Sämtliche Werkzeugmaschinen, die für den Panzer III verwendet wurden, fanden auch beim Panther Verwendung, sodass die Produktion von Panzer III auf Panzer V ohne größere Probleme umgestellt werden konnte.
Das liest man tatsächlich so, ist aber mE eine Darstellung, die hinterfragt werden sollte.
Produktionsseitig ist zwischen Werkzeugmaschinen und Werkzeugen bzw. Werkzeugsätzen zu unterscheiden. Die "deutsche" Produktionsweise im Werkzeugbau sah im internationalen Vergleich kleinteiligere Produktion, kleinere Werkzeugmaschinen (iV zu großen Produktionsstraßen), und eine flexible Produktionsweise vor.
Vereinfacht kann man sich das so vorstellen, dass Werkzeugsätze in Werkmaschinen eingespannt worden sind (spanabhebende bzw. nicht spanabhebende WZM oder Press-, Biege-, Stanz-, sowie spanabhebende Schleif-WZM). Die WZM als solche ist flexibel einsetzbar, vorausgesetzt, es stehen die Werkzeugsätze zur Verfügung. Diese waren (kaum flexibel bzw. änderbar) auf die aktuelle Produktion ausgerichtet. Zu den Werkzeugen (bzw. ganzen -WU-Sätzen) kamen für die Produktion notwendige Vorrichtungen und Lehren hinzu.
Die WZM-Ausstattung der deutschen Panzerindustrie war bei Kriegsbeginn relativ neu, beginnend etwa ab 1935 mit einer großen Investitionskampagne. Die WZM durften über 3 Jahre abgeschrieben werden, was Neuanschaffungen durch Gewinnthesaurierung begünstigte.
Das ändert allerdings nichts an der Spezifikation der ebenfalls kosten- und kapazitätsintensiven Herrstellung von Werkzeugen, Vorrichtungen und Lehren als ganze Ausstattungssätze für die aktuelle Typenproduktion 1935/39 (also ausgerichtet auf P I, II, sowie frühe Typen III und IV). Also:
1. Mit späteren Typen waren Teile der IIIer und IVer-WZ-Sätze obsolet, für V und VI standen keine WZ-Sätze, Vorrichtungen und Lehren zur Verfügung. Das belastete die Werkzeugindustrie.
2. 1940ff. fand eine erhebliche Ausweitung der genutzten Produktionsflächen statt. Das betraf einerseits Neuflächen auf bestehenden Betriebsstandorte, außerdem neue Betriebsteile zur Panzerproduktion. Das Flächenwachstum an Produktionsgebäuden stellte die Anforderung an die Ausstattung mit neuen WZM und WZ. Ein Teil der oben beschriebenen "Flexibilität" ist auf Erweiterungsinvestitionen zurückzuführen, neben der schon erwähnten "Felxibilität" der WZM an sich nach "deutscher" Produktionsweise.
Man muss also sehr genau hinschauen, wenn man über die Flexibilität Aussagen treffen möchte. Damit waren erhebliche fertigungstechnische Problemstellung verbunden, und natürlich große Kapazitätsbelastungen der WZ-Industrie.