Mein Verweis auf das Judas-Evangelium (gelesen u.a. "Das verschollene Evangelium", von Krosny) und die Tatsache, dass es lange unter Verschluss von einem geldgierigen Händler gehalten wurde und deshalb im Großen und Ganzen zerfallen ist, sollte darstellen, dass dies auch mit anderen wichtigen antiken Dokumenten geschehen kann (und wahrscheinlich auch geschieht). Ähnlich war es doch auch mit der Himmelsscheibe von Nebra, oder?. Die wenigen noch erhaltenen Schriften des Origenes, die aus schlechten lateinischen Übersetzungen stammen, betreffen nicht die entscheidenen Passagen für eine Beweisführung. Aus der Sammlung Karl Pfleger besitze ich "Origenes: Geist und Feuer, ein Aufbau aus seinen Schriften von Hans Urs von Balthasar", Vlg.Otto Müller 1938. Natürlich sind in diesem Buch nur kleine Auszüge aus den Origenes-Schriften vorhanden, mit den theologischen Auslegen des Herrn von Balthasar. Mit meinem Hinweis auf "irgendwelche Kleinstädte" in Deutschland wollte ich nicht ablenken, sondern darauf hinweisen, wie nah oft die sog. Hypothesen an der Wahrheit liegen.
Für mich ist jedenfalls die Tatsache, dass es vermeintlich keine Dokumente gibt, die eine Bibelverfälschung belegen, ebenfalls nicht beweisend, dass es diese Verfälschungen nicht gegeben hat.
Wenn man das NT aufmerksam liest, ergibt sich daraus schon ein Erkennen von "Schwachstellen" bzw. ein evtl. Verschieben von Texten in ein anderes Kapitel. Ein Beispiel: Matth. 3,16 - wie kurz fallen die Einsetzungsworte Gottes bei der Taufe Jesu aus. Dagegen sind die Einsetzungsworte für Petrus Matth. 16,17-19 doch ungewöhnlich lang, es werden ihm regelrecht göttliche Kräfte verliehen. Setzt man die Verse 18 und 19 an Matth. 3,16 an, bekommt die Taufe Jesu einen tieferen Sinn und Inhalt, jedoch reißt das Fehlen der beiden Verse in Matth. 16 den Text nicht aus dem Zusammenhang. Wenn man dann die späteren Verse in Matth. 16, 22-23 betrachtet, in denen sich Petrus einen Tadel an Jesus erlaubt und dann von diesem verflucht wird, bekommt man schon starke Zweifel an "Petri Schlüsselamt" und kann eine ganz frühe Verfälschung der Texte zur Stärkung der Position des Petrus in Rom nicht ausschließen, der sich in den Gegensatz zur Apostelin Maria Magdalena setzte, die im Süden Frankreichs missionierte. Und ehe Du fragst, ja, ich habe die Bücher der Gnosis, ja ich kenne die apokryphen Schriften.
So ganz nebenbei - irgendetwas muss ich in diesem Geschichtsforum falsch verstanden haben und damit auch in diesem Thread. Geht es nur darum zu zeigen, wie gebildet und belesen man ist oder ist auch (Quer-) Denken erlaubt?
Wenn sich Wissenschaft nur an Vorgegebenes halten müsste und würde, wäre sie keine wahre Wissenschaft, sondern nur Ware Wissenschaft und die Menschheit hätte heute noch nicht einmal das Rad erfunden und könnte an selbigem gelegentlich drehen.
Sorry, dass ich mit meinen unmaßgeblichen, unwissenschaftlichen halbgebildeten Hypothesen die erlauchte Runde gestört habe. Bye, bye ...
Für mich ist jedenfalls die Tatsache, dass es vermeintlich keine Dokumente gibt, die eine Bibelverfälschung belegen, ebenfalls nicht beweisend, dass es diese Verfälschungen nicht gegeben hat.
Wenn man das NT aufmerksam liest, ergibt sich daraus schon ein Erkennen von "Schwachstellen" bzw. ein evtl. Verschieben von Texten in ein anderes Kapitel. Ein Beispiel: Matth. 3,16 - wie kurz fallen die Einsetzungsworte Gottes bei der Taufe Jesu aus. Dagegen sind die Einsetzungsworte für Petrus Matth. 16,17-19 doch ungewöhnlich lang, es werden ihm regelrecht göttliche Kräfte verliehen. Setzt man die Verse 18 und 19 an Matth. 3,16 an, bekommt die Taufe Jesu einen tieferen Sinn und Inhalt, jedoch reißt das Fehlen der beiden Verse in Matth. 16 den Text nicht aus dem Zusammenhang. Wenn man dann die späteren Verse in Matth. 16, 22-23 betrachtet, in denen sich Petrus einen Tadel an Jesus erlaubt und dann von diesem verflucht wird, bekommt man schon starke Zweifel an "Petri Schlüsselamt" und kann eine ganz frühe Verfälschung der Texte zur Stärkung der Position des Petrus in Rom nicht ausschließen, der sich in den Gegensatz zur Apostelin Maria Magdalena setzte, die im Süden Frankreichs missionierte. Und ehe Du fragst, ja, ich habe die Bücher der Gnosis, ja ich kenne die apokryphen Schriften.
So ganz nebenbei - irgendetwas muss ich in diesem Geschichtsforum falsch verstanden haben und damit auch in diesem Thread. Geht es nur darum zu zeigen, wie gebildet und belesen man ist oder ist auch (Quer-) Denken erlaubt?
Wenn sich Wissenschaft nur an Vorgegebenes halten müsste und würde, wäre sie keine wahre Wissenschaft, sondern nur Ware Wissenschaft und die Menschheit hätte heute noch nicht einmal das Rad erfunden und könnte an selbigem gelegentlich drehen.
Sorry, dass ich mit meinen unmaßgeblichen, unwissenschaftlichen halbgebildeten Hypothesen die erlauchte Runde gestört habe. Bye, bye ...