerung sein, die mit dem karthagischen Heereszug in Gefechte verwickelt war. Bei Strabon findet sich ein Fragment aus Buch 34 des Polybios, dort erwähnt er nur vier Pässe durch die Alpen (Strab.4,6,12), "einen durch das Taurinerland, den Hannibal wählte".
Man darf also auch zweigleisig fahren. Im smalltalk und hier wieder ernsthaft. Ich versuche es mal:
Beim Aufstieg auf den Pass hatte Hannibal ziemlich weit oben auf engen Pfaden einige Schwierigkeiten mit den Alobrogern. Er überlistete sie, bekämpfte sie, zerstörte ihre Stadt und konnte sich neu verproviantieren (Pol. 3, 50-51).
Beim weiteren Aufstieg kam ihm eine andere Bergbevölkerung entgegen. Der Name wird nicht genannt. Sie begrüßten ihn mit Olivenzweigen und Girlanden. Hannibal mißtraute ihnen. Ließ sich aber dann doch mit ihnen ein und wurde später doch von ihnen angegriffen (Pol. 3, 52).
Am Fuß der Alpen kam er in das Gebiet der Insubrer. Sie lagen im Streit mit den Taurinern. Die Tauriner hatten kein Vertrauen in die Karthager. Aus Zorn über den Verlust von 10.000 Mann wurden sie von Hannibal bis auf den letzten Mann niedergemacht. Auch zur Warnung für alle anderen Stämme ringsum (Pol. 3, 60).
Könnte es sein, daß hier etwas durcheinander geraten ist im Ablauf? Die zweite Bergbevölkerung begrüßt Hannibal noch beim Aufstieg mit Olivenzweigen und Girlanden. Das paßt nicht in die Berge.
Die friedlichen Insubrer könnten ihn so im Tal begrüßt haben.
Oder auch im Tal die Tauriner. Aber mit Falschheit und Hinterlist.