Pflug ging mit rein strategischen Argumenten an das Problem heran. Über das von Drusus 11 v.Chr. an Lupias und Elison erbaute Kastell meinte er, dass, wenn Dio davon spricht, dass dieses Kastell zur Sicherung des Imperiums gegen einen Germanenstamm errichtet wurde, der fast die gesamte Macht der Römer vollständig aufgerieben habe, so könne es sich nur um Castrum handeln, das gegen die offenbar vom oberen Main ins Gebiet des heutigen Sachsenlandes ausgewichenen Markomannen erbaut war. Aus strategischen Gründen ließe sich dafür nur ein Platz finden, der wie ein Pfahl im Fleisch des Gegeners wirken konnte: Leipzig, der Ort, wo heute Luppe und Elster auseinanderfließen... Es könne sich also keinesfalls um ein Kastell in der Nähe des Rheins, an der Lippe, handeln. Übrigens ein Argument, dem man sich nicht so ganz verschließen möchte.
Pflug zieht nun den Ptolemaios heran und setzt dieses Kastell mit dessen "Luppia" gleich, woraus dann irgendwie Leipzig geworden sei. Und dann will er frühmittelalterliche Befestigungen des Vogtlandes auf römische Herkunft untersuchen, aber da geht wohl doch die Fantasie mit ihm durch. Sein dritter Band ist gottseidank nicht erschienen.