So ist es nun auch wieder nicht.
Überkapazitäten wechselten mit Vollauslastungen ab, wobei die Werften sich stark voneinander unterschieden und mindestens nach 1905 im harten nationalen Wettbewerb standen, zu dem der internationale bei den Schiffsbauten nachfolgte. 1900/12 stieg der britische Weltmarktanteil, obwohl schon über 60%, stärker als der deutsche.m Schlachtschiff Prinzregent Luitpold
usw.
Die Dividenden der Werften fielen zwischen 1900 (10,5% Durchschnitt) und 1913 (1,2% Durchschnitt). Da die deutschen Großbanken Insolvenzen der Werften fürchteten, und die Folgen des Preiskampfes abmildern wollten, wurde unter Führung der Deutschen Bank und des Bankhauses Warburg 1914 versucht, ein Kartell der 4 größten Werften zu errichten.
Epkenhans: Krupp and the Imperial German Navy 1898-1914 - A Reassessment
JoMH 2000, S. 342.
Kriegsschiffbau ist Hightech, damals wie heute.
Wenn man hier auf die Werften fukossiert, erhält man ein schiefes Bild.
Die Kette ist viel länger vom Kruppschen Hochofen über die BBC Turbine bis zur AEG Elektroausrüstung. Um nur mal ein paar zu nennen.
Dass da in dem einen oder anderen Fall auch mal "drei Mark in den Sand
gesetzt" wurden, ändert nichts daran, dass das insgesamt ein gigantisches Geschäft für alle Involvierten war.
Und die Ostelbischen Großagrarier haben nicht umsonst, als "einzige" die vom Flottenbau nicht provitieren, für ihre Zustimmung zum Flottengesetz 1898 deutliche Erleichterungen in der Anwerbung polnischer Landarbeiter verlangt und bekommen.