Schwedens Neutralität im 2.WK

populi

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Hallo zusammen,

inwiefern unterstütze Schweden Nazideutschland wirklich? Über Erzlieferungen weiß man ja bescheid, aber wie ist das z.B. mit der Übernahme der Rassengesetze und nationalsozialistischem Gedankengut in schweden?
Außerdem wurde Schwedens Unterstützung doch innerhalb des eigenen Landes ziemlich unter den Tisch gekehrt. Wie ist die Einstellung der Schweden dazu bzw wird darüber öffentlich diskutiert?

Schon mal Danke
 
habe einen artikel in der zeit dazu gefunden, indem steht dass die Beteiligung Schwedens am Krieg nicht öffentlich diskutiert wird
 
habe einen artikel in der zeit dazu gefunden, indem steht dass die Beteiligung Schwedens am Krieg nicht öffentlich diskutiert wird

Gehe anders heran:
Wäre die schwedische Bevölkerung heiss beim Kriegmitspielen hätten sie ihre Regierung entweder ausgewechselt oder diese hätte eingelenkt. Was muss man noch öffentlich diskutieren, wenn Regierung und Volk auf einer Wellenlänge sind?
 
Für den ganzjährigen Bezug des Eisenerzes wurden Norwegen und Dänemark besetzt , ausserdem lieferten die Schweden Bauhaulz und Fertigteile-Barracken für Kz , beides keine Gründe es an die grosse Glocke zu hängen.
Die Engländer bezogen z.B. Kugellager die mit Moskitos und / oder Schnellbooten geholt wurden .
 
Also Schweden unterstützte Finnland mit Soldaten und allerlei was Soldaten brauchen, weil sie nicht wollten dass die Sowjetunion Finnland erobert und dann noch vlt. Schweden angreifen will. So kämpften einige Schwedische Soldaten indirekt mit den Deutschen zusammen. (in Skandinavien gegen die Sowjets)
 
Also Schweden unterstützte Finnland mit Soldaten und allerlei was Soldaten brauchen, weil sie nicht wollten dass die Sowjetunion Finnland erobert und dann noch vlt. Schweden angreifen will. So kämpften einige Schwedische Soldaten indirekt mit den Deutschen zusammen. (in Skandinavien gegen die Sowjets)

War das die reguläre schwedische Armee oder waren das schwedische Freiwillige?

Was bedeutet "allerlei was Soldaten brauchen"?

Nenn uns doch deine Quellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Schweden unterstützte Finnland mit Soldaten und allerlei was Soldaten brauchen, weil sie nicht wollten dass die Sowjetunion Finnland erobert und dann noch vlt. Schweden angreifen will. So kämpften einige Schwedische Soldaten indirekt mit den Deutschen zusammen. (in Skandinavien gegen die Sowjets)


Moment,

hier muss man unterscheiden zwischen "Winterkrieg" 39/40 und 2. Weltkrieg ab 1941.
Im Winterkrieg gab es eine ganz erhebliche Anzahl von Freiwilligen für Finnland aus allen Skandinavischen Ländern. (auf die dänischen zB setzten die Deutschen 1941 größere Hoffnungen, womit man sich aber geschnitten hatte)
Was im 2. Weltkrieg weitgehend ausblieb.
 
@ ursi
Also ich hab das mal bei Wikipedia (also eine sehr Vertrauliche Quelle xD) gelesen, als ich mal geguckt habe Achsenmächte und deren Verbündete... Ob das jetzt freiwillige waren weiß ich nicht, vermute aber ein groß Teil schon

Und mit "allerlei was Soldaten brauchen" meine ich z.B. Waffen, Munition, Verpflegung und so was eben


@ Repo Oh Aso
 
@ ursi
Also ich hab das mal bei Wikipedia (also eine sehr Vertrauliche Quelle xD) gelesen, als ich mal geguckt habe Achsenmächte und deren Verbündete... Ob das jetzt freiwillige waren weiß ich nicht, vermute aber ein groß Teil schon[QU


Du solltest nicht ausschliesslich Wiki als Quelle nehmen, sondern Fachbücher zum Thema.
 
Du solltest nicht ausschliesslich Wiki als Quelle nehmen, sondern Fachbücher zum Thema.

Es gab im NFH mal eine Diskussion zu den "Dänischen Freiwilligen in der Waffen-SS"
dies streift ja zumindest das Thema.
Schau mal rein.

Direkt verlinken ist wohl nicht mehr möglich.
Also, auf den Link klicken, dann auf Dialog, dort auf Forum, dann auf Suche, eingeben "Dänisch", kommt eiine Buchempfehlung weiter unten ein vom Autor angestossene Diskussion.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und mit "allerlei was Soldaten brauchen" meine ich z.B. Waffen, Munition, Verpflegung und so was eben
@ Repo Oh Aso

Repo hat ja schon darauf hingewiesen, dass man zwischen dem Winterkrieg 1940 und dem deutschen Angriff 1941 unterscheiden sollte.

Die Unterstützung für Finnland 1939/40 war durchaus europäisch, und betraf nicht nur Schweden. Größere Waffenlieferungen kamen selbst aus dem faschistischen Italien (hier wegen des politschen Feindes Sowjetunion, dem vermuteten Kontrahenten für Italien auf dem Balkan). Die italienischen Lieferungen wurden - wegen des Hitler/Stalin-Paktes - von Deutschland zumindest "erschwert". In dieser merkwürdigen Konstellation könnte man die deutsche Haltung "prosowjetisch" einordnen, aus ureigenem Interesse. Da ergaben sich merkwürdige Konstellationen.

zB Lorbeer: Westmächte gegen die Sowjetunion 1939-1941, Militärgeschichtliche Forschungen des MGFA, Band 18.
 
Ableger der NSDAP in Schweden

Femte kolonnen - DN.se

Im obigen Artikel der schwedischen Zeitung Dagens Nyheter wird - erneut - auf die "Fünfte Kolonne" der NSDAP verwiesen, unter Bezugnahme auf einen Fund im Bundesarchiv Berlin. Schon in der Ausgabe vom 22. Oktober 2009 wurde darüber berichtet.

Erst im Jahre 2009 wurde in Schweden durch einen Arichivfund bekannt, dass die sozialdemokratische Regierung in Schweden Hitler-Deutschland nicht nur - wie bereits bekannt - den Transfer von Truppen und Versorgungsgütern (Stahl!) aus und nach dem besetzten Norwegen gestattet hatte, sondern darüber hinaus einen beträchtlichen Kredit eingeräumt hatte. Die entsprechende Belegstelle liefere ich nach.

Norweger sollen folgende Charakteristik über sich und ihre germanischen Nachbarn erfunden haben (nur sinngemäße Wiedergabe aus dem Gedächtnis):

Zur Besetzung Norwegens brauchte Hitler-Deutschland einige Wochen, zur Besetzung Dänemarks einige Tage - und zur praktischen Besetzung Schwedens nur einen Telefonanruf.
 
Erst im Jahre 2009 wurde in Schweden durch einen Arichivfund bekannt, dass die sozialdemokratische Regierung in Schweden Hitler-Deutschland nicht nur - wie bereits bekannt - den Transfer von Truppen und Versorgungsgütern (Stahl!) aus und nach dem besetzten Norwegen gestattet hatte, sondern darüber hinaus einen beträchtlichen Kredit eingeräumt hatte. ...

Seit über einem halben Jahrhundert sind die bedeutenden Rohstofflieferungen Schwedens an das Deutsche Reich bekannt (zB 1940: 325 Mio. RM Einfuhren aus Schweden, davon über 50% Rohstoffe - Eisenerze etc. - , im Vergleich Sowjetunion 262 Mio. RM im Jahr 1940).

Blättert man mal ein wenig in den ADAP (Akten zur Auswärtigen Deutschen Politik, sind außerdem die Zahlungsprobleme des Deutschen Reiches etwa seit diesem Zeitraum thematisiert. Aus den Zahlungsproblemen resultierten wiederum laufende Kreditierungen, wie das eben mit klammen Schuldner so ist.

Um das dann mal ein wenig in Relation zu setzen: die schwedischen (oder schweizerischen etc.) Kreditierungen bzw. Deutschlands Säumigkeiten in den Bezahlungen waren Kleinigkeiten im gesamten Rüstungskomplex. Viel bedeutender als die Kreditierungen waren die Besorgnisse des Deutschen Reiches, dass es wegen dieser Ärgernisse Lieferschwierigkeiten geben könnte.
 
Hoher schwedischer Bankkredit an Nazi-Deutschland

[...] Viel bedeutender als die Kreditierungen waren die Besorgnisse des Deutschen Reiches, dass es wegen dieser Ärgernisse Lieferschwierigkeiten geben könnte.
"

Und die Gewährung eines hohen Kredites durch den schwedischen Staat hatte keinerlei Auswirkungen auf die "Besorgnisse des Deutschen Reiches"?

"Hemlig svensk kredit till Hitlers Tyskland" - DN.se

In dem Artikel in der schwedischen Zeitung „Dagens Nyheter“ vom 15. Februar 2009 wird von einem - bisher verheimlichten - hohen schwedischen Bankkredit an Hitler-Deutschland berichtet, mit welchem die Kriegführung Nazi-Deutschlands von Schweden also subventioniert worden war. Damit wird das Selbstbild, das Schweden von seiner Rolle oder von der Rolle mancher seiner sozialdemokratischen Politiker im Zweiten Weltkrieg bisher gezeichnet hatte, selbstkrtische revidiert.

[Dass deutche Forscher, auch wenn keine beruflichen Oberlehrer, das schon immer gewusst haben oder es besser wissen, ist natürlich „självklart“ (selbstverständlich).]
 
"

Und die Gewährung eines hohen Kredites durch den schwedischen Staat hatte keinerlei Auswirkungen auf die "Besorgnisse des Deutschen Reiches"?

"Hemlig svensk kredit till Hitlers Tyskland" - DN.se

In dem Artikel in der schwedischen Zeitung „Dagens Nyheter“ vom 15. Februar 2009 wird von einem - bisher verheimlichten - hohen schwedischen Bankkredit an Hitler-Deutschland berichtet, mit welchem die Kriegführung Nazi-Deutschlands von Schweden also subventioniert worden war. Damit wird das Selbstbild, das Schweden von seiner Rolle oder von der Rolle mancher seiner sozialdemokratischen Politiker im Zweiten Weltkrieg bisher gezeichnet hatte, selbstkrtische revidiert.

[Dass deutche Forscher, auch wenn keine beruflichen Oberlehrer, das schon immer gewusst haben oder es besser wissen, ist natürlich „självklart“ (selbstverständlich).]


An wen bitte hätten die Schweden denn liefern können, wenn nicht an die Deutschen, schau Dir doch mal eine Karte an.
Wenn die Deutschen nicht zahlen konnten, hatten die Schweden 2 Möglichkeiten:
1. den Deutschen Kredit zu gewähren, oder 2. die Kohle in die Arbeitslosenkasse einzuzahlen.

Überleg auch mal eine Minute bevor Du "Oberlehrerhaft" von beruflichen "Oberlehren" schreibst.
 
Und die Gewährung eines hohen Kredites durch den schwedischen Staat hatte keinerlei Auswirkungen auf die "Besorgnisse des Deutschen Reiches"?

40 Mio. Kronen = ca. 25 Mio. Reichsmark im April 1941 (später ging der Kurs auf 100:112 in die Knie, Stand 31.12.1941, ähnlich Schweizer Franken). 25 Mio. RM entsprechen einer Monatseinfuhr.

1940: 325 Mio. Reichmark Einfuhren aus Schweden, bei Exportüberschuss des Deutschen Reiches kein Finanzierungsproblem. Das kippte in 1941 um.

Die Skandalisierung des Kredit (abgesehen von der geringen Größenordnung, und der Tatsache, dass dieses lange bekannt war) lenkt mE vom eigentlichen Diskussionspunkt "Rohstofflieferungen", der der Kreditfrage vorausgeht, ab.

Dazu hat Repo schon das Wichtige vorgebracht. Zur Bedrohungslage Schwedens sollte mal auf "Militärgeographische Beschreibung Schwedens" vom Sommer 1940 der Wehrmacht hingewiesen werden. Dort wird u.a. das Straßennetz in Schweden für Operationsbewegungen untersucht (ein gleiches Heftchen, allerdings schon mit Operationsplan, gab es für die Schweiz, auf beide Operationen wurde vermutlich wegen "Wohlverhaltens" der Länder verzichtet).
 
Siehe etwa ADAP Serie D, Band XIII.2, S. 446, Nr. 347 (publiziert 1970):

Der Abschluß der Verhandlungen über einen "Swing-Kredit" zur Bezahlung der schwedischen Lieferungen (Schweden verlangte umgekehrt Waffenlieferungen und war von Kohleimporten abhängig) über 100 Millionen Kronen, etwa 110 Mio. RM, Importreichweite ca. 4 Monate.
[Draht-Bericht der deutschen Gesandtschaft aus Stockholm über die Verhandlungen, 22. September 1941.]

Die Maßnahmen vom Frühjahr 1941 waren ein Provisorium.

Wenig später wurde im Winter das umfassende Lieferabkommen unterzeichnet, mit Spezifikation der Gegenlieferungen für Eisenerz.
 
Lesehilfe

Aus:
"Hemlig svensk kredit till Hitlers Tyskland" - DN.se

>Krediterna ökade Sveriges export till Nazi-Tyskland vilket var betydligt viktigare för tyskarna än den omstridda permittenttrafiken. Det skriver historikern och ambassadören Krister Wahlbäck samt Bo Hammarlund, arkivarie i Regeringskansliet.

[...]

Tyskarnas krav på krediter blev en följetong under kommande år. Beslutet i april 1941 var såvitt vi vet den första bräschen som tyskarna lyckades slå i det svenska motståndet. Dock måste sägas att de önskemål som kom från tysk sida vid detta tillfälle framfördes i mjuka ordalag. Någon hotfull underton har i varje fall ingen noterat.<

Zum „schwedischen Wohlverhalten“ gegenüber NS-Deutschland siehe aber auch:

Rettung der dänischen Juden – Wikipedia
 
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