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Cherusker
Gast
Detlef schrieb:Warum nur gehen immer alle von den zu schwachen Germanen aus, auch das ist doch nur ne Annahme, Tacitus berichtete das so ! aber stimmt es auch, Tatsache ist doch das Varus mit 3 Legionen gefallen ist und Germanicus hatte letztlich mehr als 8 Legionen zur Verfügung und nen bisserl später hat der vorher angeblich so gefürchtete Marbod vor Arminius die Flucht ergriffen....
Genau das ist auch mein Reden. Schon Caesar setzte gegen die Kelten germanische Söldner ein, die ihn in Gallien den Sieg brachten.
Die Germanen unter der Führung Arminius können gar nicht so schwach und hilflos gewesen sein, wie sie in einigen Büchern dargestellt wurden. Einzelne Stämme hatten Probleme mit den Römern, aber ein Bündnis zwischen mehreren germanischen Stämme war ein ernstzunehmender Gegner.
Die Germanen des Arminius müssen in der Lage gewesen sein 3-4Legionen
anzugreifen und zu besiegen. Daher auch die Zusammenhaltung der 8Legionen gegen die Cherusker.
Das beschreibt Tacitus auch nach der Befreiung des Segestes. Da schickte Germanicus Caecina mit 40 Kohorten und L.Stertinius aus, um die Kräfte des Feindes zu zersplittern damit nicht die ungeteilte Wucht über sie hereinbräche. Das bedeutet, daß selbst Germanicus mit 8Legionen deutlichen Respekt vor der germanischen Armee hatte. Somit wollte er erst die Marser,Brukterer und Chatten schwächen, bevor er gegen die Cherusker vorging.
Die Beschreibungen des Tacitus, daß es stundenlanges Morden unter den Germanen gab (siehe Idistaviso und Angrivarierwall), halte ich nur für eine Floskel, da es ansonsten keine germanischen Krieger mehr gegeben hätte.
Bei Idistaviso hat Arminius eine bestimmte Taktik verfolgt, die leider durch die Cherusker selbst zu nichte gemacht wurde. Daraufhin hat er den Rückzug befohlen und die germanischen Truppen haben sich abgesetzt. Den Römern blieben höchstwahrscheinlich versprengte Truppen und auch Verwundete übrig, die sie dann nicht verschonten (Sklaverei), sondern töteten.
Beim Angrviarierwall vermute ich ebenfalls einen Rückzug der Germanen nach stundenlangen Kämpfen. Es steht geschrieben, daß Germanicus mit seinen Prätorianern (!) den Wall erstürmte. Aber der Gegner wird nicht mehr erwähnt? Wieso geht Germanicus gleich zu den Kämpfen im Wald über? Das deutet alles auf einen Rückzug mit neuer Verteidungsstelle hin. Da Germanicus vorher die Vernichtung der Cherusker als Ziel ausgesetzt hat, wundert es jetzt, daß er nicht das Land verwüstet, sondern abzieht! Angeblich in die Winterlager......aber es kann noch nicht so spät im Jahre gewesen sein, da er sofort wieder die anderen einzelnen Stämme mit voller Wucht angreift (die er angeblich schon gründlich besiegt hat:grübel: ). Ich vermute, daß er seine Reiterei am Angrivarierwall eingebüßt hat und einen weiteren Kampf daher nicht einging.
Es kann bei den Germanen keine allzugroßen Verluste gegeben haben, da Arminius ein Jahr später, wie von Dir beschrieben, gegen Marbod kämpfte. Und dessen Armee ist in ihrer Stärke bekannt gewesen. Die Germanen waren innerhalb eines Bündnisses ein ernstzunehmender Gegner für die Römer. Und die unzureichende Bewaffnung halte ich für römische Propaganda. Es ist eigentlich für die Römer peinlich, daß feuergehärtete Speere diese für damalige Zeiten moderne Armee so zusetzten....:grübel: