Das mag Ohlig ja behaupten. Was nicht so ganz verständlich ist: Ohlig und seine Genossen haben sich in mehreren Punkten als unglaubwürdig erwiesen, trotzdem rekurrierst du immer wieder auf diese. Warum?! :grübel:
Der chaldäische Mönch Thomas o Presbyteros schreibt Mitte des 7. Jahrhunderts:
Im Jahr 947 (d.i. AD 635—36), in der 9. Indiktion fielen die Araber in ganz Syrien ein und zogen nach Persien und eroberten es. Die Araber stiegen den Berg von Mardin hoch und töteten viele Mönche dort aus den Klöstern Qedar und Bnata. Dort starb der gesegnete Mann Simon, der Türwächter von Qedar, Bruder von Thomas dem Priester. Im Januar nahmen die Leute aus Emesa das Wort an, ihr Leben zu retten und viele Dörfer wurden durch die Plünderungen der Araber MWHMDs verwüstet und viele Menschen wurden abgeschlachtet und aus Galiläa bis nach Beth als Gefangene fortgeführt.
Am 26. Mai kamen die Saqilara aus der Umgebung von Emesa und die Römer verfolgten sie.
Am 10. August flohen die Römer aus der Umgebung von Damaskus und dort wurden viele Menschen getötet, einige zehntausend...
Nach der These von Luxenberg/Popp/Ohlig würden also aramäisch-sprachige christliche Mönche die von ihnen gescholtene Verwüstung christlicher Regionen den "Arabern
ihres Heilands" in die Schuhe schieben?
Eine weitere - ebenfalls christliche Quelle - ist der armenische Bischof Sebeos, der um 660 über Muhammad folgendes schreibt:
Damals wurde ein gewisser unter ihnen, ein Mann von den Söhnen des Ismael (gemeint ist der Sohn von Abraham und Hagar, siehe Genesis), bekannt unter ihnen, der Muhammad genannt wurde. Ihnen wurde, angbelich auf Gottes Befehl, eine Predigt über den Weg der Wahrheit, offenbart. Muhammad lehrte sie, den Gott Abrahams anzuerkennen, denn er war in der mosaischen Geschichte gelehrt und bewandert.
Weil der Befehl von Gott kam, befahl er ihnen zusammenzukommen und sich im Glauben zu vereinigen. Sie ließen von der Veehrung eitler Dinge ab und kehrten sich dem lebenden Gott zu, der ihrem Stammvater Abraham erschienen war. Muhammad verbot ihnen Aas zu essen, Wein zu trinken, falsches Zeugnis abzulegen und Ehebruch zu begehen.
Und wenn du nun schreibst, die Ägypter wussten nicht, dass die Araber keine Christen waren sondern hielten sie für solche - ich bin mir fast sicher, dass das nicht korrekt ist, ein Beleg dafür steht jedenfalls aus - so ist doch zu fragen, woher sie es hätten wissen sollen. Die Ägypter hatten noch keine Fernsehnachrichten und kein Internet. Die meisten werden nicht einmal gewusst haben, was im übernächsten Dorf passiert ist. Du kannst nicht deine Erfahrungen aus einer Informationsgesellschaft, wie sie sich seit Anfang des 19. Jahrhunderts ganz allmählich entwickelt hat (in England seit Ende des 18. Jahrhunderts), auf die Antike/das FMA übertragen. Und wenn du mal den Vergleich mit heutigen Ereignissen ziehst, wirst du auch merken, dass du vieles, was in Nachbarländern passiert, nichts weißt. Könntest du beispielsweise,
ohne zu googeln, sagen, wer in den neun direkten Nachbarländern Europas gerade an der Regierung sitzt? Gemeint sind dabei gar nicht mal die Namen der Politiker oder Parteien, die Ausrichtung würde schon reichen. Das Wissen, was wir darüber haben, haben wir, weil es
Massenmedien gibt und trotzdem ist unser Wissen noch auf das beschränkt, was uns die Nachrichtenredakteure vorsetzen. Russland ist eben wichtiger als Tschechien, Frankreich wichtiger als Dänemark.
Was Ohlig in dem verlinkten Interview behauptet, dass die ersten muslimischen Münzen, die den Namen Muhammad trügen, Kreuze oder die Taufe Christi zeigten, ist ebenfalls nicht korrekt. Die ersten Münzen sind Kopien byzantinischer Solidi. Sie zeigen den byzantinischen Kaiser (r) mit Kreuz (v) und den Kalifen mit Gefolge (r) mit einer Stange (v) im Hintergrund. Diese Stange kann man wohl als ent-semantisiert betrachten: